Bei Taufe nur zum Essen auftauchen - dreist?

vom 22.03.2015, 20:41 Uhr

Person A ist etwas hin- und hergerissen, da sie zur Taufe des Sohnes der Cousine eingeladen ist. Da die Cousine A sehr nahe steht, da sie unter anderem die Taufpatin des Kindes von Person A ist, möchte A die betreffende Person natürlich nicht enttäuschen.

Nun ist es aber so, dass Person A nicht viel von der katholischen Kirche hält und auch schon vor geraumer Zeit ausgetreten ist. Jetzt steht A vor der Entscheidung, ob sie nun zur Taufe in die Kirche kommen sollte oder eben nicht. Wenn sie nur zum essen auftauchen würde, würde sich Person A aber auch irgendwie dreist vorkommen. Es ist wirklich eine schwierige Situation.

Wie würdet ihr euch verhalten, wenn ihr in der Situation von Person A stecken würdet. Würdet ihr nur zum essen kommen? Oder würdet ihr die Tatsache, dass ihr aus der Kirche ausgetreten seid, gar nicht groß an die Glocke hängen und einfach doch an der kirchlichen Zeremonie teilnehmen? Sollte Person A vielleicht gar nicht zu so einem Anlass auftauchen? Was wäre wohl die geeignetste Lösung?

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 22.03.2015, 22:05, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Du schreibst doch sie ist Taufpatin. Muss sie da nicht zwangsläufig an der Zeremonie teilnehmen? Tut mir Leid, wenn die Frage in deinen Ohren besonders dämlich klingen sollte, aber ich war noch nie auf einer Kindstaufe und wurde selbst auch nicht getauft.

Ich kenne diese Tradition nicht und kann damit nicht wirklich viel anfangen. Ich hatte aber bisher angenommen, dass die Taufpatin schon anwesend ist und eine wichtige Funktion bei der Zeremonie hat. Daher finde ich es schon irgendwie seltsam, wenn sie die Zeremonie "schwänzen" und nur zum Essen auftauchen will.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


@Olly173: Da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt. Also das Kind von Person A ist das Taufkind von Person B. Nun lässt Person B ebenfalls ihr Kind taufen, bei dem Person A aber nicht Taufpatin ist. Nun stellt sich eben Person A die Frage, ob sie an der Zeremonie teilnehmen sollte. Sie ist nicht die Taufpatin, ist aber natürlich eingeladen, weil sie Person B ja nahe steht.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich verstehe es, dass Person A nun nicht weiß, was sie machen soll. Erst mal wäre es vielleicht interessant zu wissen, ob Person B es weiß, dass A aus der Kirche ausgetreten ist und darum mit einer solchen Veranstaltung ihre Probleme hat. Wenn sie das weiß, dann würde ich anstelle von Person A einfach mal fragen, ob es in Ordnung ist, wenn sie trotzdem zur Taufe kommt oder ob es vielleicht besser ist, wenn sie die Kirche auslässt.

Wenn es nicht bekannt ist, dass Person A aus der Kirche ausgetreten ist, dann würde ich vermutlich trotzdem ganz normal zu der Taufe gehen. Dann würde es schon etwas komisch aussehen, wenn man die Taufe nicht besucht, aber zum Essen dann da ist. Das sieht dann vielleicht so aus, als würde man sich nur die Rosinen herauspicken.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Das wäre für mich nun wirklich keine große Frage. Wenn Person A zur Taufe eingeladen ist, sollte sie doch auch mit in die Kirche gehen, wo das Kind getauft wird. Ob sie nun aus der Kirche ausgetreten ist oder nicht, spielt keine Rolle. Egal, welchen Glauben man hat und auch dann, wenn man ausgetreten ist, ist man bei der Taufe willkommen. Es wird niemand gefragt, an was er glaubt oder warum er nicht mehr zur Kirchengemeinschaft gehört, alle sind willkommen.

Nur zum Essen zu gehen, sieht reichlich blöd aus und weckt auch Fragen auf. Ich bin schon lange ausgetreten, aber für mich wäre es einfach keine Entscheidung und ich würde da auch nicht groß über diese Tatsache sprechen. Es ist die Sache von A warum und weshalb. Wenn es A nicht völlig zuwider ist, in die Kirche zu gehen, soll A nicht eine so große Angelegenheit daraus machen und hingehen. Es wird A schon nichts passieren. Nur Mut!

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Da es sich um ein Kind handelt, das da getauft werden soll, würde ich dankend ablehnen und überhaupt nicht zu der Veranstaltung erscheinen. Bei einem Erwachsenen, der sich selber für eine Taufe entschieden hat, wäre das etwas anderes, aber ich finde die Indoktrination von Kindern ganz schlimm und möchte darin nicht irgendwie verwickelt werden. Ich könnte so ein Essen auch nicht genießen, weil ich ja den Anlass kenne, auch wenn ich nicht in der Kirche gewesen wäre.

Ich fühle mich in Kirchen übrigens trotz meiner politischen Meinung überhaupt nicht unwillkommen. Ich habe mich bei der letzten christlichen Hochzeit weiter nach hinten gesetzt und habe die ganze Prozedur gut überstanden und am Ende habe ich mit dem Pfarrer auf der Feier Whisky getrunken und eine gute Diskussion gehabt. Aber in dem Fall haben eben keine Eltern ihre Macht missbraucht indem sie für ihre Kinder festgelegt haben, an was sie zu glauben haben.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich kann auch nichts mit der Kirche anfangen, aber wenn da Veranstaltungen meiner Lieben sind, gehe ich da auch hin. Letztendlich ist es nur eine Location, ein Gebäude und gerade eine Taufe kann man ja auch nicht irgendwo anders machen. Ich glaube, wenn jemand mit der Begründung das er die Kirche nicht mag nicht zur Taufe kommen würde und ich wirklich stark gläubig wäre, würde ich schon sehr sauer sein und das eigentlich wegen so einer Kleinigkeit, die man ja mal für die paar Stunden vergessen könnte der Familie zu liebe.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich denke, dass es immer mal Anlässe gibt, bei denen man über so etwas hinwegsehen sollte, dass man eben aus der Kirche ausgetreten ist und damit normal nichts mehr am Hut machen möchte. Ich denke, dass A über ihren Schatten springen und für B und ihr Kind in die Kirche gehen sollte. A muss sich ja nicht unbedingt am Glauben beteiligen, aber sie ist dann bei der Zeremonie dabei.

Ich denke, dass man bei solchen Anlässen schlecht sagen kann, dass man eben aus Überzeugung nicht in die Kirche geht und dann auch keine Ausnahme macht. Es gibt doch immer mal wieder Situationen in denen man darüber hinwegsehen muss. Bei einer Hochzeit oder Beerdigung würde man dann doch auch nicht sagen, dass man wegen einem Austritt aus der Kirche nicht mitgeht. Da sollte man an die Personen denken, die beteiligt sind und eben Rücksicht darauf nehmen.

Ich wäre an Bs Stelle schon enttäuscht, wenn A nicht in die Kirche, sondern nur zum Essen käme. Vielleicht sollte A einfach mal B fragen, was sie möchte. Wenn es B eben wichtig ist, dass A auch mit in die Kirche kommt, sollte A ihr den Gefallen doch tun.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Also wenn ich das richtig verstehe: Person A hält nicht viel von der katholischen Kirche und hat trotzdem ihr Kind taufen lassen? Ist da erst nach dieser Taufe etwas vorgefallen, dass sie nichts mehr mit der katholischen Kirche zu tun haben will? Oder wieso hat sie ihr Kind überhaupt taufen lassen, wenn sie davon doch nichts hält?

Wie wichtig ist denn Person B die Kirche? Ist sie gläubig oder lässt sie nur taufen, weil man das halt so macht? Generell ist es ihre Sache ob und aus welchen Gründen sie zu einer Taufe geht oder nicht. Sie sollte es aber auf jeden Fall vorher mit ihrer Cousine besprechen und sich erklären.

Und ich würde mich auf die obigen Fragen vorbereiten, denn sie hat sich mit der Taufe des eigenen Kindes in eine Zwickmühle gebracht: selber taufen lassen, aber nicht zur Taufe einer anderen erscheinen, weil man nichts mit der Kirche zu tun haben will.

» Kriemhild » Beiträge: 47 » Talkpoints: 11,98 »


Ich bin auch nicht religiös, aber zu Beerdigungen, Taufen und Hochzeiten gehe ich einfach mit in die Kirche. Ich komme mir da total fehl am Platz vor, aber es geht eben darum, dass man das doch für die anderen macht. Für die Mutter des Kindes ist das eben wichtig und wenn sie einen einlädt, möchte sie einen wohl dabei haben und würde sich darüber freuen.

Wenn man nicht hingeht, verletzt man sie doch. Man würde ein Zeichen setzen, aber das interessiert doch in dem Moment nicht. Das Zeichen setzt man gegen die Institution Kirche, aber die bekommt davon gar nichts mit. Wenn man aus der Kirche austritt, taucht das in Statistiken auf. Aber nicht, wenn man zu einer Taufe nicht erschienen ist.

Daher finde ich es einfach unnötig, wegen so etwas die Familie zu verprellen und an einem für sie wichtigen Moment nicht anwesend zu sein. Mir wäre die Familie wichtiger als irgendein Statement. Das hätte man in Gesprächen über die Notwendigkeit der Taufe setzen können.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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