Bei Spielen mit zahlreichen Enden alle durchspielen?
Das ein Spiel mehrere Enden aufweist, ist sicher keine Seltenheit mehr, manchmal ist die Anzahl an möglichen Optionen aber überraschend. Manche Spiele geben einem die Möglichkeit auf ein gutes oder schlechtes Ende, aber andere legen die Messlatte dabei sehr hoch. So gibt es bei Heavy Rain beispielsweise insgesamt 24 verschiedene Enden, da jeder der vier Hauptcharaktere sechs mögliche Enden hat, was in der Kombination wieder verschiedene Situationen zum Schluss ergibt.
Versucht ihr sämtliche Enden zu erwischen, wenn euch ein Spiel gut gefällt und wie viel Aufwand ist euch das wert? In manchen trifft man die Entscheidung, die das Ende beeinflusst, ja erst zum Schluss hin, hat man da ein entsprechendes Savegame parat, beansprucht es keine große Mühe. Manchmal findet so eine Entscheidung aber mitten im Spiel statt, sodass man noch einmal fast die Hälfte bestreiten muss, um das neue Ende zu sehen. Und dann sind es hin und wieder Kleinigkeiten, die man im Spielverlauf gemacht hat, wie in Silent Hill 2, sodass man schon ziemlich viel Zeit aufwenden und auf Details achten muss, um ein neues Ende zu erhalten.
Gibt es Spiele, die euch so gut gefallen haben, dass ihr alle möglichen Enden durchgespielt habt? Kommt es für euch darauf an, wie viel Aufwand und Zeit damit verbunden sind und verzichtet ihr trotz Neugier manchmal auf ein weiteres Ende, weil es zu lange dauern würde?
Kennst du das Spiel Undertale? Ein amerikanischer Indie-Entwickler namens Toby Fox designte dieses Spiel im 8-Bit-Stil, bei dem man keinen einzigen Gegner töten muss. Ziel ist es bei dem Spiel mit Worten statt mit Waffen zu kämpfen, Geduld mit den Monstern aus dem Untergrund zu haben und auch hin und wieder eine Gefahr vermeiden.
Es gibt drei Enden in diesem Spiel: Neutral, Pazifist und Genozid. In meinem ersten Durchlauf bin ich an einigen Stellen richtig verzweifelt, weswegen ich diese Monster dann auch tötete, weil ich nicht weiter gekommen bin. Deswegen gab es für mich ein neutrales Ende, was ich nicht so gut fand, deswegen habe ich mich danach für den Weg "Pazifist" entschieden und das Spiel komplett neu angefangen.
Als ich das Spiel als Pazifist beendete, bekam ich ein sehr schönes Ende, was mich auch richtig zu Tränen gerührt hat. Ich habe dann noch einmal versucht das ganze Spiel im Genocide-Run zu beenden, wobei ich irgendwann nicht mehr weiter spielen konnte. Ich habe wirklich Mitleid mit den Figuren bekommen und ich wollte diese lieben Monster nicht abmurksen.
Bei mir ist es von mehreren Faktoren abhängig, wie ich mich verhalte. Erst einmal kommt es bei mir auch darauf an, wie zufrieden ich mit dem Ende eines Spiels bin und ob ich mich damit anfreunden kann, dass es so endet. Wenn das der Fall ist, dann ist es für mich auch leicht, das Spiel so abzuschließen und es nicht erneut zu spielen, um ein anderes Ende zu bekommen.
Ansonsten kommt es für mich auch auf den Aufwand an. Wenn das Ende von einer Entscheidung ziemlich am Schluss des Spiels abhängt und man kurz davor gespeichert hat und es ab der Stelle wieder spielen kann, dann mache ich es schon mal aus Neugier, was noch alles möglich gewesen wäre. Auf keinen Fall würde ich ein Spiel aber nochmal komplett oder auch nur halb durchspielen. Das wäre mir dann doch einfach zu aufwändig.
Tendenziell ja, wobei es auch vom Spiel abhängt. Wenn ich weiß, dass die Enden sich nur in ein paar Wörtern unterscheiden, ich dafür aber das komplette Spiel noch einmal durchspielen müsste und ich das Spiel nur ganz okay fand, dann werde ich mir da wohl nicht die Mühe machen und das verpasst Ende dann einfach auf Youtube ansehen.
Sind es dagegen große Unterschiede bei einem echt guten Spiel bin ich viel eher geneigt, mir diese Mühe zu machen. Die Ausnahme wäre da das bereits angesprochene Undertale: Ich liebe das Spiel, aber ich könnte es nicht über mich bringen, den Monstern ihr goldenes Ende auf alle Zeiten wegzunehmen. Dementsprechend bin ich da nur über Neutral-Pazifist und dann Wahrer Pazifist gegangen, und so wird das auch bleiben.
Ansonsten sind wohl noch Dating Games erwähnenswert, bei denen ich dann wirklich fast schon perfektionistisch bin und schon jedes Ende und jeden CG sehen und haben will. Auch, wenn ich dafür Antworten nehmen "muss", die mir so gar nicht gefallen, oder wenn es Routen in dem Spiel gibt, die ich weniger mag, will ich trotzdem sehen, was dann passiert.
Kommt ganz darauf an. Wenn mich eine Story so fesselt und ich auch wissen möchte wie es weiter geht oder anders ausgehen kann, dann ja. Manchmal ist die Story aber auch so seicht, dass ich es mit Mühe und Not dann einmal durchspiele und am Ende ist es mir komplett egal wie es ausgeht und das Spiel bleibt dann in der Ecke stehen.
Auch die Anzahl und die Zeit die ich investieren muss, was sich alles großartig ändert spielen dabei eine Rolle. Wenn am Ende nur der Abspann anders ist und das Video, aber ansonsten alles gleich in 50 Missionen, dann macht mir das sicherlich gar keinen Spaß wenn ich das 20 mal durchspiele damit ich jedes Video gesehen habe. Dazu schaue ich dann einfach auf Youtube, weniger Aufwand und weniger Zeit die ich damit verbrauche.
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