Bei speziellen Essgewohnheiten immer etwas dabei haben?

vom 03.01.2018, 22:42 Uhr

Auf Instagram folge ich einer jungen Frau, die sich sehr speziell ernährt. Sie ist Veganerin, verzichtet allerdings größtenteils auf Sojaprodukte. Soweit ich weiß, hat sie keine Glutenunverträglichkeit, verzichtet aber dennoch darauf und isst auch glutenfrei. Einfach mal spontan im Restaurant oder bei der Familie zu essen, ist so also nicht unbedingt immer möglich.

Unter einem Bild schrieb die Frau, dass sie immer eine Art Fresskorb im Auto hätte, vor allem über die Weihnachtstage, da sie da ja oft bei ihrer Familie essen war. Sie würde da immer einige Standardprodukte mit dabei haben, mit denen sie sich dann schnell selbst etwas zubereiten könnte - beispielsweise Mandelsahne und glutenfreie Nudeln, also Produkte, die sich auch gut einige Zeit ungekühlt im Auto halten lassen.

Die restlichen Zutaten hätten dann die entsprechenden Personen oder Restaurants ja immer selbst da, so dass sie sich schnell selbst etwas improvisieren oder den Köchen im Restaurant etwas von ihren Zutaten geben könnte.

Wenn man so speziell isst, bleibt ihr ja wahrscheinlich auch nichts anderes übrig, als das so zu machen. Ich kann mir schon vorstellen, dass das die Arbeit von Köchen oder der Familie um einiges erleichtert. Allerdings bin ich froh, dass das bei mir noch nie nötig war, da ich eigentlich immer etwas finde was ich bei anderen oder im Restaurant essen kann, auch wenn ich Vegetarier bin und auch einige Unverträglichkeiten habe. Wie ist das bei euch?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Oh je, das wird ja immer lustiger - erst die Frau, die nur vegane Autoreifen fährt und jetzt die nächste, die möglichst Kistenweise Mandelmilch und glutenfreie Nudeln im Auto mitschleift und zum Essen mitbringt, nur um ja nichts anderes anrühren zu müssen. :lol: Da bin ich ja auch froh, dass so was bei mir noch nicht nötig war und ich nahezu alles essen kann und auch mag.

» Herr Krawuttke » Beiträge: 424 » Talkpoints: 29,04 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Letztendlich ist jeder Mensch für sich selbst und seine Ernährung verantwortlich, und verbieten kann man sicherlich niemandem, seine eigenen Lebensmittel mitzuführen, wenn man unterwegs oder bei Bekannten zu Besuch ist. In einigen Fällen, wenn beispielsweise wirklich einschränkende Unverträglichkeiten oder Allergien bestehen, finde ich das auch irgendwo verständlich, denn ich würde mit einer solchen Erkrankung auch höllisch darauf achten, was ich wo auswärts esse, und mich immer wieder durch Rückfragen versichern, dass ich das Gekochte auch vertrage. Um damit nicht dauerhaft jemandem auf die Nerven zu gehen oder auf den Schlips zu treten, würde ich vielleicht auch zu solchen Methoden greifen.

Wenn es aber einfach nur darum geht, seinen Kopf und irgendwelche verzerrten Ernährungsideale ohne wirklich handfeste Grundlage umzusetzen, oder dass man so wählerisch und anspruchsvoll ist, dass man nur das Produkt der überteuerten Marke A konsumiert und alle Alternativen trotz nahezu identischer Zusammensetzung verschmäht, dann finde ich das reichlich übertrieben. Aus dem Beispiel allein heraus kann ich jetzt nicht ganz einsortieren, in welche Gruppe die beschriebene Person fällt, aber es scheint mir ein wenig von beiden Komponenten vorzuliegen.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Herr Krawuttke hat geschrieben:Oh je, das wird ja immer lustiger - erst die Frau, die nur vegane Autoreifen fährt und jetzt die nächste, die möglichst Kistenweise Mandelmilch und glutenfreie Nudeln im Auto mitschleift und zum Essen mitbringt, nur um ja nichts anderes anrühren zu müssen.

Nicht nur, dass hier kaum einer weiß, wovon du schreibst, weil es aus einem anderen Thread ist, du machst dich auch noch lustig über Menschen, die nicht alles essen dürfen und dann eben auch das zu Gastgebern mitbringen, was sie essen dürfen. Hier in diesem Thread geht es ja nicht um eine Lebenseinstellung wie das Nichtessen von Fleisch und Tierprodukten, sondern um Lebensmittel, die durch eine Unverträglichkeit nicht gegessen werden dürfen und deswegen ersetzt werden müssen und ich finde es gut, dass da der Gastgeber nicht in die Pflicht genommen wird, sondern man selbst drauf achtet.
Herr Krawuttke hat geschrieben:Da bin ich ja auch froh, dass so was bei mir noch nicht nötig war und ich nahezu alles essen kann und auch mag.

Da kannst du auch froh sein. Denn wenn man wirklich nicht alles essen darf, weil man da nicht nur leichte Beschwerden bekommt, wenn man sie isst, sondern sterbenskrank wird, wie bei einer Zöliakie, dann überlegt man sich mehrmals, ob man lieber hungert oder was mitbringt, was man verträgt. Ich wünsche dir nicht, dass du mal in diese Verlegenheit kommst, wenn du dich so abfällig über Leute äußerst, die eben anders sind und andere Nahrung essen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wenn man so leben möchte oder muss, bleibt einem wohl nichts anderes übrig, als bekömmliche Fressalien mit sich herum zu schleppen. Ich frage mich allerdings, wie das ohne Auto dauerhaft möglich sein kann - muss man dann mit glutenfreien Nudeln im Rucksack Bus fahren oder ähnliches? :lol:

Ich würde mir wohl einfach bei meinen Eltern oder guten Freunden, die mich trotz einer Latte von Unverträglichkeiten, Unwilligkeiten und Allergien noch bewirten oder beköstigen, jeweils ein kleineres Lager anlegen, damit ich nicht immer mit Sack und Pack anreisen muss. Und für unterwegs muss man sich dann eben tatsächlich einen Heuriegel in die Handtasche stecken oder Ähnliches.

Unglaubwürdig finde ich allerdings die Aussage, man könne im Restaurant so mir nichts, dir nichts seine eigenen Zutaten mitbringen, und die Köche würden dann brav die glutenfreien Nudeln kochen oder das Sojaschnitzel in die Pfanne hauen. Da gibt es bestimmt Vorschriften, die dem entgegenstehen, weil ja auch auf Hygiene- und Lagervorschriften geachtet werden muss.

Eine Bekannte von mir ist beispielsweise Köchin in einer Senioreneinrichtung und nimmt prinzipiell keine Lebensmittelspenden entgegen, weil sie ja nicht weiß, wo diese zuvor gewesen sind, sprich, ob der edle Spender daheim eine Mäuseplage hat, wie es mit der Kühlkette aussieht, und ob wirklich das enthalten ist, was draufsteht.

Da kann am Ende eine Menge Ärger dabei herumkommen, weil es eine Verwechslung gegeben hat oder ähnliches, und die Arbeitsabläufe in der Küche kommen auch durcheinander, was sich kein Restaurant leisten kann. Ab einem gewissen Level an Unverträglichkeit scheiden Restaurantbesuche dann eben aus, die sind sowieso purer Luxus.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Wenn man unbedingt auf bestimmte Lebensmittel besteht oder bestimmte Lebensmittel nicht essen möchte dann ist es doch nur konsequent, dass man diese Sachen dann auch selber kauft und mitbringt. Man kann kaum erwarten, dass sich Gastgeber anpassen, zumal sich bei einem gestörten Essverhalten die "bösen" Lebensmittel, die gemieden werden, ja auch ändern.

Diamante hat geschrieben:Hier in diesem Thread geht es ja nicht um eine Lebenseinstellung wie das Nichtessen von Fleisch und Tierprodukten, sondern um Lebensmittel, die durch eine Unverträglichkeit nicht gegessen werden dürfen und deswegen ersetzt werden müssen und ich finde es gut, dass da der Gastgeber nicht in die Pflicht genommen wird, sondern man selbst drauf achtet.

Anscheinend bist du selber auch im falschen Thread unterwegs, hier steht nämlich nichts von Unverträglichkeiten, sondern von einer Veganerin, die ohne Not auch noch andere Lebensmittel aus ihrer Ernährung gestrichen hat. Soja ist in Veganerkreisen seit einigen Jahren nicht mehr so angesagt und den Glutenfrei Hype wirst du wohl mitbekommen haben.

Es ist tatsächlich recht normal bei Menschen, die sich extrem dogmatisch ernähren, dass mit der Zeit immer mehr Lebensmittel auf der "böse" Liste landen und dann auch gemieden werden. Ich habe vergessen wie diese Essstörung heißt, funktioniert aber ähnlich wie Magersucht, nur sind hier eben nicht die Kalorien böse sondern die vermeintlich ungesunden Lebensmittel.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Gerbera hat geschrieben:Unglaubwürdig finde ich allerdings die Aussage, man könne im Restaurant so mir nichts, dir nichts seine eigenen Zutaten mitbringen, und die Köche würden dann brav die glutenfreien Nudeln kochen oder das Sojaschnitzel in die Pfanne hauen. Da gibt es bestimmt Vorschriften, die dem entgegenstehen, weil ja auch auf Hygiene- und Lagervorschriften geachtet werden muss.

Das sehe ich genauso, daher halte ich diese Geschichte zumindest in diesem Punkt für konstruiert oder aber die besagte Dame hat ein wenig geflunkert und erzählt Sachen, die so gar nicht stimmen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Restaurant so etwas freiwillig mitmachen würde, da bleibt einem ja nichts anderes übrig als woanders zu essen, wenn das Essen im Restaurant selbst gar nicht gefällt.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich persönlich finde die Geschichte auch schwer konstruiert. Wenn sie zur Familie fährt und dann einen solchen Fresskorb mitschleppt, dann verstehe ich es ja noch. Aber ich glaube nicht, dass Köche sich in einem Restaurant darauf einlassen und ihr eine Extrawurst braten. Alleine die Hygienebestimmungen und auch andere Auflagen stehen dem im Wege.

Ich habe ja selbst spezielle Momente und kann auch nicht immer alles essen. Das führt halt auch mal zu dem ein oder anderen Krankenhausaufenthalt, aber irgendwie kann man sich arrangieren. Meistens führe ich dann ein Anti-Durchfallmittel mit und gegebenenfalls noch ein Medikament, welches das Schlimmste vermeidet. Ansonsten kann ich meine Essgewohnheiten immer irgendwie anpassen oder was weglassen und auch im Freundeskreis einfach Bescheid sagen.

Wenn ich diese Person einladen würde und sie käme mit so einem Korb an, dann würde ich sie rausschmeißen. Ich bin nämlich der Ansicht, dass man wenn man wirklich solche extreme Essgewohnheiten hat, dem Gastgeber einfach mal Bescheid sagen kann und dann finde ich bestimmt etwas, was dem Gaumen der Dame genügen würde. Mag sein, dass sie keine Belastung darstellen will, aber für mich wäre es eine größere Belastung, wenn diese Person auf einmal etwas Separates kocht als dass ich mich ihren Gewohnheiten anpassen würde.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Cloudy24 hat geschrieben:Es ist tatsächlich recht normal bei Menschen, die sich extrem dogmatisch ernähren, dass mit der Zeit immer mehr Lebensmittel auf der "böse" Liste landen und dann auch gemieden werden. Ich habe vergessen wie diese Essstörung heißt,...

Ich glaube, sie heißt Orthorexie. Dabei geht es darum, dass den Betroffenen nach und nach immer mehr Lebensmittel suspekt sind, weil sie vermeintlich schädlich, ungesund etc. seien. Dadurch schränken sie sich immer weiter ein und essen nur noch sehr wenige, ausgewählte Produkte. Klar, dass man dann kaum noch jemanden findet, der ganz genau dieselbe Produktauswahl beim Essen vornimmt, wie man sie selbst haben möchte. Deswegen bleibt einem wohl kaum etwas anderes übrig, als sämtliches Essen immer mitzubringen.

Ich selbst bin ja eher das Gegenteil, weil ich seit jeher daran gewöhnt bin, neuen Speisen und Gerichten gegenüber aufgeschlossen zu sein. Ich probiere mich gern durch alles, was irgendwie lecker sein könnte. In Restaurants suche ich auf der Speisekarte häufig die regionalen Spezialitäten und bestelle etwas davon, auch wenn ich es nicht kenne. Ich würde mich viel zu stark eingeschränkt fühlen, wenn ich immer nur dasselbe essen dürfte.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Einen kleinen Snack hat doch jeder mit und wenn es sich nur um ein Bonbon oder Kaugummi handelt. Auch die berühmten Menthos oder Kaubonbons dürfen in der Handtasche einer Frau nicht fehlen. Einen Burger würde ich mir nun nicht in die Hosentasche stecken, nur weil ich so einen auch zu Hause essen würde. Aber so kleine Naschereien passen immer in irgendeine Rille oder Tasche.

» Excelsior » Beiträge: 513 » Talkpoints: 0,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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