Bei Spätschicht jedesmal auf den Partner warten?

Eine Bekannte von mir hat einen Mann, der leider Spätschicht arbeiten muss. Er hätte lieber eine Frühschicht bekommen, allerdings durfte er diese Entscheidung nicht alleine fällen. Nun kommt er immer gegen halb eins nach Hause. Das Problem daran ist aber, dass er dann immer erwartet, dass seine Frau auch noch auf ist, ihn begrüßt und vielleicht sogar noch ein wenig Fernsehen mit ihm schaut. Er findet es unhöflich, dass sie einfach schlafen geht, da er morgens auch etwas früher aufsteht, um mit ihr zu frühstücken und so weiter.

Allerdings kann er sich danach auch wieder hinlegen und meine Bekannte kann den fehlenden Schlaf nicht mehr so leicht einholen. Sie wäre dann am morgen übermüdet. Würdet ihr euren Partner in der Nacht noch begrüßen, wenn dieser eine Spätschicht hat? Ich denke nicht, dass mein Freund das von mir erwarten würde und finde es auch unfair, dass der Mann meiner Bekannten das möchte.

Ich bin auch deiner Meinung und denke, dass es nicht fair ist, wenn sie stundenlang wach bleibt, nur um ihren Mann zu begrüßen. Es ist ok, wenn er sie aufweckt um Hallo zu sagen, jedoch sollte ihr Schlaf nicht gestört werden, indem sie fernsehen muss.

Ich weiß nicht, ob sie ihren Mann dazu verpflichtet, in der Früh aufzustehen um mit ihr zu frühstücken, falls sie dies jedoch macht wäre es ebenso unangebracht wie seine Bitte, für ihn wach zu bleiben. Sie finden sicherlich Zeiten, in denen sie beide berufsbefreit sind und sollten jene dann mehr gemeinsam nutzen, da sie die restliche Zeit sowieso für sich alleine haben.

Ich finde es kommt so ein bisschen auch auf den Willen an. Wenn sie wirklich mit ihm wach bleiben wollte, dann könnte sie den Schlaf auch direkt nach der Arbeit nachholen, wenn er eben noch arbeiten ist. Wie sie die Zeit nutzt, wenn er arbeiten ist, ist ja vollkommen ihr überlassen.

Also ich persönlich würde das testweise so machen, dass ich das ausprobiere wie das funktionieren würde und ob das überhaupt funktioniert. Ich persönlich würde dann also nach der Arbeit ein paar Stunden Mittagsschlaf halten, dann aufstehen und diverse Haushaltstätigkeiten oder so etwas erledigen, damit ich eben noch wach bin, wenn er kommt. Wenn man danach ins Bett geht, holt man den Rest Schlaf nach und es entsteht kein Schlaf-Defizit.

Mit ein bisschen Willen ist alles machbar und wenn ich eben feststellen sollte, dass das definitiv nicht funktioniert (so nach einer Woche oder zwei der Testphase), dann kann man immer noch überlegen wie man das macht und ob man das überhaupt macht. Aber es prinzipiell abzulehnen ohne darüber nachzudenken wie es funktionieren könnte finde ich persönlich schon falsch. Wo ist denn hier der Kompromiss? Eine Beziehung kann ohne Kompromisse gar nicht existieren.

Mein Mann würde so etwas sicherlich nicht von mir erwarten oder voraussetzen, wobei ich alleine auch immer schlecht einschlafen kann. Wahrscheinlich würde ich trotzdem ab und zu wach bleiben. Die Spätschicht meines Partners ging bisher immer nur bis 22 Uhr und da war ich dann eh immer noch wach.

Halb 1 ist aber wirklich keine Zeit, bei der man noch wach sein sollte, wenn man am nächsten Morgen früh raus muss und arbeiten gehen muss. Ich meine, wenn die Frau zu Hause wäre, könnte man es wirklich erwarten, aber sonst ist es einfach übertrieben das von der Frau zu verlangen.

Es kommt ja immer darauf an, wann die Frau morgens aufstehen muss, um selbst zur Arbeit zu gehen. Wenn sie immer schon um fünf oder sechs Uhr morgens aufstehen muss, dann kann man sicherlich nicht erwarten, dass sie dann auch immer noch so lange mit dem Mann wach bleibt. Immerhin würde sie dann immer völlig fertig und müde bei der Arbeit ankommen und könnte sich da nicht konzentrieren, was ja auch keinen Sinn macht. Das ist einfach zu wenig Schlaf, den man da auf Dauer bekommen würde und da finde ich es auch nur verständlich, dass man möglichst früh ins Bett geht.

Anders ist es, wenn die Frau erst um einiges später zur Arbeit gehen muss oder vielleicht sogar ganz frei hat. Immerhin kann man sich da schon ein wenig umgewöhnen und dann auch mit dem Partner wach bleiben. Allerdings kommt es natürlich auch immer auf die Zeiten an und darauf, wie viel Schlaf man selbst braucht, um fit zu sein.

Wenn mein Freund Spätschicht hat, dann bleibe ich eigentlich auch immer wach, bis er von der Arbeit kommt, wobei das meistens zwischen ein und zwei Uhr nachts ist. Ich bin aber ohnehin eine Nachteule, so dass mir das nicht so viel ausmacht. Ich freue mich dann auch, wenn ich ihn dann noch begrüßen kann und wir gemeinsam ins Bett gehen können. Nur dann, wenn ich Frühschicht habe und dann gegen fünf Uhr morgens aufstehen muss, kann ich natürlich nicht bis zwei Uhr auf ihn warten und dann noch mit ihm fernsehen. Dann wäre ich auch zu müde und zu kaputt, was ja aber auch verständlich ist.

Ich glaube ich würde das davon abhängig machen, wie oft denn die Spätschicht angesagt ist. Wenn das immer im Wechsel ist, würde ich gar nicht einsehen, meinen Tagesablauf entsprechend anzupassen. Eine Zeit lang hat mein Partner auch Spätschicht gearbeitet und ist dann erst um 23 Uhr zu Hause gewesen, wobei ich da schon im Bett war, weil ich grundsätzlich um 5 Uhr aufstehen muss, wenn ich arbeiten gehe. Da hätte ich auch nicht eingesehen, so lange wach zu bleiben und zu riskieren, dann übermüdet zur Arbeit zu kommen, mich nicht konzentrieren zu können und dann entsprechende Resultate abzuliefern.

Ich persönlich brauche einen festen Tagesrhythmus, zumindest was die Aufstehzeit und die Zeit angeht, zu der ich zu Bett gehe. Sonst kriege ich leiht Schlafprobleme, komme aus dem Takt und dann ist Chaos angesagt. Also wenn mein Partner jede zweite Woche eine andere Schicht arbeiten würde und ich müsste mich da jedes Mal anpassen, könnte ich das gar nicht haben und mein Rhythmus würde damit nur schwer klarkommen.