Bei Souterrainwohnung immer Problem mit Schimmelbefall?
Bei Facebook hat gestern eine Nutzerin mehr über Souterrainwohnungen wissen wollen und war ratlos, ob sie in eine derartige Wohnung ziehen sollte oder nicht. Dabei haben erstaunlich viele von Erfahrungen mit Schimmelbefall berichtet, als sie noch eine Souterrainwohnung bewohnt haben. Ist es wirklich so extrem, dass Souterrainwohnungen grundsätzlich Probleme mit Schimmel haben früher oder später? Oder hängt das eher mit dem Lüften zusammen und ist eher abhängig vom Mieter und seinem Verhalten selbst?
Ein Faktor ist natürlich das Lüften. Und nicht nur wie oft man lüftet, sondern wie effektiv man lüftet. Die richtige Technik macht hier viel aus.
Allerdings gibt es auch Häuser oder Wohnungen, da kann man noch so engagiert lüften und alles richtig machen und trotzdem neigen sie zu Schimmelbildung. Dann kommen Baufehler ins Spiel. Entweder steht das Haus ohne ausreichende Abdichtung in einem Gebiet mit hohem Grundwasserspiegel. Gerade bei älteren Gebäuden wird das dann irgendwann zum Problem, dass sich die Mauern mit Grundwasser voll saugen, wenn da nicht saniert wird. Wenn die Mauern nass sind, sind sie immer feucht und kalt, egal, wie viel man heizt oder lüftet.
Auch wie das Haus isoliert ist, kann problematisch werden. Gerade die Übergänge zum Keller oder zum Dach haben bei schlechter Ausführung immer wieder Kältebrücken, an der Stelle sammelt sich dann Kondenswasser und bildet sich leichter Schimmel. Wenn die Dämmung aber einwandfrei ist, kann man das verbessern.
Auch das Verhältnis von Dämmung zur Dichtheit der Fenster kann zum Problem werden. Wenn ein Vermieter gut isolierende Fenster einsetzt, die keine Feuchtigkeit entweichen lassen und das Gebäude nicht dämmt, kann es auch Probleme mit Feuchtigkeit und Schimmel geben, weil gerade bei älteren Häusern dann oft die Wände zu kalt sind im Verhältnis zur höheren Luftfeuchtigkeit, als wenn noch die alten Fenster drin wären. Letztlich frage ich mich aber, warum eine Wohnung im Souterrain schlechter sein soll, als eine im Parterre.
Die Faktoren sind dabei unterschiedlich und es kommt natürlich auch auf das Verhalten vom Mieter drauf an. Jemand der gar nicht erst lüftet, der hat natürlich auch ein höheres Risiko Schimmel in der Wohnung zu haben, egal ob die Wohnung nun im Keller liegt oder auch in einem der oberen Stockwerke.
Baufehler spielen ebenfalls eine Rolle, wie auch die Lage der Wohnung z.B. liegt das Haus an einem Berg das das Wasser an der Hauswand ablaufen kann oder ist es herum immer feucht und braucht es lange zum trocknen von der Außenseite her. Das kann man gar nicht erkennen wenn man nicht in das Bauverfahren involviert gewesen ist und muss sich davon quasi überraschen lassen.
Ein weiteres Problem sind die Fenster in solchen Wohnungen. Manche haben nur kleine Fenster durch Lichtschächte und gar nicht erst richtige Fenster durch die man lüften könnte. Ein wirklicher Durchzug kann damit gar nicht erst entstehen und somit steigt auch wieder das Risiko vom Schimmelbefall. Um aber genaueres sagen zu können müsste man schon mehrere Details der Wohnung kennen, pauschal kann man es meiner Meinung nach nicht unterschreiben das jede Kellerwohnung zum Schimmelbefall neigt.
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