Bei schlechter Laune Probleme anderer nicht hören wollen?

vom 13.03.2018, 17:39 Uhr

Wenn es mir nicht gut geht, dann kann ich trotzdem auch für Freunde da sein, wenn es ihnen wegen irgendeiner anderen Sache nicht gut geht oder sie irgendwelche Probleme haben. Ich finde das sogar nicht schlecht, da ich so selbst abgelenkt werde und es dann quasi nicht um mich geht. Denn nicht immer will ich meine schlechte Laune auch thematisieren und manche Sachen behalte ich lieber für mich und mache sie für mich selbst aus.

Wenn ich also gar nicht darüber reden will, weshalb es mir nicht gut geht, dann macht es mir gar nichts aus, für andere da zu sein. Ansonsten kann man sich ja auch gegenseitig austauschen. Wie ist das bei euch? Könnt ihr noch für andere da sein, wenn ihr eigene Probleme habt oder schlecht gelaunt seid oder passt das dann für euch nicht zusammen?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich kann mich mit schlechter Laune nicht einfach in die Ecke setzen und nicht mehr funktionieren, das geht einfach nicht. Wobei ich schon so bin, dass es bessere Momente gibt um sich bei mir auszuheulen. So sage ich dann eben auch, dass meine Laune gerade nicht die beste ist und daher kann man sich dann gerne mit mir austauschen, aber sich nur beim mir ausjammern ist dann nicht drin. Für richtig lange Gespräche bin ich dann aber nicht unbedingt zu haben und versuche die eher auf einen anderen Tag zu legen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Also, wenn ich mal schlechte Laune habe und mich über etwas aufrege, dann rege ich mich auch schnell wieder ab. Dementsprechend hätte ich auch schnell wieder die mentalen Fähigkeiten, zuzuhören und Ratschläge zu erteilen. Ich kann eigene Probleme sehr gut ausblenden, wenn es gerade notwendig ist und wenn bei einer Freundin auf Deutsch gesagt die Hütte brennt, dann bin ich die letzte, die dann gerade keine Nerven hat und sich nur um sich selbst kümmern möchte.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Bei mir ist es auch so, dass ich durchaus noch für andere da sein kann, auch wenn ich selber aus irgendeinem Grund schlechte Laune habe. Sicher kann es dann schon mal sein, dass man gerade am Anfang auch noch an eigene Probleme denkt, aber ich empfinde das dann auch ein Stück weit als Ablenkung, wenn ich mal nicht die ganze Zeit an eigene Probleme denke, sondern mich auch mal um etwas anderes kümmern kann.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich muss gestehen, dass ich bei schlechter Laune nur bis zu einem gewissen Punkt an den Problemen anderer teilnehmen könnte. Irgendwann würde ich mich entschuldigen und sagen, dass es mir an dem Tag ebenfalls nicht so gut geht und wir das Problem gerne am Folgetag oder wenn es mir wieder besser geht, besprechen könnten. Meistens funktioniert das auch ganz gut und die Probleme lösen sich auch gerne mal in Luft auf.

Denn je nachdem was mir gerade über meine Leber läuft, kann ich nicht empathisch sein und zuhören. Es gibt Kleinigkeiten und es gibt größere Problemchen und wenn es sich um eine größere Sache handelt, bin ich dermaßen gestresst und mit mir selbst beschäftigt, dass ich mich nicht den Problemen anderer annehmen kann oder wirklich nur so professionell reagiere, dass ich den Arbeitstag hinter mich bringen kann.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12582 » Talkpoints: 9,16 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich denke da komplett anders. Kommt ja auch auf dir Gründe an, vermutlich ist eine schlecht gelaunte Person einfach ehrlicher und sagt schneller, wenn sie auf etwas keine Lust hat. Ich glaube aber dass jeder für einen Freund da wäre, wenn es dieser Person wirklich schlecht geht, egal wie die Laune ist. Das Problem sind nur die Personen die ständig am heulen sind, wegen irgendeinem Mist, dem man sich einfach nicht ständig anhören möchte.

» laraluca » Beiträge: 1068 » Talkpoints: 9,76 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich rede mir nicht ein, immer für Freunde "da sein" zu können, quasi unabhängig davon, wie es mir selber geht. Frauen sind zwar daraufhin sozialisiert, ihre eigenen Bedürfnisse und Gefühle bevorzugt hintanzustellen und das Innenleben anderer wichtiger zu nehmen als ihr eigenes, aber davon halte ich nicht viel.

Bei mir kommt es eher auf die Verhältnismäßigkeit an. Sprich, wie groß sind meine Probleme im Vergleich zu denen meines Gegenübers? Wenn ich schlecht geschlafen habe, jemand anders dagegen erzählt, dass die eigene Mutter im Krankenhaus ist, bin ich natürlich für die Person "da", so gut ich kann. Wenn mir jedoch das Wasser mal wieder gefühlt bis zum Hals steht, und die sowieso nervige Kollegin jammert, weil die Chorprobe ausgefallen ist, werde ich den Teufel tun und ihre Gefühlchen managen und glattziehen helfen.

Und "Probleme", die mich so wenig beschäftigen, dass ich sie quasi vergesse, wenn jemand anders angejammert kommt, laufen bei mir sowieso unter Alltag, und nicht unter Ausnahmezustand.

» Gerbera » Beiträge: 11310 » Talkpoints: 47,17 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich glaube, dass sich beinahe jeder damit identifizieren kann, dass man keine Lust hat, sich noch die Probleme von anderen Leuten anzuhören, wenn man selbst schon den Kopf voll hat und mit den eigenen Problemen gar nicht mehr weiß, wo man eigentlich anfangen soll. Dann ist es natürlich sehr schwer, wenn man sich dann auch noch die Probleme von anderen Leuten anhören soll - vor allem hört es ja mit dem Anhören nicht auf, in den meisten Fällen wird ja auch noch erwartet, dass man einen produktiven Rat abgibt und entsprechend hilft. Wenn man aber selbst für seine eigenen Probleme keine Lösung weiß, fällt einem das umso schwerer.

Jedoch muss ich sagen, dass ich dann für gewisse Leute trotzdem da bin, egal wie schwer es bei mir grade ist und wie schlecht es mir geht. Wenn es meiner Familie schlecht geht oder meiner besten Freundin, dann bin ich trotzdem zur Stelle, egal, was bei mir grade los ist. Ich muss dabei aber auch sagen, dass es manchmal auch sehr hilfreich sein kann, wenn man sich mit den Problemen von anderen Leuten beschäftigen kann, weil die eigenen Probleme dann in gewisser Weise doch etwas in weite Ferne rücken.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich kann verstehen, was du meinst. Auch für mich kann es manchmal hilfreich sein, für Freunde da zu sein, wenn es mir selbst nicht so gut geht. Es kann sogar eine willkommene Ablenkung sein, um nicht zu sehr in meinen eigenen Problemen zu versinken. Aber ich denke, es kommt darauf an, wie stark die eigenen Probleme sind. Es gibt Tage, an denen ich mich wirklich schlecht fühle und dann fällt es mir schwer, für andere da zu sein, weil ich mich einfach nicht gut genug um mich selbst kümmern kann.

Aber wenn es nur eine leichte schlechte Laune oder ein kleineres Problem ist, dann bin ich gerne für meine Freunde da. Es hilft mir auch, mich auf etwas anderes zu konzentrieren und die Perspektive zu wechseln. Manchmal hilft es auch, andere zu unterstützen, um sich selbst besser zu fühlen.

Aber ich denke auch, dass es wichtig ist, ehrlich zu sein und nicht zu tun, als ob alles in Ordnung wäre, wenn es das nicht ist. Wenn ich für Freunde da bin, sage ich oft auch, dass ich selbst gerade eine schwierige Zeit durchmache, aber dass es mir hilft, mich um sie zu kümmern. Meine Freunde verstehen das und sind mir dankbar, dass ich trotzdem für sie da bin.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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