Bei Psychotherapeuten ein bestimmtes Geschlecht bevorzugen?

vom 30.04.2018, 09:46 Uhr

Die Entwicklung in der Psychotherapie soll sehr besorgniserregend sein. So soll der Anteil der männlichen Psychotherapeuten drastisch sinken, während gleichzeitig immer mehr Männer Hilfe suchen. Es wird daher gefordert, Maßnahmen einzuleiten, um den Anteil der Männer in psychologischen Berufen zu erhöhen.

Würdet ihr bei einer Psychotherapie ein bestimmtes Geschlecht des Therapeuten bevorzugen oder wäre euch das so ziemlich egal, so lange eben die Kompetenz und die Chemie stimmt? Meint ihr, dass Männer bevorzugt zu männlichen Therapeuten gehen und besteht die Gefahr, dass Männer auf psychologische Hilfe verzichten, wenn der Anteil der männlichen Psychotherapeuten sinkt? Oder ist das Quatsch?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Gerade in einer Therapie ist das Vertrauen unablässig. Das heißt es ist eigentlich egal wer da sitzt, man muss Vertrauen können und man muss sich auch ernstgenommen fühlen. Deswegen würde ich es nicht vom Geschlecht abhängig machen. Außerdem kann man ja schon sehr froh sein, wenn man überhaupt einen Termin bekommt und dann an dem Problem arbeiten kann. Da würde ich mich nicht auf ein bestimmtes Geschlecht festlegen.

Die Annahme das Männer auch nur zu Männern gehen wollen finde ich albern. Ich rede beispielsweise lieber mit Männern über meine Probleme und nicht mit Frauen, obwohl ich eine Frau bin. Wobei es mir bei einer Therapie wie gesagt egal wäre, Hauptsache ich bekomme die Hilfe, die ich in dem Fall benötige.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich persönlich würde die Wahl meines Psychotherapeuten nicht vom Geschlecht abhängig machen, sondern von der persönlichen Sympathie und Vertrauensbasis. Dabei denke ich, dass ich mich sowohl einer Frau als auch einem Mann gegenüber gleichermaßen öffnen könnte, da ich auch im Alltag sowohl sehr gute weibliche als auch männliche Freunde habe und mich nicht dafür schäme oder davor scheue, mit diesen bestimmte Themen zu besprechen. Noch dazu bleibt das Therapiegespräch ja stets auf einer professionellen Ebene, und da bin ich generell relativ schmerzlos und mache mir keine Gedanken darüber, verurteilt oder belächelt zu werden. Beim Arzt ist es mir schließlich auch egal, ob ich einen Mann oder eine Frau vor mir habe.

Allerdings gibt es sicherlich auch Personen, die eher einen gleichgeschlechtlichen Therapeuten bevorzugen würden. Gerade Frauen, die aufgrund einer traumatischen Vergewaltigung eine Therapie aufnehmen, würden wahrscheinlich nicht immer gerne mit einem Mann zusammenarbeiten. Auch kann ich mir vorstellen, dass es manchen Männern leichter fällt, mit anderen Männern über Probleme zu sprechen. Die Therapeutenwahl sollte letztendlich dem Patienten selbst überlassen bleiben, denn ohne eine gute Basis ist die Intervention schlicht und ergreifend sinnlos.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



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