Bei Problemen tüfteln lassen oder sofort helfen?

vom 17.10.2016, 19:57 Uhr

Wenn ich ein (technisches) Problem habe, dann mache ich das so, dass ich erst einmal selbst überlege, woher das Problem kommen könnte. Ich recherchiere dann auch im Internet und lese Foren in der Hoffnung, dass ich einen wichtigen Anhaltspunkt zur Lösung finde. Manchmal komme ich dann auch zu guten Lösungen und das Problem ist selbstständig behoben worden.

Es kommt aber auch vor, dass ich so gar nicht mehr weiter weiß und wenn ich alle meine Möglichkeiten ausgeschöpft habe und ratlos bin, dann nimmt sich mein Freund gerne meinem Problem an, auch weil er ziemlich Technik-affin ist und sich sehr dafür interessiert. Uns beiden ist es aber wichtig, dass eine Zeit lang auch mal alleine an einem Problem getüftelt wird, bevor man direkt um Hilfe schreit.

Es ist aber auch nicht jeder so. So habe ich eine Bekannte, die bei kleinsten Problemen schon um Hilfe schreit ohne sich gedanklich überhaupt damit auseinander setzen zu wollen. Bei ihr habe ich oft den Eindruck, dass sie nur zu faul ist und lieber andere machen lässt und das finde ich falsch. So lernt man ja nichts neues dazu. Wie ist das bei euch? Lasst ihr bei Problemen erst eine Weile tüfteln oder helft ihr sofort bzw. lasst ihr sofort helfen? Was findet ihr besser und warum? Oder macht ihr das vom Problem an sich abhängig?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Wenn mich jemand um Hilfe bittet helfe ich sofort. Ansonsten lasse ich die Person erst mal machen, weil man es ja durchaus erst mal selber probieren sollte. Außerdem kenne ich mich ja auch nicht immer mit allem sofort gut aus. wobei ich auch meine Hilfe anbiete, wenn ich sehe dass jemand nicht weiterkommt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich warte im Allgemeinen, bis ich um Hilfe gebeten werde, aber dann helfe ich auch gerne sofort. Allerdings gebe ich dann, solange kein Zeitdruck herrscht, meist nicht einfach die Lösung, sondern versuche eher, der Person mit dem Problem den Lösungsweg zu erklären, zum Beispiel in Mathe. Das hilft dann ja langfristig auch deutlich eher, als wenn ich der Person einfach nur die Lösung vorsage.

» Kalu-chan » Beiträge: 718 » Talkpoints: 11,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich neige generell nicht dazu, anderen Leuten pädagogisch aufzuhelfen. Bei Kindern gilt es ja als empfehlenswert, ihnen nicht jeden Handgriff abzunehmen, sondern sie auch mal selber etwas ausprobieren zu lassen, selbst wenn es länger dauert oder schiefgeht. Aber Erwachsene dazu zu bringen, ihre Problemlösekompetenz, die ihnen eigentlich das Elternhaus hätte vermitteln sollen, auszubauen, ist mir oft zu mühsam. Ich kann mich ja auch schlecht vor jemandem aufbauen und erst mal fragen: Hast du auch selber genügend getüftelt?

Deswegen mache ich es vom Einzelfall abhängig. Wenn ich Zeit, Lust oder Kapazitäten frei habe, und ich die Person eigentlich schon leiden kann, helfe ich auch Leuten, die dafür bekannt sind, schnell aufzugeben oder sich mittels erlernter Hilflosigkeit durchs Leben zu hangeln. Ich setze also nicht voraus, dass jemand wirklich alle eigenen Ressourcen ausgeschöpft hat, bevor er zu mir gerannt kommt. Wenn ich ganz ehrlich bin, mache ich das nämlich auch nicht immer, weil mir oft schlicht die Zeit fehlt.

Andererseits achte ich aber natürlich auch darauf, mich nicht zu verfügbar und hilfswillig zu geben, weil ich sonst in Nullkommanichts als unbezahlte Hilfskraft gespeichert werde und aufpassen muss, dass man mich nicht ausnutzt. In meinem Umfeld gibt es jedoch fast nur Menschen, die wirklich erst dann um Hilfe bitten, wenn sie alleine nicht mehr weiterkommen, und dann helfe ich natürlich gern, wenn es mir möglich ist.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich finde es wichtig, dass man sich mit dem Problem erst einmal selbst auseinandersetzt und auch Lösungswege überlegt. Daher renne ich auch nicht direkt los und helfe wenn ich sehe, dass jemand ein Problem hat. Auch nicht, wenn ich direkt um Hilfe gebeten werde und vorher es nicht mindestens einmal selbst versucht wurde eine Lösung zu finden. Würde ich das machen, dann lernen die Leute auch nichts dazu, werden Faul und meinen auf jeden Hilfeschrei und Fingerschnippen springe ich direkt.

Einfach so abstellen die Sachen bei mir und dann wieder mitnehmen ist ebenfalls nicht. Ich erwarte, dass man sich mindestens neben dran setzt und das ganze beobachtet und erkläre auch was ich da gerade mache. Damit hoffe ich, dass ich den Leuten etwas beibringen kann und sie beim nächsten mal alleine in der Lage sind das Problem zu erkennen und zu beheben.

Bei manchen fruchtet das, bei anderen nicht und die kommen dann immer wieder. Aber spätestens nachdem ich das gleiche Problem das dritte mal für die Leute lösen durfte, verweigere ich dann auch jede Hilfe, denn so viel Resistenz verdirbt mir auch den Spaß und die Laune dabei. Dann können sie sich einen anderen blöden suchen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Wenn ich selber vor einem Problem stehe, dann mag ich es auch lieber, wenn ich selber erst einmal versuche, das zu lösen und es ohne Hilfe zu schaffen. Wenn ich dann gar nicht weiter komme, dann frage ich aber auch jemanden, der sich damit besser auskennt. Wenn jemand zu mir kommt und mich um Hilfe bittet, dann helfe ich aber auch sofort und sage dann nicht, dass derjenige es noch ein Weilchen selber probieren sollte.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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