Bei Partnerwahl von Vorstellungen der Eltern leiten lassen?
Für mich käme es nicht in Frage, mich an den Wünschen meiner Eltern zu orientieren, was meine Partnerwahl betrifft. Allerdings muss ich auch sagen, dass meine Eltern in dieser Hinsicht nicht so außergewöhnliche "Wünsche" haben, was den idealen Schwiegersohn angeht, sondern es sind eher die üblichen Sachen - dass er beispielsweise nicht kriminell sein und mich gut behandeln sollte. Von daher sind diese "Anforderungen" ja auch mit meinen Vorstellungen kompatibel.
Ich habe allerdings auch schon von viel extremeren Fällen in meinem Bekanntenkreis mitbekommen. So wurden die Exfreunde einer Bekannten nie von ihrer Familie akzeptiert, so dass diese auch mehr oder weniger unerwünscht bei ihren Eltern waren. Das hat sie mit der Zeit so sehr genervt, dass sie sich bei der Partnerwahl tatsächlich an den Vorstellungen ihrer Eltern orientiert hat. Da die beiden nun noch nicht so lange zusammen sind, hat sie den jungen Mann ihren Eltern wohl noch nicht vorgestellt, wobei ich auch nicht weiß, inwieweit die Bekannte glücklich damit ist.
Würdet ihr euch bei eurer Partnerwahl von den "Wünschen" oder Vorstellungen eurer Eltern beeinflussen lassen, die ein spezielles Bild von ihrem zukünftigen Schwiegersohn oder von ihrer zukünftigen Schwiegertochter vor Augen haben? Oder würdet ihr lieber akzeptieren, dass euer Partner eben nicht akzeptiert wird?
Welche Vorstellungen sollen das sein? Ich habe mit meinen Eltern nie darüber gesprochen, welche Vorstellungen sie über ihren potentiellen Schwiegersohn haben. Ich vermute aber, dass mein Partner diese erfüllt, wenn man mal die Standards wie "keine Drogen, nicht arbeitslos, kein Schläger" und dergleichen betrachtet. Ich wüsste aber nicht, warum man sich da bewusst beeinflussen lassen sollte, denn man selbst muss ja mit dem Partner leben und nicht die Eltern.
Meine Eltern haben mir an der Front schon lange nichts mehr zu sagen. Wahrscheinlich hätten sie es auch lieber gesehen, wenn ich mich nicht auf einen armen Schlucker kapriziert, sondern einen "Studierten" angeschleppt hätte, dessen Einkommen locker für zwei reicht. Und dass sie sich für ihre Töchter wünschen, dass diese nicht an Säufer, Schläger oder Weiberhelden geraten, halte ich bei halbwegs normalen Familienverhältnissen durchaus für normal.
In meinen Augen macht es auch einen Unterschied, ob man als Teenager einen "Bad Boy" anschleppt, solange die Eltern noch die Aufsichtspflicht haben oder zumindest finanziell Einfluss auf ihre knapp erwachsenen Kinder haben, oder ob man seine Rechnungen selber zahlt, seine eigene Wohnung hat und machen kann, was man will. "Der Typ/diese Person kommt mir nicht ins Haus!" ist in meinen Augen eine legitime Einstellung, solange man den werten Nachwuchs noch durchfüttert, aber sobald man finanziell und emotional halbwegs unabhängig ist, gibt es keinen Grund mehr, die "Vorstellungen" der Eltern bei der Partnerwahl zu berücksichtigen.
Was ist denn so schwierig daran, sich typische Vorstellungen, die manche Eltern haben, vorzustellen, Täubchen? Ich habe sozusagen von Geburt an zuhause gehört, dass der Zukünftige unbedingt aus einer passenden Familie stammen muss und sehr gute Aussichten haben muss. Dagegen tutete meine Tagesmutter in das Horn, dass es ein ehrlicher Arbeiter oder fleißiger Handwerker sein sollte, der zuverlässig für seine Familie sorgt.
Und während die Tagesmutti einen soliden und netten Versorger präferierte, weil man als Frau sein höchstes Glück nur als Hausfrau und Mutter findet und deshalb sowieso nur wenige Jahre arbeitet, galt im Elternhaus, dass man lieber Karriere macht und Single bleibt, wenn sich nicht so ein erfolgreiches Wundertier findet. Was ich mir vorstelle, das hat keiner gefragt.
Folglich bin ich ab meinem vierzehnten Geburtstag ständig auf irgendwelche Veranstaltungen geschleift worden und mit ausgewählten jungen Männern zusammengespannt worden, die ebenso gezwungen worden sind. Als ich Partner hatte, waren die immer grässlich und wurden als Phase angesehen. Nur einmal hatte ich zufällig einen, der Anklang fand. Das hätte ich nicht gedacht, weil der nicht aus dem richtigen Stall gekommen ist. Aber da hat es wohl der Reichtum gerichtet.
Und es wurde nicht besser. Ich habe bis zu ihrem Tod von meiner Mutter gehört, dass der so toll war und wie ich den nur verlassen konnte. Die folgenden Partner haben das auch ständig zu hören bekommen. Als ich heiraten wollte, hieß es nur: Sicher? Den? Ich bewundere meinen Mann, der sie mit gepflegt hat, und ständig hören musste, dass er nicht der Eine ist. Ich weiß, dass ich den Richtigen geheiratet habe, aber die Verwandtschaft war halt ätzend, bis sie verstorben ist.
Eigentlich war meiner Mutter immer alles egal, was ich gemacht habe. Auffällig war es aber immer, dass sie durchaus mit einigen Partnerwahlen in meiner Jugend, das waren „Kindergartenbeziehungen“ nicht klar kam. Da wurde der Partner, wenn auch vieler seits zurecht schlecht geredet und mir lieber eine Beziehung mit meinem besten Freund, der mir optisch schon überhaupt nicht zusagt, versucht einzureden.
Das kann meine gesamte Familie mit meinen Eltern sehr gut. Wenn es nach denen gehen würde, hätte ich einen Howard aus The Big Bang Theory statt einen „Shane - The Walking Dead“. Ich bin aber eben genau das Gegenteil und mag richtige Kerle, weniger den Nerd, den Studenten & Co.
Ich möchte jetzt nicht sagen, wenn ich mich verliebe, dass ich mir da im Weg stehen würde, weil der Kerl nicht das ist, was ich will. Aber bisher ist es mir nicht passiert.
Ich würde mich da niemals leiten lassen. Das sind immer Kerle oder Weiber gewesen, wo mir keinerlei Interesse zuteil wurde von meiner Seite. Ich hätte mich ja sonst zwingen müssen, die Leute attraktiv oder gut zu finden. Ich bin zwar nicht optisch fixiert, aber ein wenig achtet man natürlich immer auch darauf, das ist halt so. Nein danke Mama müsste ich bei ihren Wunschvorstellungen sagen.
Witzig ist auch immer, dass was sie für uns Kinder sich immer vorstellt, hat sie selber aber natürlich auch nicht. Schon das ist für mich ein Grund zu erkennen, dass man einfach nur immer was anderes für die Kids will, wenn es einem nicht passt und gut ist. Das war bei ihr immer so. Der passt ihr nicht, also ist der doof. Das passt ihr nicht, der ist doof. Das war immer so und wird sich wohl auch bis zum meinem Lebensende nur bedingt verändern.
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