Bei Mobbing in Schule oft nur Schulwechsel möglich?

vom 08.01.2015, 11:51 Uhr

Schülerin A wird in der Schule grässlich gemobbt und die Lehrer machen nichts. Das habe ich hier Mobbing in Schule - Täterschutz statt Opferschutz schon geschrieben. Ist es oft wirklich nur ein Schulwechsel möglich, damit ein Mobbingopfer auch mal zur Ruhe kommt? Wie sieht so ein Schulwechsel dann aus? Müssen andere Schulen so ein Mobbingopfer auch während des Schuljahres übernehmen oder können sie das Kind auch ablehnen? Was ist, wenn ein Mobbingopfer bei den anderen Schulen im Umkreis abgelehnt wird? Bleibt dann nur ein Umzug in ein anderes Einzugsgebiet oder eine andere Stadt?

Wie würdet ihr reagieren, wenn ihr ein Kind hättet, was wegen Mobbing nicht mehr in diese Schule gehen will? Würdet ihr einen Umzug in Kauf nehmen? Würdet ihr auch eine andere Schulform wählen, nur damit das Kind aus der Schule genommen werden kann? Müssen die Schulen ein Grund angeben, wenn sie das Kind ablehnen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich würde auf jeden Fall die Schule wechseln. Wenn das Kind nicht mehr in die Schule will und Angst hat, hat man eigentlich gar keine andere Chance. Man muss mit dem Kind sprechen und wenn sich dieses einen Schulwechsel wünscht, wovon ich ausgehe, dann sollte man das auch machen.

Man hört immer, dass Lehrer angeblich nichts machen. Vielleicht sieht das auch so aus, aber jetzt mal ganz ehrlich, was sollen sie denn auch machen? Ihnen sind genau so die Hände gebunden wie den Eltern auch. Ich muss zugeben, in besagtem Fall hätte man schon was machen können. Die Klassenleitung hätte mit der Klasse sprechen müssen. Normalerweise findet sich immer jemand, der es ungerecht findet und redet. Die zerstörten Sachen hätten normalerweise ersetzt gehört. Falls die Schule eine Versicherung hat, notfalls von der. Wobei das wohl an der Sache das geringste Problem ist. Wenn das Kind körperlich angegangen wird, ist es schon schlimm.

Aber auch hier, ist es leider nicht so einfach. Die Kinder sind oftmals minderjährig und nicht strafmündig. Das heißt aus polizeilicher Sicht haben sie nichts zu befürchten und das wissen solche Mobber auch. Wenn die Schule etwas unternimmt, kann zwar ein Strafmaß ausgesprochen werden, aber so schnell fliegt jemand nicht von der Schule. Auch nicht, wenn der Mobber oder die Mobber weiter machen. Für einen Schulverweis braucht es mehr, sehr viel mehr sogar. Das muss ich dir leider sagen, so leid es mir tut.

Wenn man Glück hat wirken die Eltern der Mobber auf ihre Kinder ein. Wenn nicht, hat man schlechte Karten, denn das Schulgesetz ist meiner Meinung nach relativ lasch. Man kann zwar einen Schüler von der Schule verweisen, wenn die Eltern aber klagen, bekommen die meistens recht. Gerade wenn es sich um Mobbing handelt. Das ist das Schlimme an der ganzen Sache.

Anscheinend ist ja aber nicht einmal das passiert. Es gab anscheinend auch keine Klassenkonferenz oder irgend eine Maßnahme. Gibt es denn eine Schulsozialarbeit? Vielleicht kann man sich dort einmal Hilfe holen. Zumindest bis eine neue Schule gefunden ist. Wenn das wirklich so ist, ist das meiner Meinung nach auch kein guter Schulleiter. Wer sich so wenig für die Schüler interessiert und so wenig unternimmt, der wird auch in Zukunft nichts für das Kind tun. Der Schulleiter verschießt die Augen, also müssen die Eltern des Kindes handeln.

Ich persönlich würde auch nicht anfangen zu klagen oder zum Anwalt gehen. Das kann man zwar, aber es bringt dem Kind nichts. Das Mobben wird weiter gehen. Gerade im Zeitalter der digitalen Medien ist das recht schlimm geworden. Ich würde auch nicht gerade die Nachbarschule wählen. Wenn es irgendwie möglich ist, würde ich in den Nachbarort wechseln. Das bedeutet zwar eine längere Fahrzeit und mehr Umstand, aber hier geht es um das Wohl des Kindes. Das sollte wichtig sein und an erster Stelle stehen. Wichtig ist, was die Schülerin selbst möchte. Danach sollte man das weitere Vorgehen richten.

Man kann auch während des Schuljahres die Schule wechseln. Ich denke mit Ehrlichkeit kommt man am weitesten. Wenn man zur Schulleitung der neuen Schule geht und die Situation erklärt, sollte der Wechsel nachvollziehbar sein. Man muss aber aufpassen was man sagt. Zu viel über den anderen Schulleiter lästern kommt nicht so gut an, die kennen sich untereinander ja alle. Ich würde ganz neutral sagen, dass das Kind gemobbt wird und Schulangst hat und man keinen anderen Ausweg sieht als die Schule zu wechseln.

» Youdid » Beiträge: 421 » Talkpoints: 4,87 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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