Bei Meinungsverschiedenheit für Partner Mitleid empfinden?

vom 17.06.2019, 16:26 Uhr

Meine Freundin hat das Problem, dass ihr Partner bei Kritik gleich die Opferrolle einnimmt. Sie meint, dass er dann meistens gleich sagen würde, dass er ja wüsste, dass er alles falsch machen würde und das Schwein wäre und ähnliches. Meine Freundin fühlt sich dadurch oft richtig mies und meint, dass sie sich schon gar nicht mehr traut, irgendwelche Kritik am Partner zu üben, da er ihr gleich ein schlechtes Gewissen machen würde und sie dann regelrecht Mitleid empfinden würde, da er sich das alles so zu Herzen nehmen würde.

Ich habe mal angedeutet, dass es ja auch vielleicht eine Art Masche von ihrem Partner sein könnte, eben damit sie sich schlecht fühlt oder Mitleid hat und eben in Zukunft nicht mehr äußert, wenn sie etwas stört. Hattet ihr bei Meinungsverschiedenheiten oder Kritik schon mal Mitleid mit dem Partner? Wie würdet ihr auf so ein Verhalten des Partners reagieren, wenn dieser gleich sagt, dass er an allem Schuld sein und offensichtlich geknickt ist? Meint ihr, dass es eher eine Masche ist? Wie geht man damit um?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Was hat das denn mit Meinungsverschiedenheiten zu tun? Das ist emotionale Erpressung und Manipulation, was dort abgezogen wird und das würde ich mir ehrlich gesagt nicht gefallen lassen. Manche Menschen ziehen so eine Masche bewusst ab, weil auf der emotionalen Schiene keine sachlichen Argumente helfen und die anderen immer die "Verlierer" sind, egal was passiert. Denn gegen Gefühle kann man nicht argumentieren.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich finde auch, dass das eher eine Form der emotionalen Erpressung ist und gar nicht mal so schlecht, wenn sie dann wirklich Mitleid entwickelt und sich das Ganze dann nochmals überlegt und nichts mehr anspricht. Ganz in seinem Sinne, denn er muss sich nicht ändern und kann so weiter machen wie bisher, bekommt auch keine Konsequenzen zu spüren. Man sollte da ganz klar mal darüber reden, dass man das so auch nicht möchte und man lieber konstruktiv streiten will als auf diese Art und Weise miteinander zu streiten.

Ich finde, dass das absolut keine Art ist miteinander in den Konflikt zu treten. So kann sich nichts ändern und vor allem kann so auch nichts besprochen werden, was einem auf dem Herzen liegt. Denkbar schlecht also für die Beziehung und mit seinem Verhalten wird es auch nicht ewig gut gehen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ramones hat geschrieben:Man sollte da ganz klar mal darüber reden, dass man das so auch nicht möchte und man lieber konstruktiv streiten will als auf diese Art und Weise miteinander zu streiten.

Was bringt das? Dann drückt er wieder auf die Tränendrüse und will sie wieder emotional manipulieren und erpressen und der Teufelskreis beginnt von Neuem. Du solltest echt von diesem Trip runter kommen, dass man jedes Problem durch "reden" lösen kann. Das ist reinste Utopie, absolut realitätsfremd und völliger Unsinn. Manchmal frage ich mich, ob du und ich überhaupt auf demselben Planeten leben.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich fürchte auch, dass die Leute, die die Opferrolle auf diese Art abonniert haben, am wenigsten dafür empfänglich sind, dass man mit ihnen darüber "redet". Schließlich haben sie eine Strategie entdeckt, die es ihnen ermöglicht, jede sachliche Diskussion im Keim zu ersticken, und die auch dann funktioniert, wenn man gerade darüber sprechen möchte. Sozusagen mit mehreren Meta-Ebenen.

Wer immer gleich schreit: "Ich weiß, ich bin ein Schwein, ich verdiene es nicht, mit dir zusammen zu sein, am Besten hänge ich mich auf den Dachboden! :cry: " muss sich nicht mit Problemen und Konflikten auseinandersetzen und kann munter weitermachen wie bisher. Nicht jeder hat schließlich, gerade wenn man den Typen eigentlich liebt, den Nerv zu sagen: "Egal, ob du ein Schwein bist - die Stromrechnung muss trotzdem pünktlich überwiesen werden!"

Mitleid ist hier natürlich gerade die falsche Reaktion, weil man so direkt in die Manipulationsfalle tappt und sich erpressen lässt, weil man ja nicht will, dass der andere in Selbstmitleid versinkt. Ich hätte in jedem Fall keine Lust auf eine Beziehung mit einer derartigen Persönlichkeit, die immer gleich einen auf Drama macht und mir so den schwarzen Peter zuschiebt, weil ich immer mit den unangenehmen Themen komme.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich habe mit solchen Leuten kein Mitleid, sondern werde ganz schnell sauer, da mich so ein Verhalten tierisch nervt. Bei meiner Mutter ist es ganz genauso. Man kann kaum Kritik üben oder anderer Meinung sein, ohne dass sie direkt geknickt ist und möglicherweise anfängt zu weinen. Dann fängt immer gleich eine Grundsatzdiskussion darüber an, dass sie ja immer alles falsch macht und das schon immer so wahr.

Klar kann man mal geknickt sein, wenn jemand einem etwas sagt, was einen mitnimmt. Sich aber selbst immer wieder bewusst und absichtlich in die Opferrolle zu drängen, finde ich einfach unmöglich. Da habe ich dann auch kein Verständnis, da dieses Verhalten meiner Meinung nach völlig ungerechtfertigt ist. Ich reagiere stattdessen genervt.

Ich würde so einer Person dann auch klar meine Meinung sagen - dass es bei mir einfach nicht zieht, wenn sie sich immer selbst in die Opferrolle drängt und sich da scheinbar wohl fühlt. Ich kann so etwas einfach nicht ernst nehmen und bei einem Partner fände ich ein solches Verhalten einfach nur unsexy - egal ob sie so etwas nun als besonders schlaue Masche sehen oder ob sie so gar kein Selbstbewusstsein haben.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Für mich ist das nach einer Meinung angedeutete „verletzt sein“ und „mies fühlen“ eine verbale Erpressung. Eine ganz linke Nummer, um dem Gegenüber das Mitleid geradezu zu ergaunern, auch wenn es gar nicht sinnvoll ist, dies zu tun. Denn Meinungsverschiedenheiten kommen vor, müssen akzeptiert und respektiert werden sowie gehören sie zum Alltag dazu.

Will man mir denn jetzt sagen, dass der Typ auch zum Chef dann sagt, ich fühle mich verletzt? Wohl kaum. Der macht das mit der Frau, weil er weiß, dort funktioniert seine miese Drecksmasche, die ich genau so empfinde, wie ich es sage und ehrlich? Das macht der bei mir 1-2 Mal und dann knallt es wirklich richtig verbal im Karton. Dann hat er danach wirklich einen Grund, sich mies und dreckig zu fühlen, weil dann leg ich richtig los.

Verarschen kann der Typ sich mal ganz fein allein. Der manipuliert seine Freundin damit ganz gehörig, weil genau das aufgeht. Danach bekommt er Mitleid und die Freundin fühlt sich schlecht, wenn sie ihre Meinung äußert. Sie fragt sich vielleicht auch, hab ich was Falsches gesagt oder über die Strenge geschlagen und in Wahrheit? In Wahrheit hat er einfach eine Opferrolle mit sich vereinbart, die ihm gefällt und die er ausleben will. Eine ganze miese Aktion.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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