Bei mehr Wohnraum auch mehr Besitz haben?

vom 04.12.2018, 10:05 Uhr

Man hört ja immer, dass viele Menschen auch mehr besitzen, wenn sie einen größeren Wohnraum zur Verfügung haben. Ich denke, dass es nicht zwingend so sein muss. Aber nachvollziehbar ist das sicherlich. Denn wenn man mehr Platz hat und auch mehr Räumlichkeiten, besitzt man sicherlich auch schon eine größere Anzahl an Möbeln. Immerhin möchte man sicherlich eher keinen Raum leer stehen lassen. Ansonsten denke ich, dass sich das ein oder andere ansammelt und man eben darauf achten muss, dass es nicht zu viel wird.

Manchmal kommt ja auch in Wohnung, bei denen die Bewohner eindeutig zu viel Zeug haben und sich alles stapelt und türmt und man das Gefühl hat, totale Reizüberflutung zu bekommen, aber jeder wie mag und wie er sich wohlfühlt. Ich denke, dass bei Vielen auch die Anzahl der Möbel und des Besitzes den Wohnverhältnissen angepasst ist.

Meint ihr, dass man bei größerem Wohnraum auch automatisch mehr Besitz hat? Welche Erfahrungen habt ihr da gemacht? Ist euer Besitz mehr geworden, wenn ihr euch räumlich vergrößert hat? Meint ihr, dass es ganz normal und verständlich ist? Oder spielt das eher keine Rolle?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Wenn du Besitz rein quantitativ meinst, dann ist das offensichtlich so. In meiner alten großen Wohnung waren sehr viel mehr Möbel als in meiner sehr neuen kleinen. Der Fall dürfte ja wohl selten sein, dass man in einer großen Wohnung Zimmer leer stehen lässt.

Wenn du aber den Wert des Besitzes meinst, dann ist der Zusammenhang nicht unbedingt da. Ich musste schon oft Wohnungen von verstorbenen Verwandten entrümpeln helfen. Der Wert der Einrichtung tendierte jeweils gegen Null.

Wenn du mit Wohnraum aber Eigentum meinst, dann ist der Wert einer großen Wohnung zweifellos höher als der einer kleinen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


anlupa hat geschrieben:Wenn du mit Wohnraum aber Eigentum meinst, dann ist der Wert einer großen Wohnung zweifellos höher als der einer kleinen.

Das ist kompletter Unsinn und ist primär von der Lage des Wohnraums abhängig. Bei uns in der Stadt kostet eine 50 qm Eigentumswohnung schon 300.000 Euro. Das Haus meiner Eltern auf dem Land hat über 300 qm Wohnfläche mit entsprechendem Grundstück und das kostet nur 140.000 Euro. Man muss immer die Hintergründe betrachten und sollte nicht pauschalisieren.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Natürlich führen mehr Räume in der Regel dazu, dass man auch mehr Möbel hat. Oder kennst du Leute, die in eine größere Wohnung ziehen und dann einen Raum komplett unmöbliert lassen? Das würde wenig Sinn machen, oder? Schließlich zieht man in der Regel in eine größere Wohnung weil man dort dann zum Beispiel ein Esszimmer oder ein Arbeitszimmer oder ein Kinderzimmer einrichten kann.

Die interessantere Frage wäre, ob man dann auch mehr von den Dingen hat, die mit der Einrichtung überhaupt nichts zu tun haben. Führt die Tatsache, dass man nun noch Platz für ein weiteres Bücherregal hätte, dazu, dass man dann auch mehr Bücher hat. Oder führt der begehbare Kleiderschrank dazu, dass man mehr Kleidung kauft oder sich von weniger Kleidung trennt? Oder hat man das Gefühl die vielen Schränke in der großen Küche mit diversen Gerätschaften füllen zu müssen?

Ich glaube was bei mir zu mehr Besitz geführt hat, von dem ich mich vor ein paar Jahren radikal getrennt habe, war gar nicht unbedingt, dass ich mehr Platz hatte sondern, dass ich sesshaft geworden bin und die regelmäßige Umzugsroutine nicht mehr hatte, bei der ich immer ziemlich viel ausgemistet habe. Und wenn man viel Platz hat fällt es dann eben nicht so schnell auf, dass man eigentlich viel zu viel Zeug hat.

Ich kenne aber auch Leute, die durch mehr Platz direkt zum Kauf motiviert werden. Ich glaube "da gehört noch etwas über die Couch" ist einer der Hauptgründe warum Menschen völlig nichtssagende Bilder aus Möbelhäusern nach Hause schleppen. Die sind anscheinend nicht in der Lage zu warten bis ihnen das perfekte Bild begegnet.

Oder eine Freundin hat in ihrer Küche einen Gewürzschrank, weil an der Stelle nur ein Schrank mit wenig Tiefe gepasst hat. Statt sich zu freuen, dass sie nun für alle Gewürze, die sich mit der Zeit so ansammeln, einen Platz haben wird, hat sie Gewürze gekauft, die sie eigentlich gar nicht braucht um diesen Schrank zu füllen. Sah so leer aus, meinte sie.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Täubchen hat geschrieben:Bei uns in der Stadt kostet eine 50 qm Eigentumswohnung schon 300.000 Euro. Das Haus meiner Eltern auf dem Land hat über 300 qm Wohnfläche mit entsprechendem Grundstück und das kostet nur 140.000 Euro. Man muss immer die Hintergründe betrachten und sollte nicht pauschalisieren.

Selbstverständlich meine ich Wohnraum in vergleichbarer Lage. Mir ist doch völlig klar, dass eine 30- Quadratmeter Wohnung in München nicht für unter 200.000 Euro zu bekommen ist und man in anderen Regionen dafür ein großes Einfamilienhaus mit riesigem Grundstück bekommt.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich denke schon, dass in den meisten Fällen eines zum anderen kommt. Ich hatte beispielsweise mal ein winziges WG-Zimmer, wobei ich da gar keine Lust hatte, mir überhaupt neue Sachen zu kaufen. Ich hatte Probleme damit, alles unterzubekommen und musste immer abwägen, was ich kaufe. Oft habe ich es dann so gemacht, dass ich direkt etwas ausgemistet habe, wenn ich etwas Neues gekauft habe.

Wenn man eine große Wohnung hat, dann muss man sich natürlich keine Gedanken über so etwas machen und kann sich natürlich einfach neue Sachen kaufen, ohne sich Gedanken über den nötigen Platz zu machen. Auch das Ausmisten ist dann nicht immer zwingend notwendig und muss nicht immer sofort passieren, nachdem man sich etwas Neues gekauft hat.

Oft hat man ja auch mehr Möbel und mehr Deko, wenn man entsprechend viel Platz hat. Es sieht ja auch blöd aus, wenn viel Fläche oder vielleicht sogar ganze Räume leer stehen. Da versucht man natürlich schon, seinen vorhandenen Platz optimal auszunutzen und kauft vielleicht sogar auch nur deshalb etwas, damit eine Fläche nicht so leer aussieht, sondern ausgefüllt aussieht.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Klar, was man hat, stellt man voll. Vielleicht nicht sofort beim Einzug, aber im Laufe der Jahre ist es in meinen Augen ganz normal, dass Zimmer auch möbliert werden, und zumindest ein bisschen dekoriert. Ich kenne niemanden, der mit der Einrichtung seiner Studentinnenbude von anno Dunnemals jetzt im vom Munde abgesparten Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern lebt, ohne das es ja bekanntlich nicht geht.

Dazu kommt ja noch die Mittelstandsbiografie - zuerst die Studentenbude, dann irgendwann "mehr Wohnraum", dann müssen die Kinderzimmer mit allem eingerichtet werden, was je für Kinder erfunden wurde, dann zwei Jahrzehnte Konsumexplosion, und dann werden die Kinderzimmer zum "Hobbyraum" oder zum Gästetrakt umgewandelt. Und damit verbunden ist natürlich immer mehr Besitz, der regelmäßig ausgetauscht wird. Jedenfalls hat mir noch nie jemand ins Gesicht gesagt: Och, die zwei Zimmer nutzen wir gar nicht, die stehen vollkommen leer, weil wir es nicht einsehen, Möbel und Zeug zu kaufen, das dann nicht genutzt wird.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich denke auch, dass es vielleicht nicht von Anfang an so ist, aber es entwickelt sich einfach, dass man immer mehr anschleppt, weil da noch ein Schränkchen passen würde oder ein Regal sich gut machen würde. Und bei diesen Möbeln ist es dann auch so, dass man genug Dinge anschleppt, um diesen Stauraum zu füllen. So ist es zumindest bei mir gewesen, als ich bei meinen Eltern auszog und meine neue Wohnung bezogen habe.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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