Bei Kündigung direkt nicht mehr arbeiten wollen?

vom 17.01.2018, 09:06 Uhr

Gestern hat eine Freundin plötzlich die Kündigung für eine geringfügige Stelle bekommen. Sie ist dort einmal wöchentlich in die Firma gegangen, um dort zu putzen. Sie war über die Kündigung so überrascht, da sie für sie völlig unerwartet kam, dass sie dann auch gleich abgelehnt hat, den restlichen Monat dort noch putzen zu gehen.

Ihr wurde wohl am Telefon mitgeteilt, dass man nun eine Firma beauftragen würde, die Räumlichkeiten zu säubern. Sie sollte aber diesen Monat durchaus noch arbeiten kommen. Allerdings war sie wohl recht bockig und als Kurzschlusshandlung meinte sie dann, dass sie dann ab sofort nicht mehr zur Arbeit kommen würde.

Könnt ihr die Reaktion verstehen? Habt ihr es auch schon so gemacht, dass ihr bei erhalten der Kündigung dann direkt nicht mehr arbeiten wolltet? Meint ihr, dass dies einfach nur eine unüberlegte Kurzschlussreaktion war?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Man ist deine Freundin kindisch und unreif. Vertrag ist Vertrag und wenn sie bis Ende Januar da noch beschäftigt ist, muss sie noch weiterhin dort arbeiten gehen. Einzige Ausnahme wäre, dass sie eben noch Urlaubstage übrig hat oder Überstunden, die abgebaut werden können. Ansonsten begeht sie Vertragsbruch und das kann entsprechende Konsequenzen nach sich ziehen. Bin ich froh, dass ich in meinem Freundeskreis keine solchen Kindergartenkinder habe. Das wäre mir viel zu anstrengend.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich bin da unsicher, weil es eben nur eine geringfügige Stelle ist und ich nicht weiß, ob es sich um einen Vertrag handelt, der eine bestimmte Laufzeit hat oder eben jeder Zeit gekündigt werden kann und wie das dann mit der Kündigungsfrist aussieht.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Die arbeitsrechtlichen Regelungen sind weitestgehend identisch mit denen einer Vollzeitstelle. Nach 6 Monaten hat auch ein Mini-Jobber gesetzlichen Kündigungsschutz und kann ebenso wenig jederzeit "einfach so" gekündigt werden, wie ein Vollzeit-Arbeitnehmer. Und natürlich gelten ebenso die gleichen Kündigungsfristen. Nur innerhalb der Probezeit ist eine verkürzte Kündigungsfrist möglich und auch nur, wenn es vertraglich so festgehalten ist.

» Paulie » Beiträge: 554 » Talkpoints: 0,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Nelchen hat geschrieben:Könnt ihr die Reaktion verstehen? Habt ihr es auch schon so gemacht, dass ihr bei erhalten der Kündigung dann direkt nicht mehr arbeiten wolltet? Meint ihr, dass dies einfach nur eine unüberlegte Kurzschlussreaktion war?

Nein, kann ich nicht verstehen. Auch wenn man perplex und enttäuscht ist, muss man den Vertrag einhalten und der beinhaltet auch in einem 450 Euro Job eine Kündigungsfrist auch in der Probezeit von 14 Tagen und außerhalb der Probezeit eben dann mehr. Aber eine Kündigungsfrist muss eingehalten werden von beiden Seiten aus und ich finde es nicht unüberlegt, sondern sehr kindisch und unreif. Wie alt ist denn deine Freundin, dass sie so reagiert?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Wenn ich heute als Beispiel die Kündigung bekomme, dann kriege ich die ja nicht wirklich fristlos, sondern beispielsweise zum 01.02.2018. Das heißt, dass ich ab da auch keinen Job mehr habe, nicht zur Arbeit erscheinen muss und meine Arbeit nicht mehr verrichten muss. Dann kann ich aber nicht hingehen und im Vorfeld schon die Arbeit kappen, nichts mehr tun oder nur halbherzig arbeiten, wenn ich keine Probleme mit den Lohnzahlungen wünsche.

Ich meine, deine Freundin hat einen Arbeitsvertrag unterschrieben und wenn sie jetzt eine Kündigung zum nächsten Termin bekommt bedeutet das nicht, dass sie jetzt nicht mehr arbeiten braucht. Sie hat den Vertrag bis dato noch zu erfüllen und ich rate ihr, dass sie dort keine Faxen macht. Immerhin könnte das im Arbeitszeugnis vermerkt werden und das kommt sicherlich bei einem neuen Arbeitgeber nicht gut an.

Nicht zu vergessen, dass solch ein Verhalten wirklich kindisch ist. Ich verstehe, dass sie sauer über die Kündigung ist. Wer wäre das in der heutigen Zeit nicht? Kapiere ich vollkommen, aber bitte nicht auf diese Weise. Man stelle sich mal vor, meinem Freund dem Altenpfleger wird zum 01.02. gekündigt und der macht jetzt seine Arbeit dann nicht mehr, wer leidet am Ende darunter? Seine Kollegen und die Patienten. Wenn jeder so denkt, dann ist das wirklich ziemlich fatal für alle Bereiche des Berufslebens.

Ich bin der Meinung, wer einen Arbeitsvertrag unterschrieben hat, sollte auch solange arbeiten, wie die Arbeit eben da ist. Wenn man zum nächstmöglichen Termin gekündigt wird, entbindet mich das nicht, diesen Monat scheiße oder nur halbherzig sowie gar nicht zu arbeiten. Dann kriege ich vielleicht nur halbherzig den Lohn oder so? Verstehst Du, worauf ich hinaus möchte?

Hinzu kommt eben immer, dass so etwas einen faden Beigeschmack in einem möglichen Arbeitszeugnis ermöglicht und darauf kann man wahrlich verzichten, wie ich finde. Ich würde es also nicht direkt empfehlen, aber wenn sie das unbedingt so machen möchte, ist das ihre freie Entscheidung.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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