Bei kreativen Hobbys durchaus viele ausüben können?

vom 29.11.2018, 09:34 Uhr

Man hört ja immer wieder mal, dass jemand viele Hobbys hat und man nicht weiß, wie die Person diese alle unter einen Hut bekommt. Irgendwann ist die Freizeit sicherlich auch ausgebucht und oftmals beschränkt man sich dann auf ein paar wenige Hobbys.

Bei kreativen Hobbys ist mir schon aufgefallen, dass niemand da meist nur einem bestimmten Hobby nachgeht. Meine Oma ist sehr interessiert an kreativen Arbeiten und probiert da auch vieles aus. Von Nähen, über stricken und häkeln, aber auch Schmuck basteln, Seidenmalerei, Blaudruck und auch Kerzengestaltung. Da gibt es aber noch eines mehr, dass sie schon ausprobiert und auch beibehalten hat. Bei ihr wechselt das auch mit dem Alter und wenn die Hände nicht mehr so beim Häkeln wollen, dann hat sie eben Kerzen gestaltet. Das ist aber auch nie zu viel geworden und sie hatte alle Hobbys irgendwann ausgeübt und auch mal wieder die Sachen heraus gekramt und sich damit beschäftigt.

Bei mir ist es ähnlich. Ich haben mit nähen begonnen, häkle oder stricke aber auch gerne und beschäftige mich seit Neustem mit einem Plotter und besitze auch eine Stickmaschine. Aber auch zeichnen gehört für mich dazu oder eben mal etwas zu basteln. Mir wird es auch nicht langweilig. Mir scheint aber, dass die meisten Menschen die gerne kreativ sind, mehrere solcher Hobbys haben und diese gut unter einen Hut bekommen.

Habt ihr da ähnliche Beobachtungen gemacht? Meint ihr, dass fast alle kreativen Menschen in dem Bereich mehrere Hobbys haben? Was meint ihr woran das liegt und wie lässt sich das miteinander vereinbaren? Meint ihr, dass die Meisten nur vieles ausprobieren, aber am Ende nicht weiter fortführen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Wenn man sich an verschiedenen kreativen Techniken ausprobiert kann man das doch nicht mit Hobbys vergleichen, für die man relativ viel Zeit investieren oder in Vereine eintreten muss. Für den Wintersport geht bei mir in der Saison immer ein ganzer Tag am Wochenende drauf, ansonsten lohnt sich das mit der Anfahrt und der Tageskarte für den Lift nicht.

Natürlich schaffe ich es nicht mehr als ein Hobby mit so viel Zeitbedarf zu haben, aber meine kreativen Projekte laufen nebenher. Mit zehn Minuten pro Tag bekomme ich den Schal auch irgendwann fertig gestrickt und die Weihnachtskarten kann ich Abends basteln während ich fernsehe.

Die Frage wäre bei diesem Thema auch, wann etwas überhaupt als Hobby gilt. Meine kreativen Projekte sind immer auf das Ergebnis fokussiert. Ich stricke keine zehn Paar Socken, die dann keiner wirklich haben will. Ich stricke Socken wenn ich neue brauche.

Ich werden Morgen einen Adventskranz binden, dieses Hobby betreibe ich den Rest des Jahres aber natürlich überhaupt nicht. Auch deine Oma wird wahrscheinlich nicht jeden Tag Kerzen bekleben sondern das wahrscheinlich nur in der Vorweihnachtszeit machen wenn sie die Dinger anschließend verschenken kann.

Ich kenne jedenfalls nur Leute, die entweder mit den ganzen DIY Geschichten nichts anfangen können und Leute, die über die Jahre viele verschiedene Projekte hatten. Ich finde das nicht weiter verwunderlich. Entweder man hat am Selbermachen Spaß oder nicht.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich kenne so einige Leute, die viele Hobbys haben. Manche sammeln Steifftiere, spielen ein Instrument und beschäftigen sich mit ihrem Hund. Es müssen also nicht unbedingt kreative Hobbys sein. Oft hängen die Hobbys thematisch zusammen. So interessieren sich Menschen, die gerne im Garten arbeiten, vielleicht auch fürs Kochen und für die Herstellung von Marmelade.

Es gibt natürlich auch Hobbys, die neben dem Beruf keinen Platz, zumindest nicht für ein intensiv betriebenes anderes Hobby lassen. So kenne ich jemanden, der Science-Fiction-Romane schreibt. Darin geht er ganz auf und betreibt es als alleiniges Hobby, wenn man gelegentliches Spazierengehen oder Lesen nicht als Hobby bezeichnet.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich bin jemand, der recht viel freie Zeit hat, und die fülle ich unter anderem mit meinen Hobbys. Allerdings habe ich eigentlich nur ein kreatives Hobby nämlich die Herstellung von Schmuck mit Perlen. Da bin ich inzwischen recht gut drin und kenne auch verschiedene Techniken, wende sie an und entwickel mitunter auch meine eigenen Methoden und Kreationen.

Für ein weiteres kreatives Hobby, worunter ich verstehe, dass ich selbst etwas herstelle und dabei meiner eigenen Kreativität freien Lauf lasse,habe ich eigentlich keinen Raum mehr. Dafür fehlt mir Platz, Geld und auch einfach die Zeit, denn so ein Hobby beschäftigt zumindest mich ja doch recht viel. Nur jetzt für die Schmuckherstellung ist ein eigenes Fleckchen reserviert, wo ich meine Materialien aufbewahre und wo auch Sitz und Licht so sind, dass ich dort gut arbeiten kann.

Wenn ich nicht gerade mit einer Kette beschäftigt bin, gucke ich auch immer mal wieder, wo man welche Perlen her bekommt, wie teuer es ist, was neu auf dem Markt ist. Und wenn ich nicht mit dem Materialeinkauf beschäftigt bin, dann gucke ich mir auch gerne mal Ketten von anderen Leuten an oder gucke im Internet, was es so Neues gibt. Das Hobby nimmt also schon recht viel meiner Zeit und Gedanken in Anspruch, da ist kein Raum mehr für ein anderes kreatives Hobby.

» rasenderrolli » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 16,66 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Die meisten kreativen Hobbies sind - sofern man sich nicht an regelmäßigen Wettbewerben und Aktionen mit Deadlines beteiligt - geduldige Tätigkeiten. Handarbeiten, Zeichnungen, Skulpturen und selbstgeschriebene Texte kann man anfangen, ruhen lassen, später wieder aufgreifen und nahezu jederzeit auch wieder verwerfen und neu beginnen. Die allermeisten Materialien, die man dafür nutzt, haben auch eine sehr lange Haltbarkeit und Lebensdauer, sodass man nicht groß unter Druck steht, in einem abgesteckten Zeitraum fertig zu werden.

Das ist mit einer der Gründe, warum ich den kreativen Hobbies so zugeneigt bin. Mein Arbeitsalltag ist sehr zeitfüllend, und ich betreibe neben dem Zeichnen, Nähen und Basteln auch noch andere Freizeitaktivitäten, bei denen ich an feste Termine gebunden bin. Noch dazu pflege ich Sozialkontakte, an denen mir viel liegt und die ich nicht im Sande verlaufen lassen will, was bei längeren Funkstillen leider schnell passiert. In stressigen Zeiten kann ich deswegen nicht allen diesen Dingen gleichermaßen gerecht werden. Bevor ich dann aus einem Verein austrete, meinen beruflichen Werdegang verzögere und gefährde oder Freundschaften verliere, schraube ich lieber das zurück, was mir eine längerfristige Abwesenheit am wenigsten übel nimmt - und das ist nun mal die Kunst.

Natürlich kommt man aus der Übung, verändert seine Ansprüche oder entwickelt sich von einer Technik weg in Richtung einer anderen; aber ein Abschied in diesem Bereich ist nie zwingend für immer. Das macht es möglich, nicht nur ein kreatives Hobby, sondern von mir aus auch zehn parallel zu haben. Und selbst, wenn man für eines davon nur wenige Tage im Jahr die Kapazitäten findet, muss man nicht gänzlich darauf verzichten.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


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