Bei Job mehr ausgeben, als man dort verdient?
Eine Bekannte hatte einen Ferienjob in einer Buchhandlung angenommen. Sie liebt Bücher sehr und so kam ihr der Job recht gelegen. Sie sollte bei der Inventur helfen. Allerdings wurde der Stapel mit den Büchern immer größer, die sie selbst dort erwerben wollte. Am Ende musste sie sogar quasi noch etwas draufzahlen und hat in dem Sinne kein Geld für die Arbeit bekommen, weil sie sich so viele Bücher ausgesucht hatte. Ich musste doch lachen, als ich das hörte und fand es auch irgendwie typisch für sie.
Sie meinte selbst, dass sie ihre Sucht nach Büchern befriedigen musste und es der Job alleine deswegen schon wert gewesen wäre. So hätte sie eben nur für die Bücher gearbeitet, um die eben finanzieren zu können. Habt ihr auch schon mal einen Job angenommen, bei dem ihr mehr ausgeben habt, als ihr dort verdient habt? Oder meint ihr, dass euch das eher nicht passieren würde? Fändet ihr es schlimm, wenn das so passieren würde?
Ich habe bei der Überschrift gedacht, dass jemand einen richtigen Job hat und nicht nur eine Aushilfstätigkeit für ein, zwei Tage hatte. Was verdient man bei einer Inventur? Vielleicht zehn Euro pro Stunde? Da ist es natürlich nicht wirklich schwer seinen kompletten Verdienst in Bücher zu investieren, deutsche Bücher kosten ja zum Teil über zwanzig Euro pro Stück.
Ich hatte mal ein paar Monate lang einen Job bei einer Modekette mit Mitarbeiterrabatt, den habe ich natürlich schon ausgenutzt, aber ich habe da nicht meinen ganzen Verdienst auf den Kopf gehauen, das hätte ich mir auch gar nicht leisten können. Das war zu der Zeit schließlich mein einziges Einkommen in den Semesterferien.
Bei anderen Schüler- und Studentenjobs gab es nicht wirklich etwas spannendes zu kaufen. In der Gastronomie gab es das Essen und Trinken für Mitarbeiter nach der Schicht kostenlos und meine Inventurjobs waren immer in Bau- oder Supermärkten. Da hätte man auch während der Inventur gar nichts kaufen können oder dürfen. Bei dem Supermarkt mussten wir damals in der Pause zu der Bäckerei nebenan gehen um was zu Trinken zu kaufen obwohl es im Supermarkt selber kistenweise Getränke gab.
Cloudy24 hat geschrieben:Ich habe bei der Überschrift gedacht, dass jemand einen richtigen Job hat und nicht nur eine Aushilfstätigkeit für ein, zwei Tage hatte.
Das habe ich auch erst gedacht. Aber mal ehrlich: wer ist so blöd und würde sein ganzes (Vollzeit-)Gehalt für Sachen ausgeben, mit denen man auf Arbeit zu tun hat? Kein Mensch hätte so wenig Verstand unter "normalen" Umständen. Da dies nur ein Minijob ist, wird die Dame sich nicht selbst finanzieren müssen. Entweder sie lebt noch bei den Eltern und wird durchgefüttert oder ihr Partner tut das. Dass sie dann das Geld übrig hat für Luxusgüter, sollte auf der Hand liegen.
Wenn sie das Geld bräuchte für die eigene Miete und Lebenshaltungskosten, dann wäre sie ziemlich dumm, alles und noch mehr für Bücher auszugeben. Ich finde daher, dass man sich bei solchen Sachen die Umweltbedingungen anschauen sollte. Die wenigsten Menschen werden in so einer Situation sein, finanziert zu werden und dann das "Taschengeld", das man bei so einem Job verdient, komplett für Luxusgüter opfern zu können.
Ich kann mir ehrlich gesagt vorstellen, dass mir so etwas in einer Buchhandlung auch passieren könnte, weil ich auch sehr gerne lese und wenn ich den ganzen Tag von Büchern umgeben wäre, dann würde ich sicher auch so einige Werke finden, die ich selber gerne lesen möchte. Allerdings wird man dann mit der Arbeit auch nicht recht voran kommen, wenn man erst mal alle Klappentexte noch durchliest.
Ich denke auch, dass man dann schauen muss, wie dringend man das Geld braucht. Wenn man den Ferienjob nur macht, um mal zu schauen, wie ein Arbeitstag so ist und wie einem der Job gefallen würde, dann kann man das sicher so machen, weil man das Geld dann vielleicht doch nicht so nötig braucht.
Aber wenn man das Geld braucht, um davon wichtige Dinge zu kaufen, dann wird man sich doch sehr darüber ärgern, wenn das verdiente Geld dann auch direkt wieder weg ist und man sogar noch draufzahlen musste. Da muss man dann einfach schauen, damit man sich nicht noch darüber ärgert, den Ferienjob angenommen zu haben.
Wenn es sich nur um einen kurzzeitigen Ferienjob handelt, dann finde ich das nicht sonderlich schlimm, wenn ich ehrlich bin, wobei man ja trotzdem immer noch beachten muss, wie die Person sonst so finanziell dasteht und wofür das Geld eigentlich gedacht war. Außerdem kommt es ja auch darauf an, um welchen Betrag es sich letztendlich handelt. Denn da gibt es ja schon große Unterschiede, was das Gehalt angeht.
Wenn es sich um einen Ferienjob handelt, bei dem die Bekannte auch nicht jeden Tag und nicht so viel arbeitet und sie das Geld nicht unbedingt für etwas gebraucht hat, sondern sich einfach nur so etwas dazuverdienen wollte, ist es ja nicht weiter schlimm, wenn sie ihren Verdienst für Bücher ausgegeben hat. Wenn das Geld ohnehin für ihre Freizeit gedacht war, ist das ja in Ordnung. Und so hat sie dann auch einiges an Nachschub und muss nicht mehr so schnell wieder neue Bücher kaufen.
Anders ist es natürlich, wenn man wirklich ein Monatsgehalt ausgibt, während man das Geld dringend für die Miete, für Lebensmittel und sonst etwas braucht. Da geht so ein Verhalten natürlich überhaupt nicht und das wäre nicht nur bedenklich, sondern sogar krankhaft. Aber das ist ja in diesem Fall nicht so.
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