Bei Heuschnupfen nicht zum Arzt gehen wollen?

In Deutschland leiden ja sehr viele Menschen unter Heuschnupfen, wobei ich glücklicherweise nicht dazu gehören. Ich habe gelesen, dass nur 35 Prozent aller Betroffenen mit ihrem Leiden zum Arzt gehen und sich von diesem dagegen behandeln lassen. Alle anderen würden auf Hausmittel und Selbstmedikation setzen.

Da ich wie gesagt keinerlei Erfahrung auf diesem Gebiet habe, kann ich nicht sagen, was besser oder vernünftiger ist. Leidet ihr unter Heuschnupfen? Sollte man da nicht besser zum Arzt gehen oder "verschreibt" der eh nur Hausmittel und Medikamente, die man sich auch ohne Rezept verschaffen könnte? Sollte man den Arzt mit so einre Bagatelle behelligen oder bekommt man das auch selbst gut in den Griff?

Eine richtig ausgeprägte Allergie würde ich nun nicht unbedingt medizinisch als Bagatelle bezeichnen. Wer nur lange und heftig genug von Heuschnupfen betroffen ist, kann auf Dauer Asthma entwickeln und daran kann man unter Umständen und ohne adäquate Behandlung auch sterben. Das ist jetzt natürlich ein Extrembeispiel, aber nicht immer ist der Heuschnupfen so lapidar ausgeprägt wie bei mir.

Als ich das erste Mal welchen bekam, bin ich schon zum Arzt und habe mich beraten lassen, damals gab es die Medikamente auch noch auf Kassenrezept, mittlerweile muss man die ganzen Sprays und Tropfen ja zum Großteil selbst bezahlen. Später habe ich bei meiner Dermatologin auch mal einen Allergietest auf den Übeltäter machen lassen, aber wirklich zielführend war das auch nicht. Nun weiß ich zwar, dass ich auf Roggenpollen reagiere, aber das ändert für mich nichts.

Ich mache bezüglich meiner Allergie gar nichts, auch weil ich nur selten und nur leichte Symptome habe. Solange ich nicht ab Ende Mai bis Juli den Balkon trocken fege, merke ich nicht viel davon. Wenn man aber stark betroffen ist, sollte man schon überlegen, ob man sich im Sinne einer Verhinderung von Schlimmerem nicht doch behandeln oder desensibilisieren lässt. Das macht dann aber nur der Facharzt, soweit ich weiß.

Ich gehöre auch nicht dazu, habe aber viele Freunde die auf Hausmittel setzten. Ich denke man muss es selbst entscheiden, wenn es extrem ist würde ich zum Arzt gehen und wenn man das erste mal denkt das man irgendwas hat. Vorsicht ist da besser als Nachsicht. Aber das sollte jeder selber entscheiden.

Viele Produkte für Heuschnupfen bekommt man nun einmal in der Apotheke, ohne dafür ein Rezept zu benötigen. Ich weiß gar nicht, ob es überhaupt Medikamente gegen Heuschnupfen gibt, die man nur auf Rezept bekommt. Wenn mein Arzt mir nämlich etwas "verschrieben" hat, dann auch nur apothekenpflichtige Medikamente, die ich auch immer komplett selbst zahlen musste.

Wegen Heuschnupfen gehe ich nun auch nicht mehr zum Arzt. Warum auch, wenn ich mir meine Medikamente auch direkt in der Apotheke kaufen kann? Ich hatte einen Allergietest machen lassen, der positiv war. Und wenn ich keine Hyposensibilisierung machen will, dann brauche ich deshalb auch nicht mehr zum Arzt gehen.

Meine Mutter hat auch Heuschnupfen, wobei sie auch nie beim Arzt deshalb war. Sie besorgt sich einfach immer die gleichen Medikamente, die ich verwende und das passt auch. Sie hat sich nie testen lassen, aber da sie die gleichen Symptome hat, wie ich, ist das wahrscheinlich auch überflüssig.

Ich habe auch Heuschnupfen und als der schlimmer wurde, bin ich damit zum HNO-Arzt. Dort wurde getestet, wogegen ich allergisch bin - Roggen und Gräser, Frühblüher und Erle. Gegen die Roggen und Gräser am meisten und daher habe ich da eine Desensibilisierung mit Tabletten machen lassen. Ich musste also drei Jahre lang solche Tabletten (Grazax oder so ähnlich hießen die) nehmen und dafür aller paar Monate erneut zum HNO-Arzt, um mir ein neues Rezept zu holen.

Die Allergie ist dadurch wesentlich besser, aber nicht komplett weg. Also ich muss manchmal noch niesen und habe Schnupfen, aber nur etwas und nicht so, dass mir ständig die Augen tränen. Ansonsten nehme ich das frei verkäufliche Cetirizin und das klappt ganz gut. Ich hatte früher auch gerne einen Saft genommen, aber den gibt es inzwischen nicht mehr, das war ein anderes Mittel, was mit T anfing, mir fällt der Name nicht mehr ein.

Ich würde wohl nicht mehr zum Arzt gehen deswegen, denn aktuell ist es nicht schlimm und die frei verkäuflichen Tabletten helfen ja ganz gut, sodass ich da nicht die Notwendigkeit sehe.