Bei häufigen Bestellungen Paketbote nicht die Tür öffnen?
Eine Freundin von mir wohnt außerhalb und kommt daher eher selten in die Stadt. Sie bestellt daher vieles im Internet und bekommt dementsprechend zu manchen Zeiten auch häufiger Päckchen und Pakete geliefert. Sie hat wohl auch bei einigen Versandunternehmen einen Ablagevertrag. So, dass sie die Pakete auch bekommt, wenn sie eben mal nicht zu Hause ist.
Nun hat sie mir erzählt, dass es ihr doch oft peinlich ist, wenn sie mal wieder mehr bestellt hat und der Paketbote dann klingelt. Sie meint, dass diese sicher denken würden, dass sie Kaufsüchtig sei. Daher würde sie nun schon mal manchmal so machen, dass sie gar nicht zur Tür gehen würde, wenn der Postbote klingelt. Sie würde dann warten, dass er die Sendungen am Ablageort ablegt und sich diese dann irgendwann später holen. Sie schämt sich wohl dafür, wenn sie dann mehrere Tage hintereinander etwas geliefert bekommt.
Könnt ihr verstehen, dass man dem Paketboten die Tür nicht mehr öffnen mag, weil es einem peinlich ist, dass man viel bestellt? Würdet ihr das dann ebenso handhaben? Oder würdet ihr deswegen lieber die Bestellungen einschränken?
Ich finde so ein Verhalten total kindisch. Erstens sorge ich mit meinen Bestellungen mit dafür, dass der Paketbote einen sicheren Job hat, also sollte er sich über meine Bestellsucht freuen, und zweitens sollte man als erwachsener Mensch doch reif genug sein und einfach zu seinem Verhalten stehen oder es ändern.
Und warum genau ist es dir "peinlicher" wenn du das Paket selbst in Empfang nimmst? Wenn der Paketbote es in deiner Garage deponiert weiß er auch, dass du mal wieder etwas bestellt hast. Wo ist da der Unterschied?
Mir passiert es ja immer wieder mal, dass ich mit Amazon Bestellungen warte um dann eine größere Bestellung aufzugeben, weil das zumindest theoretisch umweltfreundlicher ist. Und was passiert? Amazon teilt das Ganze auf drei Pakete auf, die womöglich noch an verschiedenen Tagen kommen. Ich habe schon mit dem Paketboten darüber gescherzt, dass Amazon ihn fit hält, was sollte da "peinlich" sein?
Was sollte daran bitte peinlich sein, wenn man mal mehr bestellt oder in einem kurzen Abstand viele Pakete erhält? Das kann ich so wirklich nicht nachvollziehen. Schließlich kann ich mit meinem Geld doch machen was ich möchte und wenn ich dann viel bestelle ist das nun mal so.
Nelchen hat geschrieben:Nun hat sie mir erzählt, dass es ihr doch oft peinlich ist, wenn sie mal wieder mehr bestellt hat und der Paketbote dann klingelt. Sie meint, dass diese sicher denken würden, dass sie Kaufsüchtig sei.
Wenn sie sich solche Gedanken darüber macht, kann es vielleicht sein, das da vielleicht sogar ein Funken Wahrheit hinter steckt? Ich kann mir sonst wirklich nicht erklären, wie man auf so einen Gedanken kommt.
Ich finde es auch nicht wirklich nachvollziehbar, dass man sich für seine Bestellungen schämt. Solange es mit den eigenen Finanzen vereinbar ist und nicht vollkommen ausufert, ist es doch jedem freigestellt, wie viel und was er im Internet ordert. Manche Leute haben aufgrund ihrer Wohnlage schließlich auch nicht immer die Möglichkeit, alle ihre Besorgungen in Läden der Umgebung zu machen. Also sehe ich nichts falsches daran, sich Kleidung, Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände, die man ansonsten nicht oder nur zu teureren Preisen persönlich kaufen könnte, übers Internet zu bestellen.
Das ist für mich also auch kein Grund, dem Paketboten nicht die Tür zu öffnen. Gut, für deine Bekannte scheint es wohl kaum eine Konsequenz oder einen zusätzlichen Aufwand zu bedeuten, da sie eben einen Lagerplatz gemietet hat; aber in meinem Fall würde der Paketbote dann entweder jedes Mal bei unseren Nachbarn klingeln (was mir dann schon viel eher peinlich wäre, wenn ich wirklich immens viel bestellen würde) oder die Pakete alle zur Zentrale in der Innenstadt bringen, wo man nie weniger als 45 Minuten in der Warteschlange steht.
Diesen Zeitverlust würde ich freiwillig nie in Kauf nehmen. Außerdem habe ich bisher auch noch nie wirklich einen Paketboten wiedererkannt oder öfter in unserer Straße ausliefern sehen. Ich glaube daher, dass das Personal regelmäßig wechselt, und so würde es auch niemandem wirklich auffallen, wie viel ich tatsächlich geliefert bekomme.
Es nutzt ja nichts, wenn man nicht auf macht. Der Bote weiß ohnehin, dass er viele Pakete an diese Anschrift im Auto hatte und so fällt es ja sogar noch mehr auf, wenn er beispielsweise beim Nachbarn schellt um die Pakete los zu werden oder wenn er die in die Filiale bringt, wo auch die Filialmitarbeiter das sehen.
Als ich hier her gezogen bin, hat der Bote jeden Tag mindestens ein Paket gebracht, wenn nicht sogar mehr und er hat mich auch direkt angesprochen, wie das kommt und ob ich Sammelbestellungen mache. Eigentlich geht es ihn nichts an aber ich habe ihm gesagt, dass es erstmal kurz vor Weihnachten ist und ich auch an Produkttests teilnehme. Er meinte dann, dass sie sich unter Kollegen schon unterhalten haben, dass "die neue" in der Straße so viele Pakete bekommt. Ich muss dazu sagen, dass ich jetzt in einer sehr kleinen Stadt wohne.
Also ich weiß es noch von der Zeit, als ich häufiger Gratisprodukte und Proben im Internet bestellt hatte. Da hätte der Postbote auch annehmen können, dass ich kaufsüchtig sei, das wäre mir dann aber egal gewesen. Ich habe immer die Türe geöffnet und stolz die Pakete entgegen genommen. Der Postbote wusste auch nicht, dass es alles gratis war.
Eher wäre ich mittlerweile zu faul, um dem Postboten die Türe zu öffnen, wenn ich immer noch so viel bestellen würde. Deshalb würde ich dann die Türe wahrscheinlich nicht mehr öffnen, nicht weil es mir peinlich wäre. Und wenn die Bekannte einen Ablageort vereinbart hat, dann passt das ja auch.
Dann kann sie auch ohne ersichtlichen Grund die Türe einfach nicht öffnen und muss sich nicht dafür rechtfertigen, dass sie die Türe nicht aufmacht. Aber vielleicht ist die Bekannte ja wirklich kaufsüchtig und es war nur ein Hilfeschrei, dass sie es eingesehen hat und dann erwartet, dass ihr irgendwie geholfen wird?
Ich bestelle auch häufig etwas im Internet und sehe darin kein Problem, wenn der Paketbote häufiger kommt. Dieser weiß auch, dass ich kaum noch etwas in der Stadt kaufe und er findet es auch nicht weiter schlimm. Wir reden immer mal ein bisschen und dann ist es auch gut. Es bringt doch auch nichts sich zu schämen.
Immerhin sichert man ihm ja auch so irgendwie den Job, denn er hat etwas zu tun. Ich würde mir da keine Gedanken machen, was der von mir denken könnte. Letztendlich denkt er es ja auch, wenn er die Pakete nur einfach da ablegt, man sieht ihm eben nur nicht ins Gesicht dabei.
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was daran peinlich sein soll, weil man häufiger was bestellt. Je nachdem wo man wohnt hat man ja auch gar keine andere Wahl, gerade wenn vor Ort (beispielsweise auf dem Land) kaum Geschäfte sind und man bis auf Nahrungsmittel nichts vor Ort kaufen kann. Da ist man ja mehr oder weniger dazu gezwungen, regelmäßig im Internet nach Kleidung, vielleicht sogar Tiernahrung und Sachen für Einrichtung und Dekoration zu schauen, wenn man nicht nackt herumlaufen will in einer kahlen Wohnung und die Tiere hungern müssen.
Es kann ja auch immer sein, dass man Pakete von anderen Mitmenschen geschickt bekommt. So bekomme ich zum Beispiel wegen Weihnachten von meiner Oma ein Paket mit verschiedenen Keksen als Aufmerksamkeit und es gibt ja auch sonst Menschen, die Weihnachten ihre Lieben nicht immer sehen können und dann lieber ein Paket losschicken, damit das Geschenk auch rechtzeitig ankommt. Das in Kombination mit der Tatsache, dass viele Weihnachtsgeschenke online gekauft werden und auch geliefert werden müssen, vielleicht noch einige Produkttests oder so, führt dann eben dazu, dass die Bestellungen mehr sind.
Ich finde das Verhalten schon sehr albern und kindisch. Wenn man damit ein Problem hat, dann soll man doch bitte seinen Hintern wieder erheben und in die Stadt fahren die Dinge selbst kaufen, anstatt sie sich schicken zu lassen. Das ganze ist einfach nur Bequemlichkeit die zu lasten der Paketzusteller gehen. Denn das warten ob jemand aufmacht, kostet ihre Zeit und sie müssen auch eine bestimmte Zeit warten ob jemand aufmacht, dazu kommt dann noch die extra Zeit zur Ablage die oben drauf kommt. Von Job sichern kann damit nicht die Rede sein, man bringt nur zusätzliche Belastungen.
Jobs der Paketzusteller sind schon lange gesichert und wenn man sich selbst einredet, dass man mit mehr Bestellungen noch ihren Job sichert läuft in diesem Kopf etwas gewaltiges Falsch. Denn es wird nicht mehr Personal eingestellt für die mehr Pakete die anfallen und somit stellt man mit seinem eigenen Konsumverhalten nur noch eine weitere Belastung dar, geht an die körperliche und psychische Substanz und im Prinzip tut man dem Zusteller damit keinen Gefallen, sondern macht ihn krank. Wer das nicht sehen will, der ist eindeutig nicht in der Realität Zuhause sondern in der Rosaroten Ponywelt.
Die Zusteller bekommen morgens eine Liste mit Paketen die sie ausliefern müssen. Sie haben pro Paket 2 Minuten Zeit, danach wird es berechnet. Dass man in dieser Zeit die wenigsten Pakete schafft auch wirklich zuzustellen ist eine andere Sache. Die Pakete müssen abgeliefert werden, eher ist nicht Feierabend. So verbringen die armen Schweine sehr viel Lebenszeit auf Arbeit, Überstunden sind keine Seltenheit und dazu noch mies bezahlt. Muss man das wirklich unterstützen indem man jeden Tag ein Paket bekommt, anstatt seine Bestellungen zusammen zu fassen und nur einmal pro Woche ein großes Paket zu bekommen?
Ich fasse meine Bestellungen zusammen, warte einige Tage und bestelle nicht jedes Teil einzeln. Ist dann genug zusammen gekommen, dann wird bestellt und auch zusammen geliefert. Manchmal kommen dann auch 2-3 Pakete die Woche, in der Regel ist es aber nur ein großes anstatt viele kleine. Die Masse macht den Unterschied und man muss es den Zustellern nicht noch schwerer machen und auf ihre Gesundheit seine eigene Bequemlichkeit ausleben, wenn es auch anders geht. Schön reden ist jedenfalls der falsche Weg und sich als den Retter und Arbeitgeber der Zusteller zu sehen, einfach nur lächerlich und albern diese Denkweise.
Wenn es der Freundin schon peinlich ist, dann soll sie diese zusätzliche Arbeit einfach direkt von Anfang an vermeiden und es an den Abstellplatz liefern lassen und gar nicht den Boten erst an die Tür traben lassen. Oder auch weniger bestellen, dann kommt es auf das gleiche hinaus. Aber einfach nicht die Tür aufmachen und einen auf "ich bin nicht Zuhause machen" mit voller Absicht ist einfach nur erbärmlich.
Zumindest DHL stellt in der Vorweihnachtszeit hier sehr wohl zusätzliche Paketboten ein, das haben mir Aushilfen selber schon erzählt. Ich hatte während des Studiums auch mal einen Aushilfsjob in einer Filiale - ich war für die Pakete zuständig, deren Empfänger zu Hause nicht angetroffen wurden - der bis Ende Dezember befristet war.
Von der Tatsache mal abgesehen, dass man in den Stoßzeiten hier viele unbekannte Paketboten sieht, während sonst immer die gleichen unterwegs sind, kann man auch noch aus etwas anderes schließen, dass es neue Einstellungen gegeben haben muss. Ich hatte früher mehrmals die Meldung, dass ein Paket nicht mitgenommen wurden konnte, und ein Paketbote hat mir erklärt, dass das einfach bedeutet, dass das Fahrzeug voll war. Die Größe der Fahrzeuge hat sich nicht geändert, aber eine solche Meldung hatte ich schon länger nicht mehr und weniger bestellt wird sicher nicht.
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