Bei guter Bildung Rechtschreibung nicht wichtig?
Immer wieder lese ich, ob in Foren oder auch bei Facebook von Leuten Beiträge, die studiert haben, eine gute Bildung genossen haben, aber die es mit der Rechtschreibung nicht so genau nehmen. So werden Adjektive und Verben groß geschrieben und das nicht nur einmal. In einem Beitrag sind dann mehrere Fehler und es passiert auch öfter.
Manche Verben und Adjektive werden mit dem Rechtschreibprogramm nicht angezeigt, sind aber definitiv falsch geschrieben. Das gleiche gilt bei der Großschreibung von Substantiven oder Nomen. Diese werden oft klein geschrieben und da es auch hier im Forum oft vorkommt, wo auf Rechtschreibung geachtet werden sollte, dachte ich, dass man es einfach nicht besser weiß.
Orientieren sich denn auch Menschen mit guter Bildung mittlerweile so sehr an diesen Rechtschreibprogrammen am Computer, dass sie, wenn nichts als falsch angezeigt wird dann einfach den Fehler stehen lassen oder ist bei guter Bildung eine richtige Rechtschreibung nicht mehr nötig?
Ich finde es generell albern die Rechtschreibung oder Grammatik von anderen im Internet zu kritisieren. Führt bei mir immer dazu, dass ich mir den Beitrag dieser Person ganz genau anschaue und wirklich fast immer Fehler entdecke. In deinem Fall - viele Grüße von der Satzstellung, Grammatik und Zeichensetzung.
Ein Forenbeitrag ist keine Dissertation, die man mehrmals Korrekturlesen lässt. Und selbst in einer Dissertation wird sich mal ein Fehler einschleichen, der übersehen wurde. Was das jetzt mit Bildung zu tun haben sollte erschließt sich mir absolut nicht. Und davon abgesehen bedeuten ein paar wenige Fehler wohl kaum, dass man auf Rechtschreibung keinen Wert legt.
Ich finde Rechtschreibung und Grammatik im Internet in einem gewissen Umfang schon wichtig, weil sie zum Verständnis beitragen. Ich habe schon Beiträge gesehen, die für mich absolut unlesbar waren, weil alles klein geschrieben war und keine Zeichen und Absätze verwendet wurden. Aber wegen ein paar falsch groß geschriebenen Adjektive spiele ich mich sicher nicht als "Grammar Nazi" - gibt es dafür eigentlich einen deutschen Ausdruck? - auf.
@Cloudy24, ich habe von mir nie behauptet, dass ich eine gute Bildung genossen habe. Ich habe "nur" einen Realschulabschluss und kein Abitur und habe demnach nie studiert und gerade bei studierten Menschen ist mir aufgefallen, dass eben die Rechtschreibung was Großschreibung und Kleinschreibung betrifft und auch das "seit" und "seid" oft verwechselt wird. Fehler passieren und mir fallen bestimmt nicht direkt Einzelfehler auf, aber eben wenn sie in einem Beitrag öfters sind.
Wenn man im Internet die Grammatik oder Rechtschreibung von anderen kritisiert bringt man sich selber immer in eine Position, in der man selber die Zielscheibe von Kritik wird. Das ist einfach so, kann man millionenfach beobachten. Deshalb lasse ich eigentlich die Finger von solchen Themen, schließlich haben ich selber auch keinen Lektor neben mir sitzen.
Natürlich gehörst du selber nicht zu der Zielgruppe, die du kritisieren willst, aber das ändert ja an den Tatsachen nichts. Du machst einen Beitrag mit diversen Grammatikfehlern auf, der andere für genau solche Fehler kritisiert. Du kennst ja die Nummer mit dem Glashaus und den Steinen.
Man darf ja auch nicht vergessen, dass es gefühlt ständig irgendwelche Rechtschreibreformen gibt und man das nicht zwangsläufig mitbekommt, wenn man nicht gerade Schüler ist. Wenn man es anders gelernt hat, wird es schwer, sich wieder umzugewöhnen. Ich denke da zum Beispiel an "f" und "ph" wie Delphin/ Delfin, Fotograf/ Photograph, aber auch "daß" ist so ein Kandidat, der der Reform zum Opfer gefallen ist.
"Dass" und "das" habe ich in der Schule noch gelernt, damit habe ich keine Probleme, das sitzt wie angegossen. Aber bei "f" und "ph" tue ich mich manchmal noch schwer, weil ich das in der Schule noch anders gelernt habe und das Umdenken noch lernen muss.
Mediziner müssen sich ja zum Beispiel ständig fortbilden und auf den neusten Wissensstand bringen, das finde ich auch gut so. Aber die wenigsten werden sich genauso gewissenhaft über Änderungen in der Rechtschreibung erkundigen, was ich nicht so schlimm finde, wenn man das beruflich nicht zwangsläufig braucht.
Die einzige Person, die ich kenne und die Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik wirklich perfekt beherrscht ist eine Freundin von mir und die hat Germanistik auf Lehramt studiert und unterrichtet jetzt. Wäre auch peinlich, wenn nicht mal die Lehrer das fehlerfrei können würden, aber die brauchen das ja gewissermaßen beruflich.
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