Bei Glutenintoleranz ganz auf Brot verzichten?

vom 07.09.2015, 12:42 Uhr

Heute war ich beim Arzt und mir ist Blut abgenommen worden, damit auf eine Glutenintoleranz getestet werden konnte. Ich werde das Ergebnis in den nächsten Tagen erfahren und habe ehrlich gesagt schon ein bisschen Angst davor. Im Internet habe ich mich ein bisschen darüber informiert und die meisten Betroffenen waren froh, dass es ihnen besser ging. Viele waren aber auch traurig, dass sie nun viele Dinge nicht mehr essen konnten, die sie mochten. Es gab unter anderem auch Diskussionen darüber, ob man noch Brot kaufen sollte oder nicht.

Und viele der Betroffenen haben dann auch tatsächlich geschrieben, dass sie gar kein Brot mehr essen. Das glutenfreie Brot schmeckt meist nämlich einfach scheußlich, dass geben sogar die Hersteller zu. Es mangelt aber an besseren Herstellungsverfahren. Außerdem sind solche Brote sehr teuer. Glutenfreies Knäckebrot kostet schon allein an die 4 Euro pro Packung. Sollte man bei einer Glutenintoleranz letztendlich ganz auf Brot verzichten, da die glutenfreie Variante eh nicht schmeckt? Kennt ihr Leute mit dieser Intoleranz oder seit ihr selbst betroffen und esst ihr glutenfreies Brot oder lasst ihr es lieber ganz?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Meine Partnerin ist ebenfalls glutenintolerant und ist ehrlich gesagt froh, das überhaupt zu wissen. Damit ließen sich viele Beschwerden erklären, die man zuvor nicht zuordnen konnte. Zwar waren das keine schwerwiegenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen, machten sich aber halt doch bemerkbar von Zeit zu Zeit.

Am Anfang hat sie noch auf gekaufte Backwaren ohne Gluten zurückgegriffen, ist mittlerweile aber dazu übergegangen, nur noch selbst zu backen. Die Geschmacksumstellung kann gerade in der Anfangszeit länger dauern, da die meisten Menschen eben an die Geschmacksstoffe und -verstärker gewohnt sind, die in herkömmlichen Brot und Brötchen zu finden sind.

Hinzu kommt noch, dass viele Fertigprodukte ohne Gluten auch nicht schmecken, weil sie nicht richtig zubereitet wurden. Gerade am Anfang bestellte meine Partnerin öfters Brötchenrohlinge, die teilweise gar nicht richtig aufgingen und danach staubtrocken waren. Hier hilft es, das Brötchen eine oder zwei Minuten in die Mikrowelle zu packen. Dadurch wird wieder etwas Wasser freigegeben.

Was am besten schmeckt und gleichzeitig auch um ein Vielfaches günstiger ist als fertige Backmischungen oder fertige Produkte aus Supermarkt oder Fachhandlung: Selber backen! Es gibt eine Vielzahl sehr guter Rezepte für Brot und dergleichen, die komplett ohne Gluten auskommen.

Diese Rezepte stammen meist aus den USA, wo es schon viel früher normal geworden ist, auf Gluten zu verzichten, als bei uns. Einen entsprechenden Vorsprung haben sie dort auch in Sachen Geschmack und Vielzahl von Rezepten.

Man muss also durchaus nicht auf Brot verzichten, nur weil man an einer Glutenintoleranz leidet. Es macht zwar ein wenig mehr Arbeit und kann sich nicht mal eben schnell beim nächsten Bäcker ein Brötchen kaufen, ist aber definitiv kein Grund zu verzagen. Wer selbst backt, kann den Geschmack nach eigenem Wunsch bestimmen und spart zudem noch Geld.

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» TamiBami » Beiträge: 2166 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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