Bei Gesellschaftsspielen Regeln gerne abändern
Bei uns in der Familie war es schon immer so, dass wir Spiele meistens nicht nach den genauen Regeln gespielt haben, sondern nach leicht abgeänderten. So haben wir beispielsweise beim Scrabble nur die Wörter gelten lassen, die jeder kennt. Ich hatte nämlich keinen Duden zu Hause und Personalcomputer gab es noch nicht.
Bei Monopoly haben wir oft alle Straßenkarten ausgeteilt und dann untereinander getauscht, wenn wir nicht solange spielen wollten. Beim Schach musste der erwachsene Spieler ohne Dame antreten oder die Dame dürfte nur wie der Läufer ziehen. Es gab nur wenige Spiele, die wir nicht zumindest leicht abgewandelt haben.
Legt ihr Wert darauf, dass Spiele genau nach dem Regeln gespielt werden, oder habt ihr auch eure eigenen Familienregeln?
Ich kenne es auch so, dass wir in der Familie bei einigen Spielen die Regeln schon mal leicht abgewandelt haben, was ich aber auch gar nicht schlimm finde. Etwas ungünstig ist es dann nur, wenn man das Spiel mal mit anderen Leuten spielt und dann die Regeln im Kopf hat und vielleicht auch danach spielt, die nicht dem offiziellen Regelwerk entsprechen. Aber davon abgesehen finde ich das total in Ordnung, wenn man die Regeln auch abändert, wenn alle die Regeln dann kennen.
Wir hatten bei "Mensch ärgere Dich nicht" die Regel, dass man sein Hütchen auch auf dem eines anderen parken konnte, wenn diesen nicht raus schmeißen wollte, obwohl man auf dem gleichen Feld gelandet ist.
Bei Uno haben wir die 0 oft genutzt, um dann im Uhrzeigersinn unsere Karten untereinander weiterzugeben und zu tauschen. Ob, das in den Spielregeln steht, kann ich gar nicht sagen. Als Kinder waren wir bei Spielen sicherlich noch einfallsreicher. Bei Monopoly haben wir es so gemacht, dass das Geld um sich aus dem Gefängnis frei zu kaufen, an den ging, der direkt auf Los landete.
Bei uns war es auch üblich neue Spielregeln zu erfinden bzw. bereits vorhandene zu streichen. Das haben wir vor allem gemacht um die Spiele etwas kindgerechter zu gestalten. Dein Beispiel mit Scrabble ist da sehr gut. Man kann einfach nicht erwarten das ein Kind, oder meinetwegen sogar ein Jugendlicher, die gleichen Wörter kennt die ein Erwachsener kennt. Wir haben als ich noch sehr klein war fast alle Spiele vereinfacht. Gerade Spiele die eine gewisse Logik bzw. ein „vorausschauendes“ Spielen verlangten haben wir gerne mal ein wenig einfacher gestaltet damit der Spielspaß nicht verloren geht.
Oder wir haben Regeln geändert um entweder Frust zu vermeiden oder die Spielzeit zu verkürzen. Das Karten tauschen bei Monopoly haben wir beispielsweise auch sehr gerne gemacht. Monopoly kann ja gerne einmal einige Stunden dauern und dafür hatten wir als Kinder einfach keine Geduld. Bei Mensch ärgere dich nicht haben wir auch sehr oft die Regeln geändert. Die Regel „nicht schmeißen dürfen“ kam aber nur im äußersten Notfall zum Einsatz.
Wir haben eigentlich alle Regeln beibehalten, außer bei Monopoly. Da gibt es sicherlich einige Mittel und Wege um das Ganze ein bisschen abzukürzen oder auch interessanter zu gestalten. Bei uns ist also der Häuserkauf und Hotelbau etwas anderes gestaltet, als es in den Regeln steht.
Normalerweise versuche ich schon, die Spiele nach den festgelegten Regeln zu spielen. Meistens sind diese ja auch wirklich sinnvoll und so macht es mir dann am meisten Spaß. Allerdings gibt es auch Ausnahmen. So lasse ich bei einem bestimmten Kartenspiel beispielsweise bestimmte Karten weg, weil ich diese unnötig finde.
Bei den Karten ist es beispielsweise so, dass derjenige, der die Karte mit dem speziellen Aufdruck zuerst sieht, mit der Hand drauf hauen muss. Allerdings ist es so, dass jeder Spieler einen Stapel Karten umgedreht vor sich hat und diese dann nacheinander abwechselnd abgelegt werden. Irgendwie ist es ja logisch, dass derjenige, der die Karte von seinem Stapel ablegt hat, diese als erstes sieht. Zumindest ist es so, wenn man zu zweit spielt, so dass wir diese Karten mit dem entsprechenden Aufdruck weglassen.
Ich finde es also in Ordnung, wenn man Regeln ändert. Ein Spiel sollte ja dazu da sein, um Spaß zu machen und Freude zu bereiten. Von daher ist es im Prinzip egal, wie man es spielt und ob man es letztendlich "falsch" spielt oder nicht, solange man Spaß dabei hat. Darum geht es ja letztendlich nur. Von daher ist es nur wichtig, dass sich die Spieler alle einig sind, was die Regeln angeht, wie ich finde.
Wenn wir ein Spiel neu kaufen und die ersten Male spielen dann halten wir uns in der Regel schon an die vorgegebene Spielanleitung. Man muss ja erstmal herausfinden ob der Spielablauf für einen so ideal ist und alle gute damit zurecht kommen. Wenn wir dann allerdings den Spielablauf schon verinnerlicht haben dann kommt es schon hin und wieder vor dass wir die Regeln abändern. Das kann dann auch mehrere Gründe haben.
Manchmal haben wir jüngere Mitspieler - wie meinen 4-jährigen Neffen- und dann versuchen wir die Regeln etwas zu vereinfachen bzw. den Spielverlauf etwas abzukürzen. Manchmal gibt es aber auch Spiele die wir schon so oft durchgespielt haben, dass uns der übliche Spielablauf zu einfach und langweilig erscheint. Dann überlegen wir uns ganz eigene Schwierigkeiten um Kniffe um das Spiel wieder interessanter zu machen. Bei Quizspielen oder Spielen die spezielle Aktivitäten erfordern überlegen wir uns hin und wieder dann auch mal eigene Zusatzaufgaben bzw. Fragen.
Ich finde es auch ehrlich gesagt ganz in Ordnung die Regeln für ein Spiel anzupassen wenn man gemeinschaftlich der Meinung ist, dass es anders gespielt mehr Spielspaß bringt. Man muss halt dann nur neuen Mitspielern auch die Chance geben die abgewandelten Regeln zu verstehen bzw. auch noch in der Lage sein das Spiel regelkonform zu spielen, wenn es anderswo nach Spielanleitung gespielt wird.
Ich bin bei den Regeln schon sehr flexibel. Mir ist nur wichtig, dass man das ganze auch vorher schon so festlegt und nicht erst im laufendem Spiel damit anfängt. Gerade bei Mensch "ärgere dich nicht" spielen wir komplett nach unseren eigenen Regeln. Speziell, wenn ich mit meiner Oma und meinem Opa spiele, vereinfachen wir viele Sachen, weil sie bei gewissen Spielen leider nicht mehr so gut mitkommen. Spiele ich aber mit meinen Freunden das eine oder andere komplexere Spiel, z.B. Catan, dann lege ich schon wert darauf, dass wir korrekt nach dem entsprechendem Regelwerk spielen.
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