Bei Gehbehinderung lieber Rollstuhl nutzen als Gehhilfe?
Der Vater einer Freundin hat sich das Bein verletzt und kann wohl daher nur mit Gehhilfen laufen und darf das Bein auch wohl nur begrenzt belasten. Allerdings hat er auch einen Rollstuhl bekommen, den er auch hin und wieder nutzt, wenn er alleine zu Hause ist.
Er hat sich wohl, laut Aussage meiner Freundin, direkt sehr angestellt, was das gehen mit den Gehhilfen angeht. Er würde das als sehr anstrengend empfinden und sich meist überall mit dem Auto bis vor die Tür fahren lassen, um ja nicht weit mit den Krücken gehen zu müssen. Meine Freundin, die selbst schon auf Gehhilfen angewiesen war meint jedoch, dass alles eine Frage des Trainings und der Übung wäre und sich ihr Vater da wirklich anstellen würde. Sie hätte damals sogar den Kilometer Fußweg von der Bushaltestelle bis zur Schule mit Krücken bewerkstelligt.
Nun meinte sie aber, dass sie sich richtig fremd geschämt hätte, als ihr Vater mit zum Einkauf wollte und die Mutter dafür den Rollstuhl einpacken sollte. Ihr Vater bestand dann darauf, dass die Mutter ihn mit dem Rollstuhl durch den Supermarkt schob. Meine Freundin meinte, dass sie es wirklich unmöglich fand. Denn ihr Vater hätte zwar eine Verletzung, aber könnte doch viel besser mit den Gehhilfen irgendwohin. Sie meinte, dass ein Rollstuhl natürlich viel mehr Aufsehen erregen würde und ihr Vater dies wohl genießen würde.
Könnt ihr nachvollziehen, dass bei man bei einer Verletzung am Bein den Rollstuhl vorzieht, statt die Gehhilfen zu nutzen? Wäre es euch da nicht unangenehm den Rollstuhl zu nehmen, wenn ihr statt dessen auch einfach an Krücken gehen könntet? Wäre es euch die Aufmerksamkeit wert, die man dadurch vielleicht mehr bekommt? Fändet ihr es in dem Fall übertrieben, wo der Mann doch auch etwas auftreten darf?
Ich finde du vergleichst Äpfel mit Birnen. Mag sein, dass Krücken weniger "peinlich" sind und weniger Aufsehen erregen. Fakt ist aber auch, dass man die körperliche Leistungsfähigkeit eines jungen Menschen nicht mit der Leistungsfähigkeit der Elterngeneration vergleichen kann. Die Eltern meines Partners sind schon Anfang 60 und daher finde ich es schon dreist, wenn man von ihnen dieselbe Ausdauer und Kraft erwarten würde wie von jemandem, der nur halb so alt ist. Das ist doch kindisch und unreif und wenn der Vater das so möchte, soll man ihn in Ruhe lassen. Ist schließlich sein Leben und er muss ja selbst wissen, wie belastbar er in dieser Hinsicht ist.
Mal ganz ehrlich, wenn er es so möchte, dann sollte es auch so gemacht werden. Es bringt niemanden etwas, wenn es weniger peinlich aussieht, aber er stürzt und dann operiert werden muss oder alles Schrott ist. Generell finde ich Menschen komisch, die sich ständig wegen anderer Menschen einen Kopf machen. Das geht so nicht, man kann es eh nie jedem Recht machen und wenn jemand Hilfe braucht, dann braucht er sie, da ist es doch egal ob Gehilfe oder Rollstuhl.
Zumal man ja auch im Alter vielleicht weniger Muskeln hat, weil man weniger Sport macht und dann kann man sich eben nicht so lange halten wie ein junger Mensch. Natürlich ist es Übungssache, aber wenn man es sich nicht zutraut muss das auch respektiert werden.
Der Vater meiner Freundin ist gerade mal 50 Jahre alt und ansonsten gibt es gerne damit an, wie jung er noch aussieht und wie fit er doch ist. Eigentlich sollte man meinen, dass er doch eher die Krücken bevorzugen würde. Ich gebe hier auch nur wieder, was meine Freundin eben meint.
Ich würde immer eher die Gehhilfen bevorzugen, aber da spreche ich eben von mir.Ich denke, dass man einen Senioren da doch besser in einen Rollstuhl setzt und diesem nicht noch Krücken zumutet, wenn er eben schon älter ist und weniger Kraft hat. Allerdings jammert der Vater meiner Freundin wohl zwischendurch aus, dass er durch das viele herum sitzen und Essen dann sicher auch Speck ansetzen wird. Da wäre es doch sicherlich sinnvoller, wenn er dann die Gehhilfen nutzen würde, denn das Gehen damit ist ja durchaus anstrengender. Zumindest soll dies zu Anfang so sein.
Nelchen hat geschrieben:Der Vater meiner Freundin ist gerade mal 50 Jahre alt und ansonsten gibt es gerne damit an, wie jung er noch aussieht und wie fit er doch ist. Eigentlich sollte man meinen, dass er doch eher die Krücken bevorzugen würde.
Na und? Nur, weil sein Ego in dieser Hinsicht gestreichelt werden möchte, heißt das noch lange nicht, dass da wirklich nichts passieren würde. Ramones hat schon Recht, die Gefahr für Knochenbrüche ist schon gegeben, wenn ein Sturz passieren sollte wegen Gleichgewichtsproblemen oder fehlender Kraft oder was auch immer. Die menschliche Knochendichte ist in den 30ern am höchsten, danach nimmt sie ab. Also auf die leichte Schulter würde ich das nicht nehmen.
Nelchen hat geschrieben:Allerdings jammert der Vater meiner Freundin wohl zwischendurch aus, dass er durch das viele herum sitzen und Essen dann sicher auch Speck ansetzen wird. Da wäre es doch sicherlich sinnvoller, wenn er dann die Gehhilfen nutzen würde, denn das Gehen damit ist ja durchaus anstrengender.
Klassischer Denkfehler. Nur, weil man sich weniger bewegt als sonst, nimmt man nicht automatisch zu. Ich glaube, dass der Vater das nur so sagt, damit er eben Aufmerksamkeit bekommt. Aber dass andere das noch stumpf glauben ohne das zu hinterfragen finde ich selten dämlich. Man nimmt erst zu, wenn die Kalorienzunahme nicht an den Verbrauch angepasst worden ist. Mein Schwager nimmt pro Urlaubswoche immer 4 kg zu, weil er weiter frisst ohne Ende und sich nicht bewegt. Mein Freund und ich halten aber unser Gewicht, eben weil wir die Kalorienzufuhr entsprechend anpassen. Dass man das manchen Menschen noch erklären muss, spricht nicht gerade für Bildungsnähe.
Man kann doch überhaupt nicht vergleichen, ob ein junger Mensch zur Schule mit Krücken läuft oder ein älterer Mensch mit Krücken laufen muss oder soll. Sicher ist es am besten, wenn man sich bewegt. Aber man sollte bedenken, dass man auch mit 50 nicht immer noch so fit ist, wie man es gerne sein will oder vorgibt zu sein. Wenn ich jetzt mit Krücken laufen müsste, würde ich mich wahrscheinlich auch schwer damit tun. Und ich bin 55 Jahre als. Als 10 jährige Schülerin bin ich auch mit Krücken herumgerannt und es hat mir nichts ausgemacht und ich war schneller als manch einer ohne Krücken.
Nelchen, du solltest bedenken, dass die Knochen auch älter werden. Die Armknochen sind vielleicht auch nicht mehr so belastbar. Im Alter ist die Knochendichte oft nicht mehr so gegeben wie in jungen Jahren. Die Gelenke, die auch sehr beansprucht werden schmerzen.Denn man muss sich ja mit den Händen und den Armen aufstützen.
Bei langen Wegen, wie durch die Gänge im Supermarkt, würde ich dann wohl auch lieber einen Rollstuhl nehmen wollen. Du kannst keine jungen Leute mit einem älteren Menschen vergleichen. Du solltest mehr Verständnis für ältere Leute aufbringen. Auch du wirst mal alt werden.
Mir ist es doch egal, ob der Vater meiner Freundin den Rollstuhl nutzt oder die Gehhilfen bevorzugt. Meine Freundin regt sich darüber auf und findet das peinlich. Ich denke, dass man das nutzen sollte, womit man selbst am besten zurecht und vor allem vorwärts kommt.
Es ist nicht so, dass der Vater meiner Freundin nicht viel isst. Meine Freundin sagt, dass ihr Vater nun fast nur zu Hause auf dem Sofa sitzt, Fernsehen schaut und dabei Süßigkeiten und ähnliches futtert. Deswegen würde er dann jammern, dass er sicher zunehmen würde. Ich denke, dass es normal ist, das man sich mit solch einer Behinderung nicht so viel bewegt, aber man muss ja trotzdem nicht unbedingt mehr essen als sonst.
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