Bei erster Hundebegegnung Maulkorb zur Sicherheit anziehen?
Eine Freundin hat eine Hündin, die nun bald eine andere Hündin kennenlernen soll. Die andere Hündin gehört ihren Eltern und so ist es eigentlich unvermeidbar, dass die Hunde mal aufeinander treffen. Allerdings hat meine Freundin Angst, dass es zu einer Beißerei kommen könnte. Bisher ist das bei einer Hundebegegnung so nicht passiert, aber in einer anderen Situation hat die Hündin meiner Freundin schon mal einen anderen Hund gebissen. Allerdings ist auch nichts ernsthaftes passiert und das war wie gesagt, eine ganz andere Situation.
Nun hat sich meine Freundin aber überlegt, dass sie ihrer Hündin einen Maulkorb anziehen könnte. Dadurch hätte sie doch mehr Sicherheit und wüsste, dass eben nichts passieren könnte. Ich denke, dass es nicht schadet, wenn sie einen Maulkorb benutzt. Der Hund kennt ein Halti und da wird ein Maulkorb auch nicht viel anders sein und wenn sich die Hunde gut vertragen, möchte sie den Maulkorb auch abnehmen.
Wie sinnvoll ist es, bei einer Hundebegegnung einen Maulkorb einzusetzen? Ist es wirklich mehr Sicherheit für den Besitzer und diese dadurch auch ruhiger und entspannter? Würdet ihr da durchaus auch einen Maulkorb einsetzen? Oder findet ihr das völlig übertrieben?
Sowas finde ich immer total blöd, wenn nur ein Hund einen Maulkorb hat. Schlimmstenfalls wird er gebissen und kann sich nicht wehren. Außerdem verstehe ich nicht wieso hier ein Maulkorb überhaupt notwendig ist. Man sieht doch wie sich die Hunde aus 2-3 Metern Entfernung verstehen. Wenn es da keine Probleme gibt, dann kann man sie näher zusammen lassen.
Ein Maulkorb, insbesondere bei einem Hund, der es nicht gewöhnt ist, einen zu tragen und die ungewohnten Reaktionen der anderen Hunde einzuschätzen, ist ein Garant für eine lange Feindschaft. Der Hund mit Maulkorb kann nicht vernünftig kommunizieren, der ohne Korb kann den anderen nicht lesen. Das führt zu Spannungen und der mit Korb merkt, dass er wehrlos ist. Das führt zu mehr Ablehnung, die sich noch steigert, wenn der andere spitz kriegt, dass er Oberhand hat.
Eine klassische Zusammenführung auf neutralem Boden mit einem Spaziergang erst ohne Kontakt, später gemeinsamem Freilauf und dann ein gemeinsames Betreten des Hauses, wobei der Gasthund Vorrang hat, bringt erheblich mehr. Den Maulkorb kann man nutzen, wenn das nicht funktioniert. Wobei man da auch sehr aufmerksam sein muss. Ab spätestens 20 Kilogramm Gewicht kann ein Hund mit Maulkorb einen anderen ziemlich übel zurichten.
Ich finde man muss das Ganze immer natürlich geschehen lassen und schauen was passiert. Allerdings würde ich nun nicht zu einen der beiden Hunde nach Hause fahren, sondern erstmal auf neutralem Gelände schauen, wie die beiden Hunde sich so ganz generell verstehen. Sollte man dann sehen, dass einer der beiden Hunde durchdreht, kann man doch immer noch reagieren, der beißt den Hund ja nicht gleich tot, sondern so etwas ist mehr drohen als alles andere. Selbst einen Zwicker oder den leichten Biss muss der Hund hinnehmen, dann ist er zu weit gegangen. Das müssen die ja auch lernen.
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