Bei erstem Date Kinder mitbringen?

vom 30.07.2023, 08:35 Uhr

Vor einigen Monaten habe ich ein Buch gelesen, in dem es um Beziehungen ging. Eine der Autorinnen schrieb darin, dass sie schon öfter bei einem ersten Date ihre Kinder mitgebracht hätte, um direkt abzuklären, ob der potentielle Partner damit klarkommt, dass sie eben Kinder hat und diese einen wichtigen Platz in ihrem Leben einnehmen. So gesehen verstehe ich den Gedankengang sogar, aber trotzdem finde ich es nicht gut, wenn man das so macht.

Natürlich ist es wichtig, dass direkt geklärt wird, dass Kinder da sind, aber bei einem Date haben diese meiner Meinung nach nichts zu suchen. Für die Kinder selber ist so eine Situation doch nur stressig und ich kann mir nicht vorstellen, dass man sich wirklich richtig gut kennenlernen kann, wenn die Kinder beim Date daneben sitzen. Für mich wäre das daher auch ein Grund, das Date sofort zu beenden, aber nicht, weil ich keine Kinder mag, sondern weil ich die Situation einfach unangebracht finde.

Wie seht ihr das? Findet ihr meine Meinung zu drastisch? Wäre es für euch in Ordnung, wenn euer Date Kinder dabei hätte, damit schon mal ein erstes Kennenlernen erfolgen kann? Oder könnt ihr es verstehen, dass ich diese Situation, auch und vor allem für die Kinder selber, unangenehm und unangebracht finde?

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich würde es auch sehr unangebracht finden, wenn man einfach seine Kindern mitbringt. Diese werden ja dann immer wieder neuen Menschen vorgestellt und das finde ich schon sehr unangemessen, ich finde aber auch, dass da eine etwaige Ablehnung von den Kindern nicht direkt mitbekommen werden muss. Diese stellen sich dann nämlich nicht nur die Frage, ob sie daran schuld sind, sondern fragen sich bestimmt auch, was so schlecht an ihnen ist und da sehe ich einen großen Kritikpunkt.

Außerdem denke ich nicht, dass man die selben Themen haben wird mit Kindern am Tisch, als ohne Kinder. Man kann sich so denke ich schlechter kennenlernen und kann gar nicht sehen, ob es für einen zwischenmenschlich passt. Ich würde es so sehen, dass man sich eine Weile kennenlernt und natürlich die Kinder anspricht, aber diese auch erst treffen darf, wenn es passt.

Meine Kinder haben bei mir einen sehr hohen Stellenwert, ich betrachte sie nicht als mein Eigentum und mir ist es wichtig, dass sie sich wertgeschätzt fühlen und durchaus auch Kind sein dürfen. Deswegen würde ich im Fall der Fälle so handeln, wie ich es beschrieben habe. Allerdings möchte ich nun auch kein Single mit 2 Kindern sein, da ich mir das wirklich nicht einfach vorstelle und meinen Mann liebe.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich kann deine Meinung absolut nachvollziehen, und ich sehe das ähnlich wie du. Für mich wäre es auch unangemessen, wenn bei einem ersten Date die Kinder dabei wären. Ein erstes Date sollte eine Gelegenheit sein, um sich in entspannter Atmosphäre kennenzulernen und zu schauen, ob man eine gemeinsame Basis hat und sich eine Beziehung vorstellen kann.

Das Mitbringen der Kinder könnte die Situation unnötig kompliziert und unangenehm machen. Schließlich geht es beim ersten Date darum, eine Verbindung zwischen den beiden Erwachsenen herzustellen, und die Anwesenheit der Kinder könnte davon ablenken. Zudem wäre es für die Kinder selbst sicherlich unangenehm, sich in einer solchen Situation wiederzufinden, in der sie nicht wissen, wie sie sich verhalten sollen.

Es ist natürlich wichtig, dass potenzielle Partner frühzeitig darüber informiert werden, dass man Kinder hat, da dies für viele Menschen eine wichtige Rolle in einer Beziehung spielen kann. Aber das kann man auch auf andere Weise klären, zum Beispiel durch ein offenes Gespräch oder indem man es in seinem Online-Profil erwähnt.

Ich denke, dass es besser ist, die Kinder erst dann in die Kennenlernphase einzubeziehen, wenn man sich sicher ist, dass es zwischen den Erwachsenen eine echte Verbindung gibt und man sich eine Zukunft miteinander vorstellen kann. So kann man die Kinder behutsam und in einer angemessenen Weise in die neue Beziehung integrieren, ohne sie unnötig in eine unangenehme Situation zu bringen.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich verstehe nicht viel vom Paarungsverhalten gelangweilter Großstädter mittleren Alters, genannt Dating, aber so wie ich mir das zusammenreime, wird den "Kindern" hier eine äußerst unangenehme Rolle im Bumsverhalten ihrer Mutti aufgedrängt.

Es kommt natürlich auf das Alter der lieben Kleinen an: Bis zur Pubertät werden die sich nur wundern, wieso sie langweilige Erwachsenendinge mit fremden Männern machen müssen, während Mutti mit Argusaugen darüber wacht, wie gut der jeweilige Herr mit Hunden, sorry, Kindern umgehen kann.

Aber wenn sie schon etwas älter und nicht vollkommen naiv sind, werden sie sich schon fragen, wieso ausgerechnet sie das Screening und die Vorauswahl für mögliche Beziehungspartner ihrer Erzeugerin übernehmen müssen. Gerade so, als könne die Alte das nicht selber. Ich fände es unfair, in diese Rolle gedrängt zu werden, nur weil meine Mutter es nicht hinbekommt, ein eigenes Leben außer der Rolle der Gebärerin und Erzieherin zu führen und zu gestalten.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich kann das absolut nicht nachvollziehen. Was macht das wohl mit den Kindern, wenn ich sie von einem Date zum nächsten schleppe und wie will man denjenigen dann kennen lernen? Man spricht doch ganz anders, wenn Kinder dabei sind. Bei kleinen Kindern ist die Aufmerksamkeit sowieso bei den Kindern und nicht beim potentiell neuem Partner. Bei Teenagern ist es relativ sinnfrei, diese mit zu nehmen. Die hassen sowieso alles und jeden. Und bei erwachsenen Kindern kann man sich das Szenario sowieso sparen.

Kurzum: es ist sinnfrei. Sowohl für den Prozess des Kennenlernens, als auch für die Kinder. Wenn überhaupt stellt man seinen kleineren Kindern den Partner dann vor, wenn man sich sicher ist, dass es sich auch "lohnt". Man lässt ja nicht nur in das eigene Leben eine neue Person, sondern auch in das Leben der Kinder und die binden sich ja auch ein Stück an denjenigen. Wenn das also nicht klappt, dann füge ich meinem Kind auch wieder Leid zu. Und die Situation ist oft schwer genug für Trennungskinder, weil sie ja beide Elternteile haben und dann ist da noch jemand. So etwas sollte man gut abwägen.

Was man hingegen offen kommunizieren muss ist die Tatsache, dass bereits Kinder vorhanden sind und die zum Leben dazu gehören. Klar. Es ist einfach ein unterschied, ob man eine Mutter oder einen Vater dated oder jemanden ungebundenen, denn so ein Kind bringt wahnsinnig viel Verpflichtung und auch Einschränkung mit sich.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


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