Bei ekligen Filmen nicht abschalten wollen

vom 14.04.2020, 15:01 Uhr

Neulich habe ich mir mit meinem Mann im Rahmen eines Fernsehabends mehrere alte Filme angeschaut. Den Film "Das große Fressen" fand ich so widerlich, dass ich meinen Mann gebeten habe, ihn zu unterbrechen und etwas anderes zu schauen. Mein Mann fand bestimmte Szenen zwar auch widerlich, wollte ihn aber unbedingt zu Ende schauen, obwohl ein Spannungsbogen bei diesem Film eigentlich nicht erkennbar ist. Schaltet ihr eklige Filme auch sofort ab oder nehmt ihr nachfolgende Wirkungen fürs Unterbewusstsein, vielleicht in Träumen, in Kauf und schaut sie bis zum Ende?

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Bei ekeligen Filmen oder Filmen mit ekeligen Szenen verhält es sich bei mir wie bei einem Autounfall: Ich schaffe es nicht, nicht hinzusehen. :lol:

Ich bewundere ja die Leute, die bei solchen Sachen wegschalten, weil ich schon gerne wüsste, wie es in solchen Filmen weitergeht. Einmal gesehen ist es eine von mir selbst auferlegte Pflicht herauszufinden, wie die Situation endet, damit ich besser mit dem Gesehenen umgehen kann.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


„Das große Fressen“ ist für mich eher ein Film, der mich nicht sonderlich angesprochen hat. Ich könnte Dir heute auch nicht mehr genau sagen, worum es geht, so gelangweilt war ich davon. Mir war der Film irgendwie zu stupide, wobei ich nicht immer eine Handlung benötige, sondern muss mich ein Film im Ganzen flashen. Das tat der Film jetzt nicht wirklich.

Nehmen wir mal Hostel 1 und 2. Ich finde die Filme schon ganz unterhaltsam, aber nur, weil die Vorstellung hinter den Geschichten dort so krank ist, dass ich diesen aber auch eine gewisse „Möglichkeit“ einräume, dass das irgendwo mal stattgefunden hat oder stattfinden würde. Das packt mich dann natürlich auch. Saw sind auch Filme, die ich absolut gut gelungen finde.

Ich bin eher die Frau, die besonders auf Horror-Filme steht. Es darf aber gerne mit einer gewissen Handlung versehen sein und diese widerlichen Filme teils aus Asien sollten es dann nicht sein, weil das übertriebener Mist ohne jeglichen Sinn und Verstand sind.

Es ist halt so, dass mich Filme irgendwie packen müssen. Auch wenn diese dann ekelig sind, schalte ich nicht weg. Wenn Kakerlaken zu sehen sind, muss ich aber wegsehen. Frag mich nicht wieso, aber diese Tiere sind für mich ein Graus. Ich widere mich richtig an und könnte mich geradezu übergeben, ist eine ganz seltsame Phobie im Laufe der letzten Jahre geworden.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich kann diesem Ekel im Fernsehen eigentlich absolut nichts abgewinnen. Und ich wüsste auch nicht, warum ich meine Lebenszeit damit verschwenden sollte, mir eklige Sachen anzusehen. Ich gucke also auch nicht die Serie "Dr. Pimple Popper"! Ich gucke gerne gute Filme und lese gute Bücher. Aber in letzter Zeit erlebe ich vor allem in Büchern immer wieder, dass Spannung und Angst versucht wird mit Ekel zu erzeugen.

Und das brauche ich weder im Film noch in einem Buch. Wenn ich einen Film mit z.B. einem psychopathischen Mörder sehe, reicht es für mich, wenn er z.B. die Augen entfernt hat und dies kurz angedeutet wird. Ich muss es nicht minutenlang überlebensgroß im Bild sehen! Ich mag und will mich nicht ekeln müssen. Da ist auch nichts, was mich irgendwie fasziniert. Das hat für mich auch nichts mit dem Voyeurismus bei Unfällen zu tun, von dem ich auch nicht angeekelt bin.

Und insofern schalte ich ab, wenn die Szenen zu eklig werden und mich der Film dann meistens auch ansonsten nicht fesseln kann. Wenn ich es aus der Vorschau sehen kann, schalte ich diese Filme auch gar nicht erst an. Ich erkenne auch nicht, welchen Sinn diese Ekel-Szenen eigentlich haben sollen.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Mich interessiert bei Filmen mit ekligen Szenen einzig das, was mich bei allen Filmen interessiert: was passiert als nächstes? Oft genug meinen Filmemacher ja, mit der möglichst expliziten Ausführung von ekligen Details vor der Kamera oder im Trick nachgestellt einen Effekt beim Zuschauer erzielen zu können- eben den gleichen, den bei vielen Menschen der Verkehrsunfall auf der anderen Straßenseite erzielt.

Bin ich erstmal dahintergekommen (und das geht bei mir recht schnell), dass dies mal wieder reiner Selbstzweck ist, erlahmt bei mir schnell das Interesse. Wie genial der Zombie, wie toll auch immer das Massaker im Detail, das Make- Up mit CGI kombiniert- wenn mich nicht mehr interessiert, wie das alles weitergeht, schalte ich schon mal ab. Echte Spannung kann man damit alleine nicht aufbauen, finde ich.

Die Serie "walking dead" finde ich extrem langweilig. Es ist mir schleierhaft, wie man soviel davon produzieren konnte. Worauf wartet der Zuschauer bei dieser Serie? Auf die letzte, größtmögliche Wendung? Genauso gut kann ich mich in einen Massagesessel in einem Einkaufszentrum setzen und zu Weihnachten die Leute beobachten...

Eine witzige Mischung aus Ekel und Satire bietet "Themroc". Dieser Film wird im deutschen Fernsehen nicht mehr gezeigt, stammt auch aus den 70ern. Wer "das große Fressen" bis zum Ende geguckt hat, muss diesen Film auch bis zum Schluss schauen. Alleine die Dialoge, die nur aus Grunzen und anderen Körpergeräuschen bestehen, machen diesen Film sehenswert. Ein fantastisches Ensemble, Piccoli in Bestform. Dieser Film produziert auch eine ganz eigene Spannung durch eine besondere Filmsprache.

» Rehbock » Beiträge: 42 » Talkpoints: 20,02 »


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