Bei Einsetzen von Wehen noch Dinge erledigen?
Vor kurzem hat eine Bekannte ihr Baby bekommen und ihr Mann erzählte dann, dass es morgens die ersten Anzeichen für die bevorstehende Geburt gegeben hätte. Allerdings hätten sie dann erst noch in Ruhe in gefrühstückt und sich dann anschließend langsam auf den Weg ins Krankenhaus gemacht.
Ich fand das doch irgendwie erstaunlich, da ich wohl nicht so ruhig wäre und dann noch frühstücken könnte. Ich wäre da sicherlich sehr aufgeregt und nervös. Aber genau sagen kann ich das natürlich nicht, da ich bisher noch nicht in der Situation war.
Habt ihr beim Einsetzen der Wehen noch einige Dinge erledigt? Seit ihr da auch alles in Ruhe angegangen? Oder wart ihr auch zu nervös, um da noch großartig etwas auf die Reihe zu bekommen?
Die Wehen hatten noch nicht eingesetzt, aber die Fruchtblase sprang. Naja, ich musste die Sauerei nicht wegmachen. Der Gatte wurde plötzlich fürchterlich nervös und lief wie ein gehetztes Tier durch die Gegend. Dann packte ich ihn erst einmal am Kragen und sagte ihm, dass er nicht mitkommen darf, wenn er so durch den Wind ist. Dann müsste ich mir ein Taxi nehmen, ich hätte ja Angst, dass er nicht vernünftig fährt.
Schlagartig wurde er ruhiger. Ich nahm dann erst einmal in aller Ruhe eine Dusche und machte mich fertig. Völlig aus der Bahn brachte ich ihn dann wieder, als ich ihn fragte, ob ich etwas Make up auflegen sollte. Zwischendurch hatte er dann einmal zwei verschiedene Socken an, aber dann war er ebenso gefasst, wie ich. So eine Geburt kündigt sich ja meistens recht zeitig an, dass man sich noch pflegen kann, um sich wie ein Mensch zu fühlen, anders als bei einem Blinddarmdurchbruch. Auch war ich ja schon eine erfahrene Mutter, dass mich so ein Blasensprung nicht gleich aus der Bahn werfen konnte.
Bei mir war es damals so, dass die Wehen sich über Stunden hingezogen haben und erstmal leicht begonnen haben. Deshalb hatte ich mir da auch noch nicht wirklich einen Kopf gemacht und meinen Alltag wie er damals Hochschwanger war, normal weiter gemacht.
In der Nacht erst als die Wehen kaum zu ertragen waren, habe ich die ganze Sache dann doch ernster genommen und bin ins Krankenhaus gefahren. Aber eher auch gemütlich und immer kontrolliert ob ich nichts vergesse habe.
Nelchen, du hast eine komische Vorstellung von "den Wehen". Normalerweise hast du in den Wochen vorher Vorwehen und Senkwehen. Du bist also Wehen durchaus gewohnt. Wenn nicht zuerst die Fruchtblase springt und du nasse Füße bekommst, dann brauchst du allein schon eine ganze Weile um zu bemerken, dass es jetzt los geht.
Die "echten" Eröffnungswehen fühlen sich zwar anders an als Vorwehen und Senkwehen, aber sie können erst einmal sehr unregelmäßig kommen und auch wieder aufhören. Ich habe mich zum Beispiel in den Tagen vor der Geburt immer auf zwei Zentimeter Öffnung am Muttermund vorgearbeitet, ohne dass die Wehen regelmäßig geworden oder geblieben sind.
Dass es jetzt tatsächlich so weit ist, kann man sagen, wenn die Wehen regelmäßig alle 20 Minuten kommen und eben nicht wieder aufhören. Bis zu dem Zeitpunkt haben eben manche Frauen schon seit Tagen immer wieder Eröffnungswehen. Was will man da im Krankenhaus? Ich habe da noch gearbeitet, die Pferde versorgt und bin mit den Hunden gegangen. Der Gatte war auf Abruf verfügbar und ich blieb an gut erreichbaren Orten in der Nähe.
Und selbst wenn die Wehen regelmäßig alle 20 Minuten kommen, der Muttermund muss auf zehn Zentimeter auf, bevor das Kind kommen kann. Das dauert in der Regel rund eine Stunde pro Zentimeter. Im Krankenhaus kommt man damit weder in den Kreißsaal, noch in ein Bett. Da schicken sie dich spazieren und lassen dich Treppen steigen.
Bei Erstgebärenden ist es Zeit zu fahren, wenn jede Wehe gut eine Minute dauert und es alle fünf bis zehn Minuten Wehen gibt. Das kann nach wenigen Stunden sein oder einen ganzen Tag dauern. Da kann man sein Leben also einfach weiterleben, bis es so weit ist. Bei weiteren Kindern geht es schneller, aber Sturzgeburten sind selten. Man kann echt gelassen bleiben, wenn alles normal geht.
Ich war immer mit unregelmäßigen Wehen am errechneten Termin im Krankenhaus, weil notfalls wegen des Diabetes eingeleitet werden sollte. Es gab immer einen Wehenbelastungstest und die Sache anzuschubsen und die Einleitung zu vermeiden. In der Nacht sprang dann immer fein die Blase und die Wehen kamen richtig.
Ich wäre lieber daheim gewesen. Bis dann mittags oder am frühen Nachmittag das Kind kam, habe ich auch im Krankenhaus noch in Ruhe geduscht, gefrühstückt, Besuch empfangen, gelesen, das Café besucht und so weiter. Im eigenen Haus wäre mir noch viel mehr eingefallen.
Ich denke schon, dass man das dann selber auch gut einschätzen kann. Man wird in der Regel auch noch Zeit haben und erst ein paar Wehen bekommen, die Abstände werden geringer und dann muss man ins Krankenhaus, wenn man dort das Kind bekommen möchte. Da kann man auch ruhig noch frühstücken und für das Kind ist es sicherlich auch besser, wenn man nicht sofort eine Panikattacke bekommt, sondern erst mal ruhig macht.
Bei meiner Mutter war es beispielsweise so, dass sie nochmal kurz zu einem Familienessen wollte, weil sie da bestimmte Leute einfach eine Weile nicht gesehen hatte. Sie wusste, dass das nicht sofort losgeht und hatte auch schon ein Kind bekommen, aber mein Vater wollte dann doch auf Nummer sicher gehen und hat den Krankenwagen gerufen, der sie dann auch mitnehmen wollte. Letztendlich hätte es zeitlich noch super gepasst und sie wusste das auch, aber so war es eben.
Also bei meinem ersten Kind sprang die Fruchtblase und dann erst setzten schmerzhafte Wehen ein. Vorher war nichts zu spüren. Das Kind war dann zehn Stunden nach Platzen der Fruchtblase da. Aber seit Platzen der Fruchtblase hatte ich starke Schmerzen. Ich konnte nicht mal mehr richtig laufen.
Bei Kind Nummer zwei hatte ich die ersten Wehen im Supermarkt. Da glaubte ich noch nicht, dass es ernste Wehen waren. Ich schleppte noch die Einkäufe nach Hause, sprang noch in den Pool und dann schrieb ich meinem Mann, dass ich leichte Schmerzen hatte. Da war er noch unterwegs. Als er kurze Zeit später da war, hatte ich bereits moderate Schmerzen. Seit dem Einkauf waren nun zwei Stunden vergangen. Um elf sagte er, dass ich mich noch etwas schlafen legen sollte, aber da krümmte ich mich bereits. Um Mitternacht kamen wir im Krankenhaus an. Da wurde ich sofort in den Kreisssaal gebracht. Und um vier Uhr nachts war unser Sohn dann da. Aber zwischen acht Uhr und Geburt war ich zu nix mehr fähig als mich vor Schmerzen abwechselnd zu krümmen und wieder aufzustehen.
Ich denke auch eher, dass hier ein falsches Bild entsteht vor allem durch das Fernsehen verursacht. Da hat eine Frau auch vorher nie Wehen und wenn diese Einsetzen, dann ist das Kind keine 5 Minuten später da. Wie soll dann auch das richtige Bild vermittelt werden an Frauen bzw. allgemein Menschen, die damit keine eigenen Erfahrungen gemacht haben?
Gut wenn ich von mir ausgehe, dann hatte ich nicht eine Vorwehe in der ganzen Zeit vorher. Keine Senkwehe kein nichts oder ich habe davon einfach nichts mitbekommen. Ich bin munter in die Klinik marschiert zur Untersuchung und hinterher kam das Kind dann auch mit nach Hause, nicht eine Wehe oder sonstiges gehabt. In Ruhe war da auch alles, trotz das nicht alles korrekt war und Komplikationen vorlagen die einen vorzeitigen und sofortigen Kaiserschnitt erfordert haben. Weder ich noch mein damaliger Partner oder andere Menschen sind in Panik herum gerannt, ich hätte gerne noch gefrühstückt aber fiel aus wegen der Narkose und das hat mich viel mehr genervt.
Bei anderen war das ebenfalls chillig. Eine Mutter in meinem Umfeld hat in Ruhe ihr Haus fertig geputzt, den großen in den Kindergarten gebracht, war noch mit den Hunden Gassi, saß dann in der Wanne und ist abends gegen 18 Uhr dann in die Klinik gefahren zur Entbindung. Angefangen hatte das alles schon morgens um 5 Uhr.
Bei anderen geht das schneller. Die Kinder die ich im Rettungswagen entbunden habe, waren alle Schnellstarter, sprich die Wehen wurden vorher nicht wahrgenommen, Muttermund schon auf seinen 10 cm und los ging es, dass eine Fahrt in die Klinik nicht mehr machbar war und daher vor Ort entbunden wurde. Teilweise waren wir auch zu spät mit 10 Minuten anfahrt und die Geburt ist bereits gelaufen gewesen und vorher war nichts. Nur eine war im Schnee versunken und kam daher nicht in die Klinik.
Aber auch wenn sie das schon früh wusste, hat sie uns erst angerufen als die Abstände auch bei 10 Minuten und dauerhaft lagen, dann wann mal als Erstgebärende auch langsam Richtung Klinik trabt. Die Zeit brauchten wir auch zu Fuß zum Haus in der Wetterlage, da das Auto schon einige hundert Meter weiter unterhalb feststeckte.
Typische Dinge die noch gemacht werden sind Haus putzen, Wohnung putzen, Spazieren, Baden, Essen, Entspannen, Chillen und nochmals Essen. Grundsätzlich ist es Zuhause doch am besten für eine Frau die gerade Entbindet, solange sie sich dort wohl fühlt und auch sicher, denn sie gibt an, was gemacht wird, was sie macht und wann es in die Richtung Klinik, Geburtshaus geht oder auch die Hebamme für die Hausgeburt antanzen soll. Aber da liegt keine auf dem Bett und wartet, bis das Kind endlich raus kommt.
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