Bei drohender Trennung Freundeskreis einspannen?
Ein mit uns befreundetes Pärchen nimmt sich gerade eine Beziehungspause und erwägt sich scheiden zu lassen. Genau genommen erwägt die Frau es, weil sie einen anderen Mann kennen gelernt hat und sich nicht sicher ist, für welchen Mann sie sich entscheiden soll. Daher haben die beiden sich nun auch eine Auszeit genommen, damit sie sich über ihre Gefühle klar werden kann.
Der Mann in der Beziehung will sich auf keinen Fall trennen und bemüht sich sehr, seine Frau zurück zu gewinnen. Allerdings fängt er dies auf - in meinen Augen - sehr kuriose Weise an. Er hat nämlich direkt nach dem Trennungsgespräch sämtliche gemeinsame Freunde kontaktiert. Dies geschah aber nicht nur, um sich den Schmerz und die Sorgen von der Seele zu reden, die Gespräche endeten jedes Mal mit der mehr oder weniger direkten Aufforderung seiner Frau doch mal ins Gewissen zu reden.
Er hat mir uns meinem Mann lang und breit auseinander gesetzt, warum sie einen Fehler mache, wenn sie ihn für den anderen verließe und uns am Ende darum gebeten "ihr mal den Kopf zu waschen" und ihr klar zu machen, dass er der Richtige für sie ist. In seinen Augen kann der einzige Grund für diese Trennung sein, dass sie sich das alles nicht gut überlegt hat und jetzt nach einer spontanen Laune entscheidet. Sie sei gerade nur bedingt zurechnungsfähig und brauche dringend jemanden, der ihr den richtigen weg zeigt.
Nachher stellte sich raus, dass er die selbe Nummer bei diversen Freunden durch gezogen hat.
Was haltet ihr von einer solchen Aktion? Dass man sich aussprechen möchte, kann ich verstehen, auch wenn ich persönlich damit nicht zu allen Leuten, die ich kenne, rennen würde, sondern es eher mit wenigen ausgewählten Personen besprechen würde. Aber dieser Feldzug, bei dem andere ihm helfen sollen, seine Frau von sich zu überzeugen, das ist doch reichlich schräg. Abgesehen davon, dass ich denke, dass es mehr schadet als nutzt, spricht er ihr doch auch ganz klar die Mündigkeit ab. Ich wäre tief gekränkt, wenn mein Mann über mich so spräche und das würde mich eher in einer Trennung bestärken.
Ich halte es ehrlich gesagt für respektlos den Freunden gegenüber. Immerhin muss man selber um die Beziehung kämpfen, wobei ich selbst das für ausweglos halte. Sie hatte ja einen Grund warum sie jemand anderen gedatet hat und dann kann man die Beziehung nur schlecht oder gar nicht retten.
Ich finde es aber einfach nur mies Freunde mit einzubeziehen immerhin können diese schlecht ablehnen und haben aber auch nichts damit zu tun. Ausheulen und miteinander sprechen ist in Ordnung, aber quasi einfordern, dass die das für einen klären ist einfach nur schwach, man muss entweder selber punkten können oder es sein lassen.
Dass das mir gegenüber respektlos sein könnte habe ich noch gar nicht bedacht. Allerdings hast du irgendwie Recht mit dieser Anmerkung.
Ich habe auch sofort dankend abgelehnt und gesagt, ich würde mich da nicht einmischen wollen, das sei eine Sache zwischen den beiden. Und da bin ich auch standhaft geblieben. Ich lehne es auch grundlegend ab, für irgendjemanden Partei zu ergreifen. Das würde ich nur in Ausnahmefällen tun, z.B. wenn einer den anderen misshandelt, bestohlen oder ähnliches hat. Dann würde ich demjenigen sicherlich die Freundschaft aufkündigen. Aber wenn man sich einfach nicht mehr liebt, sehe ich nicht, warum ich mich für eine Seite entscheiden soll, geschweige denn mich einmischen.
Er selber kämpft übrigens auch: Mit ständigen E-Mails, Sms und diversen Versprechungen, was er alles anders machen will, wenn sie ihm noch eine Chance gibt. Ich weiß nicht, ob er sich das nur einredet, aber er sieht den kleinsten Teil der Schuld für die Krise bei sich selbst und ist zwar durchaus bereit dafür "gerade zu stehen" und an sich zu arbeiten. Aber im Grunde glaubt er offenbar felsenfest, dass die Trennung von ihm eben unvernünftig sei und seine Frau nicht bei klarem Verstand sei, wenn sie sich trennen wolle. Sie brauche quasi dringend die Hilfe all ihrer Freunde, um sich über diese Tatsache klar zu werden und wieder in die Spur zu kommen.
Und das finde ich eben ziemlich unverschämt und abwertend. Entweder findet man sich selbst extrem großartig, wenn man sich gar nicht vorstellen kann, dass jemand anderes einen nicht wollen könnte. Oder man hat eine sehr geringe Meinung von seinem Gegenüber, wenn man ihm nicht zutraut, solche Entscheidungen zu treffen, sondern ihn gleich für verrückt und dumm erklärt, wenn er sich nicht den eigenen Wünschen entsprechend entscheidet. Mit so jemandem will man doch nicht zusammen sein!
Ich finde sein Verhalten ziemlich unreif und kindisch, wenn ich ehrlich bin. Warum muss man überhaupt andere Menschen in die eigenen Probleme mit reinziehen? Also wenn ich die Frau wäre und man würde mich so zurückerobern wollen, würde mich das nur noch mehr abstoßen und in die Arme des anderen Mannes treiben. Auf mich wirkt es so, als würde er ziemlich klammern, sie mit allen möglichen Nachrichten vollspammen (über alle Kanäle via SMS, Messenger, Whatsapp etc.) und dann noch andere Menschen anstiften, in seinem Interesse zu agieren.
Ich würde mich da komplett raushalten und mich neutral verhalten. Ich würde ihm den Kopf waschen und ihm direkt ins Gesicht sagen, dass die Frau gut daran getan hat, ihn abzuschießen, wenn er so kindisch ist und unreif ist und andere Menschen seine Probleme für sich lösen lässt. Vielleicht wacht er dann auf und merkt, wie nervig dieses Verhalten ist. In meinen Augen geht das so überhaupt nicht. Denn wenn jetzt wirklich der ganze Freundeskreis dieser Frau ins Gewissen reden würde, würde sie sich doch eher von den "Freunden" abwenden meiner Ansicht nach. Das würde ich als Freundin nicht wollen, weil das schließlich deren Problem ist.
Ich finde es auch ziemlich sexistisch und diskriminierend, wie er seine Noch-Ehefrau sieht. Er entmündigt sie ja praktisch und meint, sie wüsste nicht was sie tut. Anstatt sie zu verstehen, warum sie sich anderweitig verliebt hat und was ihr in der bisherigen Beziehung gefehlt hat, behauptet er ganz narzistisch, dass sie alleine Schuld an allem wäre und sich nicht genug bemüht. Mit so einem Mann würde ich auch nicht zusammensein wollen.
So ein Verhalten kann ich nicht verstehen und eine Auszeit sieht für mich einfach auch anders aus. Wenn die beiden ihre Beziehungspause vereinbart haben, um ihre Gefühle zu ordnen, dann muss ich sagen, dass es doch kontraproduktiv ist, wenn einer immer den Kontakt sucht und so doch keiner der beiden zur Ruhe kommt, um die Gefühle zu ordnen und eine vernünftige Entscheidung zu treffen.
Darum finde ich das Verhalten des Ehemannes in dem Moment aus mehreren Gründen respektlos seiner Ehefrau gegenüber, wenn ich ehrlich bin. Sicher ist es schwer, eine Zeit lang einfach mal nichts zu machen, wenn man doch immer an die Situation denken muss. Aber alleine das wäre fair der Ehefrau gegenüber, damit diese sich in Ruhe über ihre Gefühle klar werden und eben ihren Weg wählen kann, wie schmerzhaft dieser Weg auch selber für einen sein mag. Natürlich ist das für mich als Außenstehende nun leicht zu schreiben und in der jeweiligen Situation ist man nicht so ruhig. Aber man sollte die Bedürfnisse des anderen schon respektieren.
Außerdem sehe ich es auch so, dass es unfair ist, wenn man im Freundeskreis so abwertend über seine Ehefrau spricht und die Freunde um Mithilfe dabei bittet, sie wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Sicher ist es verständlich, dass man sich in so einer Situation auch bei einigen Freunden aussprechen möchte. Aber ich finde auch, dass es nicht in Ordnung ist, diese um Mithilfe in der Beziehungskrise zu bitten. Das geht eben nur die beiden Beteiligten wirklich etwas an. Darum würde ich bei einer solchen Bitte auch direkt sagen, dass ich nicht gewillt bin, mich da einzumischen.
Ich möchte noch einen weiteren Punkt anbringen, nachdem die anderen schon darauf hingewiesen haben, dass er ja quasi sagt, seine Frau sei nicht mündig. Mir ist auch noch eingefallen, dass sich kaum einer in seine Lage hineinversetzt hat. Sie scheinen ja schon eine lange Zeit zusammen gewesen sein, und dass man da est einmal ein Leben zusammenbrechen sieht, ist normal. Schließlich hat er nicht angefangen, für andere zu schwärmen.
In einer Beziehung ist es wichtig, dass auch beide Parteien sich einigen, und wenn von Anfang an klar ist, dass man sich auf Exklusivität geeinigt hat, dann finde ich es sehr unangebracht, dass die Frau es so weit hat kommen lassen, dass sie sich "nicht zwischen zwei Männern entscheiden kann". Das zeugt in meinen Augen auch nicht von Reife, denn wenn sie den neuen Mann ihrem aktuellen vorzieht, dann sollte sie so fair und ehrlich sein, sich zu entscheiden, und nicht beide in der Schwebe zu lassen.
Hier eine Beziehungspause einzuführen, und das kam sicherlich von ihr, da er sich nicht trennen will und sie noch sehr liebt, halte ich für selbstsüchtig und egozentrisch. Letzten Endes will sich die gute Frau ihren Noch-Ehemann warm halten, während sie sich klar wird, ob der neue Mann ihr vielleicht doch besser gefällt. Ich frage mich gerade, was der neue Mann denn von der ganzen Situation hält, sofern er davon weiß.
Dass der Ehemann den Freundeskreis einspannt spricht für mich dafür, dass er sehr verzweifelt ist und sich ein Leben ohne seine Ehefrau momentan wirklich nicht vorstellen kann und möchte, und das finde ich, kann man auch verstehen. Dass es euch als Freunde nervt, und ihr natürlich auch eure Freundin in einem besseren Licht sehen wollt, ist nachvollziehbar, aber warum überlegt ihr euch denn nicht auch, ob er Recht haben könnte?
Sie scheint aus Impulsen heraus handeln zu wollen. Neuer Mann und dann soll die alte Ehe weichen? Das klingt nicht nach reiflicher Überlegung, in der man abgewägt hat, was man alles zuvor schon aufgebaut hatte, und ob die Schwärmerei für den Neuen vielleicht auch nicht von ewiger Dauer ist. Ich finde es normal, dass man nach ein paar Jahren nicht mehr die anfängliche Verliebtheit vorherrscht. Wenn es wirklich nur wegen dem neuen Mann ist, sollte sie das vielleicht bedenken.
Ich muss zugeben, an seiner Stelle wäre ich froh, wenn sie sich dann endgültig entscheidet, und wahrscheinlich im Nachhinein eher, wenn sie mich verlassen würde. Ganz ehrlich, eine Frau, die mich liebt, der muss ich nicht nachlaufen. Ich mache meiner Liebe wirklich gerne Aufmerksamkeiten und denke, dass ich ich auch zeige, wie wichtig sie mir ist. Nachlaufen, obwohl die andere aber schon abgeschlossen hat, das würde ich mir nicht bieten lassen.
Meine Mutter hat bei einer drohenden Trennung schon einmal den Freundeskreis einspannen müssen, denn sie hat festgestellt, dass ihr damaliger Partner verrückt war, er hat sie dann auch mit einem Messer bedroht und ist ihr hinterher gerannt, denn die Trennung ging von ihr aus und das wollte er nicht akzeptieren.
Ich finde es im Beispiel von Sorcya falsch den Freundeskreis in die Trennung einzuspannen, allerdings finde ich es notwendig den Freundeskreis zu informieren, wenn man Opfer von häuslicher Gewalt, Betrug oder anderen kriminellen Machenschaften wird.
Ich verstehe nicht ganz, wieso es respektlos den Freunden gegenüber sein soll, wenn sie eben mit hineingezogen werden. Ich finde es der Frau gegenüber respektlos. Und wieso sollten die Freunde nicht ablehnen können, wenn sie darum gebeten werden, der Frau ins Gewissen zu reden oder ihr mehr oder weniger den Kopf zu waschen? Wenn ich darum gebeten würde und dies falsch finden würde, würde ich das auch deutlich sagen und einfach nicht machen.
Ich denke, dass der Mann sicherlich verzweifelt ist und deswegen alle Möglichkeiten ausschöpfen möchte, um seine Frau zurück zu bekommen. Natürlich kann es nicht der richtige Weg sein, da den gesamten Freundeskreis mit einzubeziehen. Ich denke, dass der ein oder andere sich auch sicherlich geweigert hat, sich da einzumischen. Das kann ich auch sehr gut nachvollziehen und denke, dass es eben Sache des Paares ist.
Ich würde es an Stelle der Frau nicht gut finden, wenn plötzlich von allen Seiten Freunde auf mich zu kommen würden und auf mich einreden, dass ich doch nicht bei Sinnen wäre und doch bei meinem jetzigen Partner bleiben sollte. Ich finde es anmaßend und wäre wohl über die Einmischung sauer. Es wird ja auch früher oder später raus kommen, dass der Mann die Freunde alle dazu angestiftet hat. Das wirft kein gutes Licht auf den Mann und auch nicht auf die Freunde.
Ich finde, dass der Mann in dieser Geschichte echt nicht ganz richtig im Kopf wirkt. Das kommt so rüber, als würde er völlig durchdrehen und dann auch noch andere einspannen. Ein bisschen hinterherrennen mag ja ganz nett und schmeichelhaft sein, aber wenn es dann wirkt wie ein zugelaufener Hund, dann findet das doch keine Frau attraktiv. Das schreckt doch eher ab.
Würde sich bei so einem Verhalten nicht jede Frau erdrückt fühlen? Das macht denn Mann doch erst echt unattraktiv und es wirkt so, als bekäme er alleine nichts mehr auf die Reihe. Wer will denn so jemanden als Partner haben? Damit katapultiert er sich selbst ins Aus.
Ich mag es überhaupt nicht, wenn überhaupt wer kontaktiert wird, wenn man Beziehungsprobleme oder Auszeiten nimmt. Gar nicht! Das gilt für Familie sowie Freunde, Bekannte und andere Leute. Eine Beziehung besteht zwischen meinem Freund und mir, wo sie auch hingehört. Wir haben alles zu klären und nicht jemand anderes hat da in irgendeiner weise mitzureden. Da werde ich auch sehr empfindlich und mein Freund im Übrigen aus.
Einer meiner Ex Freunde, wo ich noch deutlich jünger war, so um die 20 Jahre, der hat immer bei jedem Mist seine Mama angerufen und Schwester. Wie es eben so ist, erzählte er alles aus seiner Weise ohne die komplette Wahrheit auf den Tisch zu packen. Eben so, dass meist ich die Böse in der Sache war. Ich hatte aber auch kein Interesse, wie andere, das dann öffentlich zu klären, sondern habe ich ihm gesagt, wenn er nur noch ein einziges mal, Freunde, Mama, Schwester oder von mir aus den Papst anruft, weil er sich ausheulen muss, dann ist das Thema gegessen. Er wollte nicht hören und schon war ich weg!
Alles, was meine Beziehung angeht, geht auch nur diese zwei Parteien etwas an. Sei es, ob es im Bett nicht läuft, sei es, dass ich betrogen wurde usw. Das bespreche ich vielleicht im Nachhinein nach einer Trennung. Doch ich hole mir keine Tipps bei Mama, Papa, Onkel, Freundin usw. Gibt es bei uns nicht und wir wollen das nicht. Wir haben die Erfahrung gemacht, das Leute Partei ergreifen, andere Dinge falsch verstehen und dieses stille Post Dingen geht für uns auch nicht.
Deswegen habe ich mir in der frühen Jugend eben angewöhnt, niemals die Fresse zu halten. Ich packe alles auf den Tisch in der Beziehung. Alles. Ich schone hier niemanden. Wenn mir das Sexualleben nicht gefällt, dann sag ich das. Wenn ich unglücklich bin, dann sag ich das. Eben alles. Wem es nicht passt, der oder die ist dann eh nicht die Richtige für mich.
In dem oben genannten Fall kann ich die Auszeit schon nicht nachvollziehen. Wer offenbar für zwei Leute Gefühle hat, was ich persönlich nicht kann, der kann mich per se am Anus lecken und das war es für mich als betroffener Partner sofort. Ich gib mir da keine Auszeiten nach dem Motto "tob dich mal aus und entscheide dich". Ganz sicher nicht.
Das was Mann in dem Fall tut, wäre der nächste Grund für mich, das Thema glatt sowieso schon zu beenden. Da diskutiere ich auch nicht lange. Ob man nun jedem erzählen muss, redet doch mal mit Kätzchen oder Kätzchen will eine Auszeit oder wir haben eine Auszeit usw. Mich nervt sowas an.
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