Bei Diät mit Rohkost verhungern?
In letzter Zeit habe ich viel über Diäten gelernt, denn viele Menschen in meiner Umgebung Fasten und machen Diäten, im Grunde fast immer ohne Erfolg und Sinn. Nicht selten treffe ich auch Leute, die auf Rohkost setzen. Wenn mein Freund und ich bei Bekannten von uns zu Besuch sind und abends Chips, Schokolade oder Eis essen, knabbert die Freundin des Bekannten fleißig und mit verdrossener, mürrisches Miene an Karotten und Sellerie. Glücklich sieht sie dabei nicht aus, auch ein halbes Jahr später nicht.
Auch eine gute Freundin von mir setzt bei Diäten auf Rohkost und erklärt das immer damit, dass unsere Vorfahren sich angeblich so ernährt haben wollen und diese Ernährung ursprünglich und gesund sein soll. Umso überraschter war ich dann, als ich vor kurzem auf die Dokumentation ''Nahrung fürs Gehirn'' auf ZDF gestoßen bin. Dort wird erklärt, dass unsere Vorfahren keineswegs nur Rohkost geknabbert haben und das die Entwicklung von Rohkost weg sogar ein wichtiger Schritt, wenn nicht sogar der Schritt überhaupt, zur Entwicklung des modernen Menschen war.
Fleißig an Rohkost geknabbert hat der Australopithecus. Dieser hatte breite, flache Zähne und sehr dicken Zahnschmelz. Frühmenschen hatten kleinere und scharfe Zähne die einen dünneren Zahnschmelz haben und Fleisch gut zerteilen können. Forscher heute wissen, dass sich der Mensch parallel zu seinen Essgewohnheiten weiterentwickelt hat, das bedeutet aber auch, wenn wir weiter Rohkost gegessen hätten, wären wir mit großer Wahrscheinlichkeit nie da, wo wir heute sind.
Die Menschen haben offenbar schon früher zu kochen begonnen, als bisher geglaubt und das hatte große Vorteile, denn aus gekochter Nahrung kann man mehr Energie ziehen, als aus Rohkost. Gemüse enthält gekocht deutlich mehr Energie und dadurch ging die Entwicklung unseres Darms auch in die Richtung, dass dieser kürzer wurde, denn so verbraucht auch die Verdauung weniger Energie. Und wenn der Darm weniger Energie verbraucht, hatte der Körper mehr Energie für andere Dinge...beispielsweise für die Entwicklung eines besseren Gehirns.
In der Dokumentation hat man dann auch eine Versuchsgruppe von Menschen gezeigt, die Rohkost essen sollten und nichts anderes. Die meisten davon haben die Portion die ihren Nährstoffbedarf decken wollte nicht geschafft und viele bekamen Durchfall und Bauchschmerzen. Außerdem waren sie auch nach dem Verzehr der Rohkost hungrig und sehr unzufrieden. Das alles zeigt, dass der Mensch nicht dafür gemacht ist, sich von Rohkost zu ernähren. Es wurde sogar gesagt, dass der Mensch wahrscheinlich verhungern würde, wenn er sich nur von Rohkost ernähren könnte und schnell Mangelerscheinungen auftreten würden. Aus Rohkost kann nur wenig Energie gewonnen werden und gleichzeitig verbraucht der Körper dabei viel Energie und leidet auch darunter, dass er Dinge verdaut, die nicht für ihn gemacht sind.
Setzt ihr bei einer Diät oder gar einer Ernährungsumstellung auch auf Rohkost? Wie argumentiert ihr diese Entscheidung und würdet ihr sie nach diesen neuen Erkenntnissen anders sehen? Schmeckt euch Rohkost und wenn nicht, warum zwingt ihr euch dann dazu, sowas zu essen, zumal unser Verdauungstrakt ja noch nicht mal darauf ausgerichtet ist, größere Mengen Rohkost zu verdauen?
Also ich muss schon sagen, dass ich große Mengen an Rohkost verdrücken muss, um mich daran satt zu essen. So habe ich mich letztens für eine Jause entschieden, die aus einer geriebenen Karotte und einem geriebenen Apfel bestand. Diesen Mix habe ich dann mit Zitronensaft übergossen, so quasi als "Haltbarmacher" und Würze für einen Obst und Gemüsesalat.
Zwar hat es super geschmeckt, allerdings hätte ich da wohl die dreifache Menge gebraucht um auch nur annähernd satt zu werden. Also für einen anstrengenden Arbeitstag ist das einfach nicht, da er wahrscheinlich nicht genug Energie liefert.
Auch sonst muss ich sagen, dass wenn ich zwischendurch gegen den Hunger Obst esse, dass ich danach immer noch Hunger habe. Wenn ich beispielsweise einen Apfel gegessen habe, habe ich anschließend immer noch Lust auf etwas anderes als auf Obst oder Gemüse. Ich denke, dass es einfach gut ist, abwechslungsreich zu essen.
Natürlich ist es gesund, wenn man Obst und Gemüse täglich in irgend einer Form zu sich nimmt. Aber ausschließlich Rohkost, davon würde ich wirklich abraten. Das kann auf die Dauer auch nicht gut sein. Alle Obst und Gemüsevitamine und Nährstoffe in Ehren, allerdings wird man dann auch über kurz oder lang an gewissen Mangelerscheinungen leiden, wenn man dann gar nichts anderes mehr zu sich nimmt.
Also ich würde da verhungern, wenn ich nur Rohkost essen müsste. Wenn ich Gemüsesticks knabbere, dann muss für mich dazu noch Kräuterquark sein, da ich sonst nicht satt werde. Ich brauche einfach Proteine um satt zu werden, sonst bleibe ich hungrig und das wirkt sich auf meine Laune aus. Die Proteine können auch in Form von Fleisch oder Fisch konsumiert werden, aber ausschließlich von Rohkost könnte ich nicht leben.
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