Bei deutschen Gerichten beim Kochen am sichersten fühlen?
Ich koche ganz gerne, wobei ich am liebsten italienisch koche. Ich esse am liebsten italienische Gerichte, so dass ich diese Gerichte auch am liebsten koche. Ich fühle mich in der italienischen Küche einfach besonders wohl. Die Gerichte entsprechen meinem Geschmack und ich finde es auch nicht so schwer, leckere italienische Gerichte zuzubereiten. In der deutschen Küche kenne ich mich hingegen viel weniger aus, da ich gar nicht so oft typisch deutsche Gerichte esse. Gerade mit der deutschen Hausmannskost kann ich kaum etwas anfangen.
Fühlt ihr euch am sichersten, wenn ihr typisch deutsche Gerichte zubereitet? Oder ist es bei euch auch eher so, dass ihr nicht-deutsche Gerichte bevorzugt und diese auch wesentlich besser zubereiten könnt?
Nur weil ich den größten Teil meines bisherigen Lebens in Deutschland verbracht habe, heißt das noch lange nicht, dass ich bei deutschen Gerichten am sichersten bin. Im Gegenteil, bei uns gab es nie typisch deutsche Gerichte zu essen und das hatte eben zur Folge, dass ich diese Gerichte überhaupt nicht mag. Sie liegen schwer im Magen und mir wird immer schlecht davon, sie schmecken mir grundsätzlich nicht und dabei habe ich schon so manches zumindest probiert. Ich vertrage sie auch nicht was die Verdauung angeht. Das ist aber normal, schließlich wird ja alles nicht so gut vertragen, was man nicht von klein auf gewöhnt ist.
Ich bin eher mit der internationalen Küche groß geworden, mit Schwerpunkt auf der russischen Küche. Was die russische Küche angeht, da macht mir keiner etwas vor. Da fühle ich mich am wohlsten und ich tobe mich hier gerne aus. Das Essen schmeckt mir auch am allerbesten. Ansonsten koche ich auch gerne Gerichte aus der italienischen oder türkischen Küche. Auch die Küche Kasachstans steht teilweise auf dem Speiseplan.
Nur weil man Deutscher ist, heißt es nicht automatisch das man die Deutsche Küche dann perfekt beherrscht. Viel mehr liegt es daran, was man Zuhause kennen gelernt hat und womit man sich hinterher beschäftigt hat. Kocht man z.B. viel asiatisch dann wird man diesen Bereich besser beherrschen als andere.
Was ist überhaupt ein klassisches Deutsches Gericht für dich? Der Sonntagsbraten mit Knödeln? Das sollten die meisten noch hinbekommen, auch wenn sie nicht viel Erfahrung damit haben da es beides schon fast fertig zu kaufen gibt. Müsste man den Braten erst noch füllen o.ä. dann würde es schon schwieriger werden. Mit einem Rezept traue ich es jedoch jedem zu, der wenigstens Grundkenntnisse vom kochen hat.
Ich selbst bevorzuge keine Küche. Ich probiere mich in allem aus, und picke mir das heraus was mir und meinem Sohn am besten schmeckt. So haben wir unsere Lieblingsrezepte aus Italien, andere Dinge aus Indien und auch Asiatische Sachen kommen bei uns häufiger auf den Tisch als etwas das ich als typisch Deutsch bezeichnen würde. Mich würde wirklich interessieren, was du als typisch deutsches Gericht ansiehst dann könnte man wohl eher etwas dazu sagen wie sicher man sich bei der Zubereitung fühlt.
Ich glaube, dass ich aus dem Kopf gar nicht weiß, wie man einen Gulasch mit selbstgemachten Knödeln zubereitet oder ich weiß auch nicht, wie man Eisbein mit Sauerkraut zubereitet, wenn man nicht das Sauerkraut aus der Dose nimmt, sondern selbst zubereitet. Dementsprechend fühle ich mich bei der deutschen Küche nicht am sichersten. Ähnlich wie du bevorzuge ich die italienische Küche, da meine Lieblingsgerichte Nudeln mit Tomatensoße und Pizza sind.
Ich koche eigentlich auch selten deutsche Gerichte. Wobei es durchaus auch einige Dinge gibt, die ich gerne koche. Kochen hat ja eh immer etwas mit Übung zu tun und alles kann man lernen. Wenn man also entsprechende Rezepte heraussucht, dürfte man auch alles hinbekommen. Tatsächlich koche ich viele neue Rezepte oder Dinge auf die ich Lust habe und fühle mich da auch am wohlsten, bei Dingen die ich schon kenne, aber das hält mich nicht davon ab etwas Neues zu kochen.
Ich fühle mich beim Kochen typisch deutscher Gerichte sogar meistens wesentlich unsicherer als bei allen anderen regionalen Spezialitäten - und das, obwohl ich mein ganzes Leben lang in Deutschland gewohnt habe. Der Grund dafür ist wohl relativ einfach erklärt, denn der Großteil der typisch deutschen Gerichte zählt einfach nicht zu meinen favorisierten Speisen, und deswegen bereite ich mir sowas selber auch nicht zu. Meine Lieblingsgerichte entstammen hauptsächlich der italienischen, spanischen, amerikanischen und asiatischen Küche, und da ich entsprechend auch öfter etwas aus diesem Bereich koche, liegt mir das auch besser.
Die klassische gutbürgerliche deutsche Küche baut eben sehr viel auf deftigen Fleisch- und Kartoffelgerichten auf. Braten, Wurst, Knödel, Eintöpfe und alles, was man sonst noch so dazu rechnet, kann ich zwar ab und zu mal essen, aber ich habe wirklich nicht jeden Tag Lust darauf. Mein Freund ist schon eher ein Fan davon, und seit unserem Zusammenzug esse ich solche Speisen auch deutlich öfter als vorher, aber früher waren Bratwürste und Frikadellen eigentlich das einzige, was ich an der deutschen Küche wirklich gerne mochte. Noch heute entscheide ich mich auch meistens für andere Nationalgerichte, wenn ich die freie Wahl habe.
Was sind denn deutsche Gerichte, wenn man die typischen Klischees bei Seite lässt? Die traditionelle Küche in Bayern ist eng verwandt mit den Speisen in Österreich und Böhmen. Im Südwesten kocht man ähnlich wie im Elsass. In Hessen unterscheiden sich schon der Norden und der Süden. Im Rheinland hat man enge Verbindungen zu Belgien und den Niederlanden. Im Nordwesten sind die Spezialitäten ganz anders als im Nordosten, wo schlesische, ostpreußische und pommersche Einflüsse sehr deutlich werden. Teile der neuen Bundesländer sind dagegen stark von osteuropäischen Einflüssen geprägt. Was davon ist jetzt typisch deutsch?
Ich Köche beispielsweise durchaus ostpreußisch und das mitten im Ruhrgebiet und am Rand des Rheinlandes. Diese Gerichte sind hier regional definitiv nicht typisch. Aber es gibt aber auch viel aus den Niederlanden und Flandern. Aber auch englische Pies sind hier beliebt. Die italienische Küche ist hier auch vertreten, aber nicht mit dem Klischee Pasta und Pizza. Da hat das Land doch erheblich mehr zu bieten. Außerdem gibt es viel aus Griechenland, was man eben nicht beim Griechen bekommt oder türkische Gerichte. Unterschiede beim Wohlfühlfaktor gibt es da bei mir nicht.
Ich finde es ziemlich albern, dass man nur regionale oder typisch nationale Küche kocht, nur weil man in dem jeweiligen Land lebt. Die Prägung und die Gewohnheiten spielen hierbei doch eine viel größere Rolle meiner Ansicht nach. Wir haben uns hier nicht wirklich auf eine Küche festgelegt, sondern experimentieren viel und picken uns dann das raus, was uns am besten davon schmeckt. Daher ist das Essen hier immer sehr gemischt, was serviert wird.
Ich finde die Kernaussage, dass man sich am sichersten fühlt, wenn man deutsche Gerichte zubereitet sehr unglücklich gewählt. Also jetzt mal gelinde ausgedrückt; ich möchte ja gern hier in diesem Forum weiterhin Mitglied bleiben. Ich bin der Meinung, dass die deutsche Küche sehr wohl schwierige Gerichte zu bieten hat, bei dessen Zubereitung ich mich alles andere als sicher fühle. Das fängt leider schon beim Schweinekrustenbraten an. Geht bei Suppe mit Markklößchen und Eierstich weiter und hört noch längst nicht bei handgeschabten Spätzle und schwäbischen Maultaschen auf.
Ich fühle mich in vielen Länderküchen recht heimisch. Mag die Mittelmeerküche sehr gern und auch asiatische und indische Gerichte. Ich traue mich eher zu Paneer selbst zu machen als einen Apfelstrudel. Also einen mit echtem Strudelteig selbstredend. Meine Kleine wünschte sich von mir einmal Pelmeni. Die hätte ich niemals freiwillig gemacht und ich stand stundenlang da und übte mich darin, die zu formen.
Allerdings wäre mir schon einiges entgangen, hätte ich mich nie an die Zubereitung der Pelmeni heran getraut. Sie schmecken wirklich wundervoll so frisch und selbstgemacht. Es gibt durchaus also auch Fallen in der Länderküche für mich, muss sie halt nur überspringen. Letzten Endes gibt es in jeder Länderküche Rezepte, die schon eine gewisse Erfahrung und auch Fingerfertigkeit und Geschicklichkeit verlangen. Diese Gerichte umschiffe ich meistens. Ich bin sowieso allein lebend und wer lobt mich dann, wenn ich einen Strudel ohne Loch hinbekomme?
Wie definierst du "Sicherheit" beim Kochen? Nehmen wir zum Beispiel mal Knödel, ein deutsches Gericht. Da machen selbst Profis gerne mal einen Probeknödel um zu testen, ob der Teig die richtige Konsistenz hat. Oder Maultaschen. Immer wieder spannend zu sehen ob alle "Nähte" halten. Das sind also Gerichte mit einem gewissen "Unsicherheitsfaktor".
Nehmen wir auf der anderen Seite eine Bolognese Sauce mit Pasta. Wenn man ein Auge auf seinen Saucentopf hat und die Kochzeit für die Pasta einhält kann man da sehr sehr wenig falsch machen. Das ist eigentlich ein idiotensicheres Gericht, für das man nur genügend Zeit braucht.
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