Bei der Arbeit zu Hause genauso effektiv sein wie im Betrieb
Schon seit dem Beginn der Corona-Krise im März, arbeite ich bei meinem Nebenjob an der Uni im Home Office. Zwischendrin gab es mal wieder Tage, wo wir vor Ort an der Hochschule waren, aber inzwischen geht es wieder sehr in die Home Office Richtung. Ich bin im Home Office nicht so fleißig wie bei der Arbeit vor Ort, weil ich dann zwischendurch mal was anderes mache, aber das ist kein großartiges Problem.
So lange ich vorwärts komme und es nun keine riesigen Zeitverzögerungen gibt, erwartet da an der Uni keiner bei mir, dass ich am Home-Office-Tag wirklich sechs Stunden durcharbeite. Ich habe auch nicht diesen Anspruch an mich, für mich ist das ein Nebenjob und so lange das, was ich abliefere, ausreicht, ist es für mich auch genug. Ich bin also im Home Office weniger effektiv, aber das macht nichts und von daher finde ich das auch nicht schlimm.
Müsst ihr im Home Office wirklich effektiv arbeiten? Müsst ihr genauso viel schaffen wie bei der Arbeit vor Ort und wird das wirklich kontrolliert, dass ihr nicht an Effektivität nachlasst oder ist es auch eher gemütlich in eurem Home Office?
Meiner Meinung nach liegt der Vorteil in der Arbeit zu Hause genau darin, dass man sich die Zeit selbstständig einteilt. Gerade bei solchen Berufsbildern wie dein Nebenjob musst du dich nicht an geregelte Arbeitszeiten halten, sofern du Deadlines einhältst und die Qualität der Arbeit den Anforderungen entspricht. Für solche Berufe ist Home-Office echt was Gutes.
Persönlich teile ich deine Einschätzung, dass man zu Hause schneller abgelenkt ist. Das ist aber normal. Dafür nimmst du dir vielleicht mehr Zeit für deine Arbeit, was aber für die Qualität förderlich sein kann. Von daher finde Home-Office überhaupt kein Nachteil. Es ist ein Bedürfnis unserer Zeit, flexibler zu sein. Und in der aktuellen Situation ist es sowieso eine gute Idee...
Ich arbeite schon seit Jahren teilweise zu Hause und am Anfang war meine Zeiteinteilung eher semi-optimal. Da es aber nicht egal ist wie viel ich arbeite weil wir ein Team sind, das in der Regel am selben Projekt arbeitet, hat die entspannte Arbeitseinstellung unter der Woche dann zu Arbeit am Wochenende oder spät in der Nacht geführt. Denn nur so konnte ich meinen Anteil am Projekt abliefern.
Inzwischen bin ich routiniert und zu Hause gut organisiert. Ich habe ein Arbeitszimmer und kann die Tür zu machen wenn mein Partner zu Hause ist, also gibt es auch nichts, was mich ablenkt. Und solche Sachen wie soziale Medien während der Arbeitszeit muss man sich eben verkneifen. Aber das Problem tritt ja auch bei Leuten auf, die in einer Firma im Büro sitzen.
Die Effektivität hat aber schon gelitten in der Zeit, als wir uns gar nicht persönlich treffen konnten. Bestimmte Dinge über Videoanrufe zu klären nimmt einfach so viel mehr Zeit in Anspruch.
Ich finde, wenn man dann zu Hause in seiner Arbeitsleistung nachlässt macht das keinen Sinn. Eigentlich ist es ja schön zu so arbeiten und wenn man das auch länger so haben will, dann sollte man in der Lage sein das auch gut zu stemmen. Ich finde es eher kontraproduktiv, wenn man sich dann schlechter zeigt als normal. Das spricht nicht sonderlich für einen. Dein Arbeitgeber möchte ja auch deine Gesundheit schützen und du arbeitest dann einfach weniger effektiv? Das finde ich nicht fair.
Ich arbeite immer von zu Hause, daher stellt sich die Frage nicht wirklich, allerdings würde ich ebenso arbeiten wie sonst und weil ich mir die Zeit besser einteilen kann und auch keine Fahrtwege habe vielleicht auch noch mehr Gas geben, damit das eine Option auf Dauer sein kann.
Um von zuhause aus genauso effektiv arbeiten zu können wie im Büro, müsste ich viele Umstände ändern, und eigentlich müsste ich mir auch eine andere, größere Wohnung suchen. Denn ich denke, ich bräuchte mindestens ein vernünftig ausgestattetes Arbeitszimmer mit entsprechender Rechnerausstattung, was in meiner jetzigen kleinen Innenstadtwohnung einfach nicht möglich ist. Am Küchentisch zu arbeiten mit einem kleinen Laptop ist zwangsläufig weniger effektiv.
Dazu kommt, dass viele der zu lösenden Probleme am besten gemeinsam mit den Kollegen zu bearbeiten sind. Ausgerechnet der informelle Austausch zwischendurch führt oft zu einer raschen Lösung des Problems, an dem ich alleine vielleicht stundenlang gesessen wäre. Aber wenn man einfach mal kurz mit den Kollegen drüber spricht, und jeder eine Idee beisteuert, geht es oft ganz schnell.
Ich musste während der gesamten Corona-Zeit noch nicht ins Home Office und könnte von dort aus auch gar nicht wirklich meiner regulären Tätigkeit nachgehen. Erfahrungen zur richtigen Arbeit von Zuhause aus kann ich daher also nicht berichten.
Allerdings habe ich während meines Studiums und meiner Promotionsarbeit oft längere Phasen und mehrere Stunden am Tag zuhause gelernt, Literatur gewälzt und Texte geschrieben. Während andere Kommilitonen dafür bewusst die eigenen vier Wände gemieden und die Bibliothek aufgesucht haben, weil sie sonst zu leicht abgelenkt worden wären, war das für mich nie ein Problem. Ich konnte mich trotz freiem Zugriff auf Spiele, Bücher, Bastelmaterialien, TV und Snacks disziplinieren, bis die Arbeit erledigt war, und hocheffizient meine Aufgaben erledigen.
Allerdings empfand ich es damals wie heute als langfristig anstrengend und frustrierend, keine Trennung mehr von Privaträumen und Arbeitsplatz zu haben, und ich habe gemerkt, dass das Wohlgefühl, zuhause zu sein, in dieser Zeit deutlich abgenommen hat. Diese Befürchtung hätte ich auch beim Thema Home Office und bin daher aktuell wirklich dankbar für meinen „systemrelevanten“ Arbeitsplatz.
Ich arbeite seit Jahren in heimischen Arbeitszimmer und so effektiv war ich im Büro zuletzt, als ich eine himmlische Vorzimmerkraft hatte, die alle störenden Elemente aussortiert und von mir ferngehalten hat. Unterbrechungen gab es nur, wenn es wirklich nötig war, außerdem war es super effektiv, Aufgaben zu delegieren, ohne lange Small-Talk halten oder Erklärungen abgeben zu müssen. Das erledigte das Goldstück vor meiner Tür.
Ich habe kein Problem mit der Trennung von Privatleben und Arbeitsplatz, ich habe ein Arbeitszimmer, das keinen anderen Zwecken dient. Wenn ich durch die Tür gehe, wechsle ich die Welten. Die Ausstattung ist vollständig, auch ein höhenverstellbarer Schreibtisch und ein Wohlfühlstuhl mit Zulassung für acht Stunden Arbeit sind vorhanden. Besser geht es nicht und es nervt keiner.
Ich arbeite seit neustem auch von zu Hause aus und mir passt diese Arbeitsweise tatsächlich deutlich besser. Ich bin aber auch schon durch ein Fernstudium das eigenständige Arbeiten mit freierer Zeiteinteilung sehr gewöhnt. Ich genieße vor allem, dass ich meine Zeit nicht mit Pendeln in überfüllten Zügen verschwenden muss, das ist schon ein großer Gewinn.
Und als relativ introvertierter Mensch vermisse ich die generelle Lautstärke an vielen Arbeitsplätzen und das ständige Schwätzchen-Halten auch nicht besonders. Insgesamt habe ich das Gefühl, dass ich eher produktiver bin, wenn ich im Home Office bin. Keine Ablenkungen von Kollegen, entspannteres Arbeiten aufgrund der Umgebung und bessere Konzentration!
Generell denke ich, dass es stark von den Umständen abhängt: von den Aufgaben, von der Wohn- und Lebenssituation und von den persönlichen Bedürfnissen und den eigenen Charaktereigenschaften.
Wie gesagt, bei uns sind viele Aufgaben wegen der extrem stark divergierenden IT-Systeme eher im Team zu lösen, weil sich das benötigte Wissen zu stark auf unterschiedliche Personen verteilt. Das kann man zwar auch per Videokonferenzen etc. austauschen, aber einfacher und schneller geht es meistens, wenn man sich kurz mal unterhält. Insbesondere der informelle Austausch, der tagtäglich in lockeren Gesprächen stattfindet, trägt erheblich zum Wissensaustausch bei. Kollegen, die regelmäßig im Home Office arbeiten, bekommen deutlich weniger mit, das stelle ich immer wieder fest.
Als nächster Aspekt die persönliche Wohn- und Lebenssituation: wenn es ursprünglich nicht beabsichtigt war, im Home Office zu arbeiten, bleibt vielen Leuten nur die Arbeit am Küchentisch oder in einem Kellerraum, etc. Je nachdem, ob man allein oder mit Familie lebt, kann es zuhause zu Einsamkeitsgefühlen oder zu Überforderung durch Kinder oder andere Familienmitglieder kommen (bei einem meiner Kollegen hört man immer die plappernden und schreienden Kinder, wenn man mit ihm telefoniert). Auch das dürfte die Produktivität eher mindern.
Konkret bei mir ist es so, dass ich als Mensch mit wenigen sozialen Kontakten doch froh bin, dass ich in der Arbeit regelmäßig andere Menschen treffe. Würde ich nur noch zuhause arbeiten, hätte ich bald überhaupt keine sozialen Kontakte mehr. Das fände ich persönlich nicht sehr angenehm, und ich bin froh, dass mir das bislang erspart bleibt.
Ich bin bei der Arbeit im Home-Office sowohl effektiver als auch deutlich produktiver und das bezieht sich nicht mal alleine auf meine Tätigkeiten für meinen Job, sondern auch auf private Tätigkeiten, die ohne großen Aufwand nebenbei laufen.
So finde ich es ein leichtes vor Beginn der Arbeit die Spülmaschine oder die Waschmaschine anzustellen, beides kann auch laufen, während ich arbeite. Wenn ich dann z.B. Mittagspause mache kann ich die Wäsche aufhängen oder die Spülmaschine ausräumen. Damit ist dann ein Teil der Hausarbeit schon erledigt, bevor ich überhaupt richtig Feierabend mache und ich habe immer noch Arbeit und privates sehr gut getrennt.
Desweiteren fällt bei mir auch der Fahrtweg weg, da habe ich dann auch überhaupt kein Problem damit, wenn ich dann etwas länger arbeite und die Zeit ggf. nicht gutgeschrieben bekomme, ich habe schlussendlich ja immer noch eine zeitliche Ersparnis gegenüber der Bürotätigkeit mit Fahrtzeit.
Generell ist es aber bei meiner Arbeit auch so, dass ich häufig Themen habe, wo ich mich auch mal 2-3 Stunden am Stück ohne eine Unterbrechung konzentrieren muss und das geht zu Hause auch mit Firmenhandy, Chat-Funktion etc. viel besser, da es für viele immer noch eine größere Hemmschwelle ist anzurufen als kurz den Kopf in mein Büro zu stecken. Auch ist mir aufgefallen, das ich zu Hause durchaus mal kreativere Ideen habe, wenn es darum geht Probleme zu lösen oder Abläufe zu testen und ich damit dann auch deutlich schneller unterwegs bin oder mir fallen dann plötzlich wieder neue Prozessverbesserungsideen ein, die ich dann ggf. auch schon anfange auszuarbeiten.
So etwas habe ich im Büro selber eher selten, weil da gerne von rechts und links an mir gezerrt wird. Insbesondere mein Chef kann das besonders gut, das er dann sagt, wir müssen mal was besprechen oder ich soll mal wo drüber schauen, beim Home-Office fällt das interessanterweise fast vollständig weg, da werden wirklich nur noch wichtige Themen telefonisch besprochen. Er ist kein Freund von Home-Office und kann da nicht auf eine andere Kommunikationsebene umschalten, was mich persönlich aber nicht stört, da ich sehr eigenständig arbeiten kann und ich immer noch meine Quellen habe, um die wichtigsten Informationen zu bekommen, das vergisst er dann nämlich auch durchaus mal, das man mir die auch zukommen lassen muss.
Für mich ist deshalb temporäres Home-Office sehr effektiv und sehr praktisch, dauerhaft lassen sich alle meine Tätigkeiten jedoch nicht im Home-Office erledigen, was aber auch gut ist, denn dauerhaftes Home-Office wäre dann auch nichts für mich, der Austausch mit den Kollegen würde dann doch irgendwann fehlen und es würden doch zu viele Informationen an mir vorbeigehen.
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