Bei Brustkrebsvorsorge von Blinden untersuchen lassen?

Brustkrebs ist eine Erkrankung, die nicht unterschätzt werden sollte. Daher wird Frauen in Deutschland jährlich empfohlen, zur Vorsorge zu gehen. Jedes Jahr erkranken in Deutschland knapp 70.000 Frauen an Brustkrebs, eine frühe Entdeckung ist also sehr wichtig.

Ich las vor kurzem von einer deutschen Initiative, die seit Jahren Blinde und sehbehinderte Frauen ausbildet, dass sie diese Tastuntersuchungen durchführen können. Diese Frauen sollen sogar rund 30 Prozent mehr Gewebeveränderungen finden als Ärzte.

Was haltet ihr von dieser Initiative? Meint ihr, dass sich das Konzept deutschlandweit durchsetzen sollte? Wem vertraut ihr bei der Brustkrebsvorsorge mehr, blinden Tastuntersucherinnen oder den Ärzten? Wenn ihr die Wahl hättet, von wem würdet ihr die Vorsorge durchführen lassen und warum?

Also im Prinzip kann man die Brust ja selber abtasten. Nur wenn man sich jetzt nicht sicher ist, dann sollte man sich die Brust nochmals vom Frauenarzt abtasten lassen. Ich denke aber durchaus, dass Blinde ein besseres Gespür dafür haben, ob sich jetzt ein Knoten in der Brust befindet oder nicht.

Ihre anderen Sinne sind generell besser ausgeprägt, weil sie ja einen Sinn nicht mehr haben oder nur eingeschränkt, wenn wir jetzt von Sehbehinderten reden. Ich würde die Untersuchung auf jeden Fall auch von Blinden oder Sehbehinderten durchführen lassen, wenn es möglich wäre. Ich sehe jetzt darin keinen Grund, es nicht zu tun, zumal man ja wirklich zum Tasten nicht sehen können muss.

Davon habe ich auch schon gehört und halte diesen Beruf für durchaus sinnvoll. So können beide Seiten davon profitieren, dass blinde Menschen einen besser ausgeprägten Tastsinn haben. Wer Braille lesen kann, findet Unebenheiten aller Art sicher leichter als jemand, der in dieser Hinsicht völlig ungeübt ist. Zudem lässt man ja nicht einfach Leute, die schlecht sehen können, im wahrsten Sinne des Wortes blindlings auf Brüste los, sondern es handelt sich um eine qualifizierte Ausbildung, die im Idealfall eine effiziente Zusammenarbeit mit Frauenärzten und -ärztinnen ermöglicht.

Es geht hier also meines Wissens nicht darum, dass die Abtasterei durch eine Fachkraft den Arztbesuch ersetzen soll oder dass die Leute qualifiziert sind, Diagnosen zu stellen und Behandlungen in die Wege zu leiten. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass eine Tastuntersuchung auf diese Art schonend und effektiv zugleich ist, und dann haben ja alle etwas davon.

Ich empfinde es wichtig sich als Frau selber abzutasten. Natürlich ist es schön, wenn es gutes Personal gibt, was das machen kann, aber letztendlich ist es der eigene Körper, für den man selber ja auch ein sehr gutes Gefühl hat. Veränderungen sollte man beim täglichen Abtasten einfach merken. Blinde dazu auszubilden finde ich aber super, denn gerade was das Tasten angeht, sind sie sicherlich sehr viel besser als ein sehender Mensch.

Machen lassen würde ich das auf jeder Fall bei einer blinden Person, ob Frau oder Mann wäre mir da auch egal. Dennoch sollte man auch für den Hausgebrauch informieren und sich selber auch abtasten. Einen Arztbesuch ersetzt das ja auch nicht.