Bei Blitzerfoto andere Person als Fahrer angeben?
Ein Bekannter von mir ist wegen überhöhter Geschwindigkeit geblitzt worden und hat kurzerhand bei dem Anhörungsbogen eine andere Person angegeben, um sein Punktekonto in Flensburg zu schonen. Nun ist dieser „Trick“ ja bestimmt nicht gerade neu und deswegen wäre ich da auch eher skeptisch, ob so etwas wohl klappen könnte. Meint ihr bei solchen Ordnungswidrigkeiten, die „nur“ mit einem Bußgeld und Punkten bestraft werden, kommt man durch, wenn man einfach mal eine andere Person als Fahrer angibt?
Ich könnte mir schon vorstellen, dass das klappt. Denn überprüft wird das ja nirgendwo. Ich bin einmal bisher geblitzt worden und da flatterte auch der Bußgeldbescheid ins Haus. Es wurde nicht nach dem Ausweis gefragt, ob das Blitzerfoto mit dem Ausweis abzugleichen oder so. Man gibt einfach einen Namen an, wer das gewesen ist bzw. sein könnte, dann wird das Geld überwiesen und fertig. Ich glaube auch nicht, dass das Ordnungsamt da so hinterher ist. Denen ist nur wichtig, dass überhaupt jemand zahlt. Der Rest spielt keine Rolle.
Ich habe das auch schon mal bei Freunden mitbekommen. Ein Freund wurde geblitzt und hätte seinen Führerschein abgeben müssen, aber da er diese beruflich dringend brauchte, hat sich ein anderer Freund breitschlagen lassen, die Punkte für ihn zu übernehmen. Das hat damals soweit ich weiß auch geklappt. Wie das genau funktioniert weiß ich jedoch auch nicht, denn immerhin sieht man ja den Fahrer auf einem Bild. Ich würde sowas wohl eher nicht machen. Aber ich war auch noch nie in so einer Situation.
mikado* hat geschrieben:Ein Bekannter von mir ist wegen überhöhter Geschwindigkeit geblitzt worden und hat kurzerhand bei dem Anhörungsbogen eine andere Person angegeben, um sein Punktekonto in Flensburg zu schonen.
War denn diese andere Person mit dieser Aktion wirklich einverstanden und wurde sie nicht dazu befragt? Zählt das nicht schon unter "Prozessbetrug"? Als Beschuldigter kann man ja auch eine Falschaussage machen. Aber als Zeuge darf man es wiederum nicht. Derjenige, der dann angegeben wurde muss doch damit rechnen, dass er befragt wird und muss ja dann schon eine Falschaussage machen. Wie schaut es denn mit dem Blitzerfoto aus? Konnte man den Fahrer nicht erkennen?
Wenn ich jetzt in dem Auto, welches auf den Namen meines Mannes gemeldet ist, geblitzt werde, bekommt mein Mann den Bußgeldbescheid und wenn er mich dann angibt als Fahrer ist das ja auch rechtens. Wenn er in dem Fragebogen aber keinen Namen angibt, ist er dann derjenige, der dafür büßen muss. Aber wie soll das gehen, dass er praktisch einen ganz anderen Namen angibt? Ich verstehe das nicht. Dann muss derjenige ja einverstanden sein.
Ich muss zugeben, dass ich nie auf die Idee kommen würde da falsche Angaben zu machen und ich kann mir auch nicht so recht vorstellen, dass es funktioniert. Für mich persönlich wäre das nichts und ich würde es nicht machen. Man soll für das gerade stehen, was man gemacht hat.
Diamante hat geschrieben:Aber wie soll das gehen, dass er praktisch einen ganz anderen Namen angibt? Ich verstehe das nicht. Dann muss derjenige ja einverstanden sein.
Ob du es glaubst oder nicht, es gibt sogar viele Leute, die lassen sich extra genau dafür bezahlen. Wer kein Auto braucht, aber einen Führerschein hat, für den sind die Punkte ja egal. Es gibt im Internet unzählige Inserate, wo Leute genau damit werben und sich für solche Nummern kaufen lassen. Und wer auf seinen Führerschein angewiesen ist, der zahlt dann gerne dafür, dass irgendwer anderes die Punkte oder das Fahrverbot übernimmt.
Natürlich hast du recht damit, dass sowas nicht legal ist und Betrug ist. Aber wenn sich die Behörden damit zufrieden geben, dass das Geld schnell gekommen ist für die Strafe und man die Punkte auch verteilen konnte, dann wird desöfteren eben nicht weiter nachgefragt und ermittelt.
Ich habe als Fahranfänger nach altem Punktesystem auch mal noch in der Probezeit 3 Punkte bekommen. Das hätte damals eigentlich automatisch zu einer Nachschulung führen müssen. Dafür hätten aber Bußgeldstelle und Führerscheinstelle zusammenarbeiten müssen. Ich hab einfach zügig bezahlt und dann hatte sich das erledigt, weil da niemand weiter nachgeforscht hat.
So ähnlich wird das auch bei diesen Strafen sein. Sofern da bei klar erkennbarem Mann keine Frau angegeben wird oder der neue Sünder vielleicht Ärger an der Backe hat, wird das wahrscheinlich ganz oft abgehakt werden. Man hat einen Schuldigen gesucht und schnell gefunden und damit ist der Fall erfolgreich bearbeitet.
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