Bei Beschwerden immer mit rechtlichen Schritten drohen?

vom 16.08.2015, 20:03 Uhr

Vor kurzem hatten meine Eltern ein wenig Ärger mit einem Möbelhaus. Sie hatten sich eine sehr teure Küche bestellt und haben natürlich auch mit einem entsprechend guten Service gerechnet, allerdings war nichts dergleichen der Fall. Bei der Lieferung waren falsche Teile gekommen die die Monteure nicht gebrauchen konnten und die neuen Teile sollten erst in den kommenden zwei Monaten kommen. Wütend darüber, dass sie so lange keine Küche nutzen können, haben meine Eltern beschlossen den Kaufvertrag mindern zu lassen und eine Beschwerde geschrieben.

Mein Freund meinte dann auch direkt, dass man in solchen Fällen auch immer mit rechtlichen Konsequenzen drohen soll. Tut man das nicht, dann handeln die wenigsten und lassen einen warten. Auch als ich einmal Probleme mit einer Lieferung hatte, hat das Unternehmen erst reagiert, nachdem mein Freund rechtliche Schritte angedroht hat. Lasst ihr diesen Satz bei Beschwerden auch immer gerne einfließen oder kommt euch das etwas zu unhöflich vor? Denkt ihr auch, dass die Leute dann eher bereit sind zu reagieren?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich glaube, dass das auf das Unternehmen ankommt. Denn wenn die sich das leisten können, werden die sich den Gang vor Gericht nicht sofort entziehen glaube ich. Ansonsten kommt es sicherlich darauf an, was im Kaufvertrag steht. Wenn darin steht, dass man die Küche innerhalb von 6 Wochen geliefert bekommt und nach 2 Monaten ist die immer noch nicht komplett, dann ist man als Kunde eindeutig im Recht, weil der Vertragspartner ja die Vertragsbedingungen nicht erfüllt hat.

Ich drohe auch immer gerne mit rechtlichen Konsequenzen, wenn man meint mich übers Ohr ziehen zu wollen. So hatte ich mich vor einigen Monaten bei einer Vermittlung im Internet angemeldet, bei der man Tandempartner finden konnte. Ich habe den Vertrag jedoch nach vier Tagen widerrufen (14 Tage Widerrufsrecht) und wollte mein Geld zurück haben. Obwohl die Paragraphen über die Widerrufsbelehrungen zitiert wurden, wollte der Anbieter nichts davon wissen und hat sich geweigert mir mein Geld zu zahlen.

Als ich ihm dann mit rechtlichen Konsequenzen drohte und auch die passenden Paragraphen zitierte war auf einmal alles möglich und ich habe mein Geld sofort wieder bekommen.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Also bei der ersten Reklamation gleich mit rechtlichen Schritten zu drohen, halte ich doch für sehr überzogen. Das sollte dann erst im zweiten Schritt folgen. Auch wenn viele Unternehmen erst dann reagieren, wenn man mit der Drohung kommt, sollte man ihnen doch eine Chance lassen. Ich hatte in den letzten Jahren zwar kaum irgendwo Beschwerden vorzubringen, aber sie gingen immer ohne Drohungen durch.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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