Bei Austauschjahr immer ins Ausland müssen?

vom 22.07.2018, 06:42 Uhr

Der Sohn einer Bekannten will bei einem Schüleraustausch mitmachen, was meine Bekannte aber eher skeptisch sieht. Sie möchte nicht, dass er für einen längeren Zeitraum ins Ausland geht und kritisiert sogar, dass man bei einem Austausch gar nicht auf die Idee kommt - überspitzt gesagt - mal für ein Jahr an die Nordsee zu gehen. Ihrer Ansicht nach würde es auch schon was bringen, wenn man einen innerdeutschen Austausch machen würde.

Was haltet ihr von dieser Ansicht? Wann ist eurer Ansicht nach ein innerdeutscher Austausch sinnvoll und geht das überhaupt? Muss es eurer Ansicht nach immer ein Austausch ins Ausland sein oder findet ihr das übertrieben?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Bei einem Austauschjahr geht es meiner Meinung nach in erster Linie darum, eine neue Sprache und eine neue Kultur kennen zu lernen. Die Nordsee in dem Beispiel deiner Bekannten kann zwar auch schön sein und es schadet sicher niemandem, mal dort gewesen zu sein, aber das spiegelt nun einmal nicht den Gedanken eines Schüleraustauschjahres wieder.

Ich bin in meiner Schulzeit leider nicht ins Ausland gegangen, was in erster Linie am fehlenden Geld lag. So ein Austauschjahr ist leider ziemlich teuer, und meine Eltern konnten sich das absolut nicht leisten, daran habe ich lange knabbern müssen.

Wenn aber das Interesse für ein Austauschjahr da ist und die finanzielle Lage es auch erlaubt, bin ich der Meinung, dass jeder Schüler diese Erfahrung gemacht haben sollte. Man lernt in einem Austauschjahr so viele neue Dinge, wird offener für andere Kulturen, die Sprache verbessert sich so sehr, was man in Deutschland gar nicht schaffen könnte im gleichen Ausmaß, man lernt viel über sich selbst und wird auch selbstständig.

Einige der Aspekte könnten sicher auch bei einem inländischen Austauschjahr zustande kommen, aber wenn ich für ein Jahr an die Nordsee gehen würde, wäre das für mich eher ein Urlaub oder kurzfristiger Umzug, aber kein Austausch. Ich glaube auch nicht, dass man so etwas großartig in einem Bewerbungsgespräch später angeben kann.

Ich weiß auch gar nicht, ob ein innerdeutscher Austausch überhaupt möglich ist, denn wo liegt der Sinn dahinter? Man besucht die gleiche Schulart, aber durch die unterschiedlichen Lehrpläne fehlt einem eventuell wichtiger Stoff, solange man nicht die Klasse wiederholt. Um selbstständig zu werden, fehlt meiner Meinung nach auch die Distanz, denn irgendwie kennt man ja alles. Und ob die Schulen so etwas bewilligen würden, kann ich mir auch nicht vorstellen, weil beispielsweise der Sprachvorteil fehlt.

» Twilight-Girlie » Beiträge: 421 » Talkpoints: 37,42 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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