Bei Arbeit nicht beobachtet werden wollen?

vom 01.02.2016, 07:37 Uhr

Also wenn ich mit etwas beschäftigt bin, macht mich das total wahnsinnig, wenn ich das Gefühl habe, dass man mir ständig auf die Finger schaut und jede Handbewegung genaustens registriert. So als wäre ich quasi dauer-überwacht. Glücklicherweise kommt es eher selten vor, dass ich mit solchen menschen zu tun habe, egal ob jetzt privat oder auf Arbeit selbst.

Bei meinem Nebenjob als Haushaltshilfe ist es so, dass ich nie die ganze Zeit überwacht werde. Die Chefin geht sogar gerne in ein anderes Zimmer, damit ich mich nicht überwacht fühle. Sie sieht ja auch so, was alles gemacht wurde. Denn Putzen ist eine Tätigkeit, wo man das nicht verschleiern kann, dass man eben gar nichts gemacht hat.

Wie ist das bei euch? Habt ihr ein Problem damit, wenn ihr bei der Arbeit oder bei privaten Beschäftigungen die ganze Zeit "überwacht" werdet? Wie reagiert ihr darauf? Macht ihr das vielleicht sogar selbst?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ja, das kann ich auch gar nicht leiden. Ich habe es immer gehasst, wenn ich eine Klausur geschrieben habe und der Lehrer sich einfach neben mich stellt und mit dem Lesen meiner Klausur anfängt. Mich verunsichert so ein Verhalten und ich denke, dass ich dann auch etwas falsch mache und werde nervös. Normalerweise beherrsche ich auch das 10-Finger-Schreibsystem, aber wenn sich eine Person neben mich stellt und mir beim Tippen zusieht, dann vertippe ich mich auch mal öfters.

Außerdem kann ich es nicht leiden, wenn ich für meine Großmutter abspüle. Ihrer Meinung nach betreibe ich beim Spülen eine Wasserverschwendung, wobei meine Großmutter selbst nicht besonders sparsam ist. Ich spüle meistens unter fließendem Wasser ab, weil mein Vater das so gemacht hat und ich das so gelernt habe. Meine Großmutter und meine Mutter sammeln da eher das Wasser im Becken und spülen dann damit ab. Aber beim Spülen gibt es doch kein richtig oder falsch, das nervt.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Das Gefühl kenne ich noch vage aus meiner Kindheit, aber spätestens seit der Pubertät ist das weg. Das liegt einfach daran, dass ich mir das abgewöhnen musste. Erst waren es volle Reithallen, bei denen jede Bewegung vom Trainer kommentiert und von Zuschauern zumindest gefühlt ständig kritisch beäugt worden ist.

Später im Job war es dann schon nicht mehr irritierend, wenn einem ständig auf die Finger geschaut wurde. Anders hätte man es nicht lernen können. Das hat extrem abgehärtet. Mittlerweile blende ich schon ewig aus, wenn mir jemand zusieht.

Wenn ich Texte erstelle, kann genauso jemand über die Schulter schauen und kommentieren wie beim Reiten oder Arbeit mit dem Hund. Das ist eine Sache der Übung, denn ich denke, die meisten Menschen fühlen sich gestört, wenn ihnen jemand bei der Arbeit auf die Pelle rückt.

» cooper75 » Beiträge: 13413 » Talkpoints: 516,13 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich mag es auch gar nicht, wenn man mich bei meiner Arbeit beobachtet. Irgendwie will ich dann natürlich alles richtig machen, aber trotzdem passieren mir eher Fehler, als wenn ich einfach meine Arbeit machen kann. Mein Chef hat das auch schon gemerkt und stellt sich darum auch nicht mehr neben mich, wenn ich meine Arbeit mache. Sicher schauen einen auch die Kunden an, aber das ist doch etwas anderes.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich mag das auch gar nicht, wenn ich bei der Arbeit beobachtet werde. Irgendwie habe ich immer das Gefühl, dass ich jeden Moment kritisiert werden könnte und das lässt mich dann auch ganz verkrampfen. Ich fühle mich nicht wohl, wenn man mich bei der Arbeit beobachtet, egal ob ich nun schreibe, lerne oder körperlich arbeite. Wenn man zu mir schaut und zu mir hinsieht, dann macht mir das gar nichts aus, aber wenn ich das Gefühl habe, so richtig beobachtet zu werden, finde ich das alles andere als schön.

Ich kann dann auch nicht mehr so konzentriert arbeiten, wenn ich die ganze Zeit über weiß, dass ich beobachtet werde. Wenn ich allein für mich bin, dann bin ich automatisch auch viel entspannter und lockerer und mir geht die Arbeit auch leichter von der Hand. Ich denke, dass es aber niemand so gerne mag, bei der Arbeit beobachtet zu werden. Irgendwie fühlt man sich dabei doch immer gestört.

Außer Bauarbeiter und Leute, die generell draußen und in der Öffentlichkeit arbeiten. Die sind das wahrscheinlich gewohnt, dass es immer wieder Leute gibt, die stehen bleiben, um ihnen bei der Arbeit zuzusehen. Gerade Kinder und ältere Menschen machen das ja ganz gerne, so dass sie in dieser Hinsicht wahrscheinlich auch schon etwas abgehärtet sind. Ihnen ist es dann wahrscheinlich auch egal, ob sie beobachtet werden oder nicht. Alles andere könnte ich mir auch nicht vorstellen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Mich stört es auch eher, wenn mir bei der Arbeit immer jemand über die Schulter schaut. Ich mache meine Arbeiten gerne alleine und ungestört. Bei meinem Putzjob war es auch so, dass der Chef gar nicht anwesend war. Ich habe meist vorab gesagt bekommen, worauf ich besonders achten sollte und wenn gar nichts gesagt wurde, habe ich alles so gehandhabt wie immer. Ich konnte mich so frei und ungezwungen in den Räumen bewegen und habe meine Arbeit verrichte.

Ich denke, dass es bei manchen Berufen und Arbeiten aber doch schwierig ist, dass man sich nicht beobachtet fühlt. Gerade, wenn man vielleicht ein Großraumbüro hat und dort eben immer mal jemand schaut, was die Kollegen gerade so machen. Oder wenn man eben als Florist arbeitet und einen Blumenstrauß bindet und dabei der Kunde zuschaut. Mich würde das schon nervös machen.

In einer Parfümerie habe ich auch mal Geschenke eingepackt. Dort gab es zur Weihnachtszeit immer extra Einpack Mädchen, die eben an einem Tisch die Geschenke verpackt haben, die die Kunden erworben haben. Meist standen dann die Kunden auch vor diesem Tisch und haben einem auf die Finger geschaut. Das kostete dann schon Konzentration, um sich eben nicht nervös machen zu lassen. Mir ist das auch nicht immer so gelungen, aber irgendwann gewöhnt man sich auch etwas daran.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Mich stört es eigentlich nur, wenn jemand sich einfach hinter mich stellt und mir auf den Monitor schaut was ich dort treibe ohne etwas zu sagen. Aber ansonsten ist es mir eigentlich doch sehr egal geworden, denn ich habe nicht immer das komplette Büro für mich alleine und auch die Vorstellungsgespräche und Akten muss ich mir mit weiteren Menschen teilen. Somit kriegen diese doch ohnehin mit wie ich arbeite und können mich quasi auch kontrollieren, genauso wie ich sie.

Beim Putzen störte es mich auch nicht sonderlich wenn der Hausherr oder die Hausherrin neben mir gestanden sind und mich dabei unterhalten haben. Denn ich bin dort um meine Arbeit zu machen und ich mache diese Gewissenhaft nach meinem besten Können und somit brauche ich mir auch nichts vorwerfen lassen, dass ich etwas zu verstecken hätte. Denn viele fühlen sich doch einfach nur unwohl, weil sie eben selbst nicht von ihrer geleisteten Arbeit so überzeugt sind. Denn wären sie Selbstbewusster damit, dann würde es sie auch nicht so stark stören.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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