Bei Angst und Panikattacken dauerhaft Medikamente nehmen?
Eine Freundin leidet an Angstzuständen und Panikattacken. Je nach Lebensphase hat sie damit mal mehr und mal weniger Probleme. Die letzte Zeit hat sie es wohl vermehrt und auch wirklich schlimm. Sie war deswegen auch beim Arzt und dieser fragte, ob sie lieber Medikamente hätte, die sie eben dauerhaft einnehmen müsste und die sie beruhigen würden oder ob sie eine Art Notfall-Medikament haben möchte, dass sie im akuten Fall dann einnehmen könnte.
Meine Freundin meinte, dass sie sich da selbst unsicher gewesen wäre und sich daher auch erst einmal für dieses Notfall-Medikament entschieden hätte. Dabei handelt es sich wohl irgendwelche Tropfen, die sie im Bedarfsfall dann einnehmen soll.
Wann ist es für einen Angstpatienten sinnvoller, Medikamente dauerhaft zu nehmen? Muss das jeder Patient für sich selbst ausprobieren? Meint ihr, dass meine Freundin sich richtig entschieden hat, erst mal das Notfallmittel auszuprobieren? Oder bekommt man das nur in den Griff, wenn sie täglich Medikamente einnimmt?
So eine Entscheidung ist schwierig über das Internet zu fällen. Ich würde nichts von beidem empfehlen, weil ich die Person nicht kenne. Dennoch denke ich, dass deine Freundin sich auch anders helfen lassen muss mit einer Therapie, da kann sie Mittel gegen die Angst finden und letztendlich auch an sich arbeiten. Dauerhafte Medikamente klingen erstmal blöd, aber es ist immer noch besser als in Angst zu leben und letztendlich nichts mehr machen zu können.
Diese Frage kann wohl nur der behandelnde Arzt der Betroffenen beantworten, und der wird sich wohl kaum in diesem albernen Forum hier herumtreiben. Ich glaube auch nicht, dass irgendjemand von uns hier die Kompetenz hat, psychische Krankheiten und ihre optimale Behandlung fernzudiagnostizieren und hier zu verkünden, wieso es besser/schlechter ist, im Bedarfsfall Medikamente zu nehmen oder auf einen gewissen generellen Beruhigungs-Pegel zu setzen.
Als Laie kann ich mir nur vorstellen, dass der psychologische Effekt jeweils unterschiedlich ist. Manche Leute fühlen sich sicherer, wenn sie für den Notfall selber Abhilfe schaffen können und möchten nicht das Gefühl haben, irgendwie dauerhaft "gedämpft" zu sein. Anderen ist es lieber, wenn der "Notfall" gar nicht erst eintritt. Panikattacken sind schließlich auch nicht gerade zum Lachen, und ich kann schon verstehen, dass hier medikamentelle Hilfe nötig sein kann.
Wenn ich das hier lese, dann stelle ich mir die Frage, warum man keine Psychotherapie macht, die doch in Verbindung mit Medikamenten viel effektiver ist als wenn man ständig unter Panikattacken leidet, die man nur mit Medikamenten weg bekommt. Bei derartigen Medikamenten, die ja Psychopharmaka sind, wird es ja auch so sein, dass sie die Psyche so verändern, dass man nicht mehr sich selbst ist. Es geht ja hier um Medikamente, die wirklich die Psyche stark beeinflussen.
Ich kann da die Ärzte nicht verstehen, die da nicht auf eine begleitende Psychotherapie bestehen oder mal eine Medikamenteneinstellung in einer Klinik mit gleichzeitiger Psychotherapie.
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