Bei Amalgam-Allergie auch Goldfüllungen über Kasse

vom 22.12.2014, 23:04 Uhr

Die Krankenkasse ist verpflichtet, bei einer bestehenden Amalgam-Allergie auch Goldfüllungen zu bezahlen, falls es keine preisgünstigere, jedoch ebenso gute Alternative gibt. Das kann passieren, falls die Amalgamfüllungen ersetzt werden müssen (BSG B 1 KR 3/13 R). Würde die Krankenkasse dazu verpflichtet werden, wenn Amalgam ungefährlich wäre? Ich denke, nein!

Amalgam besteht zu 50 Prozent aus Quecksilber. Das Quecksilber sehr giftig ist und als Sondermüll entsorgt werden muss, ist bekannt. Die Frage ist, warum ist Quecksilber Sondermüll, aber im Mund der Patienten nicht? Eine chronische Quecksilbervergiftung kann alle möglichen Beschwerden haben. Die meisten Amalgam-Vergiftungen werden nicht behandelt, ganz einfach deshalb, weil die wenigsten Träger von Amalgamplomben wissen, dass sie eine chronische Vergiftung haben.

Die gesundheitlichen Beschwerden können sehr vielfältig sein. Bei Menschen, die das freiwerdende Quecksilber nicht abbauen können, setzt es sich über Jahre im Nervensystem und im Gehirn fest, sowie in den Organen, wo es sich nicht nachweisen lässt vor dem Tod. Eine Quecksilbervergiftung ist schwer nachzuweisen. Aber es gibt auch Menschen, die es vertragen und keinerlei Probleme dadurch bekommen. Aber es weiß ja keiner, wenn es nicht festgestellt wurde.

Durch das Blockieren von lebenswichtigen Enzymen in der Zelle entfaltet es seine schädlichen Wirkungen. Autoimmunerkrankungen, Alzheimer, Multiple Sklerose, Autismus, Parkinson sind mögliche Erkrankungen einer chronischen Quecksilbervergiftung. Sie äußern sich durch Schlafstörungen, chronische Müdigkeit, starke Konzentrationsschwierigkeiten, Muskelbeschwerden, Zunge, Magen-Darmbeschwerden, Nebenhöhlen, Zittern der Hände/Muskeln, Depressionen, Frieren, Denkschwierigkeiten, Unruhe, schlechtes Gedächtnis, Reizbarkeit u.a. Daneben gibt es noch viele andere Krankheitsbilder.

Eine Entgiftung ist möglich, aber nicht so einfach, das könnt ihr hier nachlesen. Aus dem Thread nebst Antworten, sind einige Erkenntnisse möglich, klick

Auch ich habe in Backenzähnen Amalgamplomben. Meine Zahnärztin hat mir schon mal angeboten, die zu entfernen, was ich abgelehnt habe. Ich habe Angst, dass durch das Freisetzen des Quecksilbers der Schaden noch größer wird und ich noch mehr Probleme bekomme. Ich traue es der Zahnärztin nicht zu. Würdet ihr eurem Zahnarzt eine vorsichtige Entfernung von Amalgamplomben zutrauen und es machen lassen?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich kann es nur für Österreich sagen, dass ich noch nie davon gehört hätte. Unsere Zahnärzte raten immer gleich zu einer Weißfüllung, für die die Kasse in der Regel nichts bezahlt. Einmal war ich bei einem Zahnarzt und die hat 120 Euro gekostet und mit einem Kassenformular nur mehr 90 Euro. Ich weiß auch nicht, was in der Füllung ist, aber alles sollte besser sein als das Quecksilber im Amalgam.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Cid, du wirfst eine Allergie gegen Amalgam mit einer Vergiftung durcheinander. Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun. :wink: Eine Allergie gegen Amalgam ist eine seltene Krankheit, bei dem der Betroffene gegen ein Metall der Füllung allergisch reagiert.

Diese allergische Reaktion ist vergleichbar mit einer Allergie gegen Nickel. Von einer Allergie gegen Amalgam sind weniger als 0,1 Prozent der Bevölkerung betroffen. Der Nachweis erfolgt ausschließlich über einen Hauttest.

Selbstverständlich übernimmt die Krankenkasse bei einer nachgewiesenen Allergie gegen Amalgam die Kosten für Austausch der Füllungen. Das ist nicht anders bei Kronen oder Brücken aus Metallkeramik, wenn der Patient allergisch auf eines der in der Legierung verwendeten Metalle allergisch reagiert. Da wird aber kein Amalgam eingesetzt.

Dass Amalgam heute so abgelehnt wird, das ist eher eine Frage guter Arbeit von Lobbyisten denn von echter Gefahr. Dort wurden Zahlenspiele betrieben, die völlig an der Realität vorbeigehen. Wer kein Amalgam im Mund wünscht, soll sich keines legen lassen. Ansonsten handelt es sich um eine sehr haltbare Lösung, die langfristig gute Ergebnisse liefert.

» cooper75 » Beiträge: 13433 » Talkpoints: 520,19 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



@cooper75, wie ich das durcheinanderbringen konnte, kann ich mir nicht erklären. Ich weiß auch nicht mehr, wo ich das gelesen habe und werde weiter suchen.

Dass es eine haltbare Lösung ist, damit hast du recht. Meine Amalgamplomben halten schon mindestens 25 bis 30 Jahre in den Backenzähnen. Es ist natürlich leicht gesagt, dass man sich kein Amalgam legen lassen soll, wenn es unerwünscht ist.

Mein damaliger Zahnarzt, der schon lange in Rente ist, hat mit keinem Wort davon gesprochen, dass Amalgam giftig ist und Probleme bereiten kann. Sonst hätte ich heute keine Amalgamplomben. Ich wusste auch nicht, dass es Quecksilber, Nickel, Kupfer und mehr enthält.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Dass Amalgam besonders problematisch ist, das stimmt auch nicht. Natürlich ist Quecksilber giftig. Aber selbst als Amalgam noch 50 Prozent Quecksilber statt nur 3 Prozent enthalten hat, gab es keine Probleme.

Natürlich ist Quecksilber giftig. Aber wir nehmen jeden Tag eine gewisse Menge auf. Wirklich großen Mengen Dampf aus Quecksilber waren nie die Patienten, sondern die Ärzte und Helferinnen ausgesetzt. Leber- oder Nierenschäden oder ein Hutmachersyndrom haben diese aber nicht entwickelt. In mehr als 200 Jahren mit Amalgam als Zahnersatz konnten nie Nachteile für den Patienten nachgewiesen werden.

Es wird immer mehr zurückgerudert und nur noch ein Problem für die Umwelt gesehen. Das haben wir in Deutschland aber nicht, weil jede Praxis einen Amalgamabscheider haben muss. Energiesparlampen werden selbst bei einem Bruch mehrerer Leuchten als unbedenklich angesehen, weil die Belastung im Raum nur kurzfristig steigt. Und es wird angeführt, dass das enthaltene Amalgam viel unproblematischer ist als reines Quecksilber.

Ein Loch im Zahn ist ist auch heute noch ein riesiges Problem. Kunststofffüllungen lösen mehr Allergien aus als Amalgam. Außerdem schrumpfen sie mit der Zeit und der Zahn kann weniger lange erhalten werden als mit einer herkömmlichen Füllung.

Kompositfüllungen enthalten über 200 verschiedene Stoffe, deren gesundheitliche Auswirkungen noch vollkommen ungeklärt sind. Selbst Inlays sind nicht unbedenklich. Der nötige Kleber ist ebenso problematisch eine Füllung aus Kunststoff.

Die meisten Erkenntnisse gibt es zu Amalgam. Das hat auch noch den Vorteil, dass es sich über die Jahre ausdehnt und so langfristig für einen sicheren Abschluss sorgt. Eine Alternative, die ansatzweise sinnvoll ist, gibt es sowieso noch nicht lange. Vor 20 Jahren führte kaum ein Weg an Amalgam im Seitenzahnbereich vorbei.

Ich lasse heute noch Amalgam legen, ich bestehe sogar darauf, was zu netten Diskussionen führen kann. Die zwei Zähne, die mit Kompositfüllungen versorgt worden sind, sind bei mir heute überkront. Und für Kunststoff habe ich über 500 Euro ausgegeben. Heute füllt Amalgam diese Stellen. Denn der Kunststoff hat immer nur Tage bis Wochen gehalten. Am Zahnarzt kann es nicht gelegen haben, es waren verschiedene Praxen.

» cooper75 » Beiträge: 13433 » Talkpoints: 520,19 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich entnehme deinem Bericht, dass außer Amalgam kaum etwas richtig die Zahnlücken ausfüllt und dass du selbst heute noch dieses Material wählst. Was meinst du denn dazu, statt sich größere Zahnlöcher mit irgendetwas ausfüllen zu lassen, den Zahn direkt zu überkronen? Das wäre sicherlich eine teure Maßnahme, aber welche Gefahr birgt das Material, das zum Überkronen genommen wird? Denn wenn außer Amalgam nichts lange hält, ist es doch sinnlos, sich immer wieder neu die Löcher füllen zu lassen. Mir ist vor vor Jahren mal von einem Schneidezahn eine Ecke abgebrochen. Nachdem das Material nicht hielt, weil es eben keinen Halt hatte, habe ich mir die beiden Schneidezähne überkronen lassen und hatte Ruhe.

Der damalige Zahnarzt hat mir Herador-Kronen für die Schneidezähne empfohlen, die ich dann auch genommen habe.Von außen sind sie weiß verblendet. Schon zu DM-Zeiten waren sie sehr teuer.

Im Zusammenhang mit Amalgam hatte ich auch gelesen, dass man keine verschiedenen Metalle im Mund haben soll. Das soll elektrische Spannungen aufbauen. Das kann ich bestätigen, denn je nachdem mit was ich an die Zähne komme, merke ich es. Wie schon erwähnt, sind die Backenzähne ausgefüllt mit Amalgam, daneben befindet sich eine Goldkrone und die Schneidezähne sind überkront mit Herador. Es hat mir auch kein Zahnarzt gesagt, dass das ungünstig ist. Informationen bei Zahnärzten sind gleich Null.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Zuerst einmal: Ich bin kein Zahnarzt, ich habe mir meine Meinung nur über lange zusammengetragene Informationen und eigene Erfahrungen gebildet. Das Wichtigste, finde ich, ist, dass sich ein Patient mit der Lösung wohl fühlt. Wer Angst vor Amalgam hat, der wird mit so einer Füllung nicht glücklich. Er kann sicherlich sogar körperliche Beschwerden entwickeln, die man ernst nehmen muss.

Ich hatte früher einen tollen Zahnarzt, der mich gut aufgeklärt hat. Meine älteste Füllung aus Amalgam, die heute noch unverändert liegt, ist über 25 Jahre alt. Als Teenager habe ich mir bei einem Unfall einen halben Backenzahn abgebrochen. Die Außenwand stand noch, nach innen hin ist der Zahn bis zum Zahnfleisch weg gewesen. Die Pulpahöhle war knapp nicht eröffnet. Man sah es aber unter der minimalen Schicht rosa schimmern.

Der mittlerweile verstorbene Doktor meinte, dass er mir eine Füllung aus Amalgam aufbaut. Er sagte direkt, dass es ein Versuch sei und er nicht wüsste, ob die Füllung hält. Ohne Füllung wäre eine Wurzelbehandlung und dann eine Krone nötig gewesen, weil beim Schleifen die Höhle mit dem Nerv geöffnet worden wäre.

Er rechnete mir das so vor: Hält die Füllung, dann ist rund 15 Jahre ziemlich sicher Ruhe. Wenn diese Füllung nicht mehr hält, dann muss die Wurzelbehandlung gemacht werden und eine Krone gesetzt werden. Die hat im Schnitt eine Lebensdauer von rund 15 Jahren. Damit bliebe der Zahn wohl 30 Jahre erhalten statt nur 15. Jetzt habe ich aber bereits 25 Jahre mit der Füllung rum. Und dann kann ich den Zahn später immer noch mit einer Krone ausrüsten und erhalten lassen.

Moderne Zahnärzte wollen immer sofort an diesen Zahn. Sie halten in für nicht mehr vital und fallen aus allen Wolken, dass er bis heute ohne Beschwerden hält und der Nerv immer noch lebt. Karies hat dieser Zahn bisher nicht entwickelt.

Ich würde allein wegen des Risikos eines Traumas durch das Beschleifen nicht frühzeitig eine Krone setzen lassen. Die Vibration des Schleifens kann eine Entzündung des Nervs verursachen. Dann muss der Zahn eine Wurzelbehandlung haben und ist danach nicht mehr lebendig. Das verringert dann seine Lebensdauer deutlich.

Seit mein alter Zahnarzt verstorben ist, suche ich seit mehr als 10 Jahren händeringend nach einem guten Ersatz. Ich finde keinen. Die Aufklärung ist immer unzureichend und es werden teure Lösungen in Aussicht gestellt. Letztens wolle mir tatsächlich jemand den letzten Backenzahn ziehen, der ein minimales Loch hatte, weil er keinen Kontakt zum Gegenzahn hat. Den würde ich nicht mehr brauchen, meinte er.

Und falls mich die Lücke dann doch stören sollte, könnte man doch ein Implantat setzen. Dann wäre auch wieder der Kontakt hergestellt. Ich rauche, daher lasse ich mir sicherlich kein Implantat komplett auf eigene Kosten setzen. :wall:

» cooper75 » Beiträge: 13433 » Talkpoints: 520,19 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Es stimmt, dass es sehr schwer ist, einen vernünftigen Zahnarzt zu finden, der nicht nur darauf aus ist, am Patienten Geld zu verdienen. Meine Zahnärztin kann ich auch vergessen. Sie wollte mir die Plomben entfernen und neue machen, was ich auch abgelehnt habe.

Ferner ist sie schon seit langem an mir dran, dass ich mir unten die vier mittleren Zähne überkronen lasse, was ich nicht für nötig halte, weil sie gesund sind. Ich gehe nur einmal im Jahr zum Zahnarzt, weil ich den Stempel für die Krankenkasse brauche und natürlich dann, wenn etwas anfallen sollte. Hätte ich einen seriösen Zahnarzt, der nicht nur Dollarnoten sieht, wenn ich den Mund aufmache, würde ich auch öfter hingehen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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