Bei älterem Tier Ängste plötzlich ausgeprägter?

vom 06.09.2017, 09:15 Uhr

Ich beobachte bei meinem älteren Hund nun, dass er richtig Angst bei Gewittern entwickelt hat. Früher hatte er zwar schon immer Angst vor dem lauten Donner, aber es hielt es sich dennoch in Grenzen und er wurde ruhig, wenn man ihn dann gestreichelt oder in den Arm genommen hat.

Mittlerweile ist er älter und diese Ängste sind schlimmer geworden. Mittlerweile läuft er dann aufgeregt herum und sucht irgendwelche Plätze, an denen er sich verstecken kann. Ihm reicht es da nicht mehr aus, dass er gestreichelt oder in den Arm genommen wird. Dafür ist er dann einfach viel zu unruhig und nervös. Er bleibt dann nie mal an einem Ort, sondern läuft gleich wieder los. Das ist natürlich vor allem nachts nicht schön und für den kleinen Kerl auch sehr stressig.

Ich frage mich, ob es mit seinem Alter zu tun hat, dass ihm Gewitter nun doch so viel mehr ausmachen. Und was ich dagegen tun kann und wie ich ihm eben helfen kann, dass er dann ruhiger wird und nicht mehr so großen Stress hat. Habt ihr bei älteren Tieren auch schon beobachten können, dass sich da Ängste verschlimmert haben? Was habt ihr dagegen gemacht? Wie konntet ihr eurem Tier helfen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich habe gerade einige interessante Ausführung von einer einschlägig studierten Fachfrau gelesen. Interessant ist es zu wissen, dass derartige Ängste sich erst im Erwachsenenalter des Hundes manifestieren. Ängstliches Verhalten beruht also auf Erfahrung und Reife. Was Welpen fremd ist, löst bei erwachsenen Hunden Ängste aus. Sie schrieb zwar über eine ganz bestimmte Hunderasse, aber ich denke, dass sich das auch auf andere Hunde übertragen lässt. So führte sie unter anderem aus, dass Geräuschängste meistens mit Trennungsängsten einher gehen.

Diese These fand ich sehr interessant. Vielleicht ist es ja auch bei deinem Hund so, dass er auch Angst hat allein zu bleiben. Wenn du das Verhalten deines Hundes allerdings ändern willst, solltest du ihn auf keinen Fall auf den Arm nehmen oder streicheln. Denn dann bestärkst du ihn in seinem Verhalten nur. Es signalisiert ihm, dass es richtig ist Angst zu haben und diese auch zu zeigen, da er ja mit Streicheleinheiten belohnt wird. Also zeige ihm, dass du da bist und rede mit ruhiger Stimme mit ihm. Kurze beruhigend gesprochene Sätze und nicht zu viel.

Auch ist es gut, ihn aufzufordern zu einem zu kommen. Er darf sich daneben legen und die Anwesenheit seines geliebten Halters spüren. Das allerdings ist nur meine eigene Meinung. Es gibt da mindestens zwei Lager. Eins, das sagt, dass man den Hund unbedingt körperlich trösten muss. Das andere sagt eben, dass man den Hund nicht in seinem Verhalten bestärken muss. Ich bin der Meinung, dass man die richtige Lösung für sich und seinen Hund selbst heraus finden muss. Reagiert mein Hund mal unsicher bei einem lauten Knall, sage ich nur: "Alles gut, ist nur Feuerwerk."

Den Wortsinn versteht der Hund nicht, aber die beruhigende Stimme seines Menschen nimmt er schon zur Kenntnis. So ein Feuerwerk ist aber auch nicht alle Tage. Da bin ich schon sicher, dass man diesbezüglich nichts manifestiert, wenn man den Hund zum Trost streichelt oder ihn mit einem Leckerli ablenkt. Sollte er aber permanent und auch in anderen Situationen ängstlich sein, wird diese Methode sicher eher unproduktiv sein. Wichtig ist hier, selbst keine Angst oder Unsicherheit zu zeigen und dem Hund gegenüber ausgeglichen und sicher zu begegnen.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Nein, ganz eindeutig hat mein Hund keine Angst alleine zu bleiben. Auch, dass man einen Hund nicht "trösten" darf ist völliger Quatsch. Es kommt es immer auf das Tier an und da kann man einfach nicht strickt nach Lehrbuch gehen. Manche Hunde mag es in ihrer Angst bestärken, wenn man sie dann streichelt.

Anderen tut das eben gut und sie werden merklich ruhiger. Meinem Hund hat das eigentlich immer geholfen, wenn er nah bei mir sitzen durfte und ich ihn dann gestreichelt habe. Er war dann deutlich ruhiger und ist sogar eingeschlafen, aber das hat sich jetzt eben verändert, seit er älter ist.

Ich muss auch dazu sagen, dass ich nicht von Welpenalter oder erwachsenem Hunde spreche, sondern von einem Senioren. Das hätte ich vielleicht noch deutlicher schreiben sollen. Mein Hund wird 11 Jahre alt und ist somit kein Jungspund mehr.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



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