Behandlungsraum verlassen, wenn Tier sich stark wehrt?

Ich habe schon öfter mitbekommen, dass Haustierbesitzer nicht nur den Behandlungsraum beim Tierarzt verlassen haben, wenn dort Blut floss oder andere Körperflüssigkeiten. Sondern durchaus auch, wenn sich das Haustier stark wehrt und schreit. Vielen Besitzern scheint das so leid zu tun, dass sie den Anblick nicht ertragen können und dann lieber heraus gehen.

Bei einer Katzenbesitzerin habe ich auch schon erlebt, dass sie sich durch das wehrhafte Verhalten der Katze so gestresst gefühlt hat, dass sie sich erst einmal setzen musste, um nicht umzukippen und auch nicht in der Nähe der Behandlungsraumes bleiben konnte, weil sie dann noch die Laute ihres Tieres hören konnte. Anscheinend litt sie so sehr mit dem Tier mit, dass sie dies einfach nicht ertragen konnte.

Ich habe bisher nur einmal erlebt, dass ich bei einem Eingriff den Raum verlassen musste. Damals wurde bei einem Meerschweinchen eine Ader verletzt und das Blut spritze nur so heraus. Da wurde mir dann auch flau und ich musste etwas an die frische Luft gehen. Ansonsten habe ich schon einiges gesehen und war eigentlich immer mit dabei. Allerdings habe ich recht liebe Tiere, die auch beim Tierarzt nicht wehrhaft sind.

Habt ihr schon erlebt, dass manche Tierbesitzer den Raum verlassen mussten, weil ihr Tier sich stark wehrte und sie den Anblick einfach nicht ertragen konnten? Könnt ihr das nachvollziehen? Sollte der Besitzer dann nicht gerade dabei sein, um das Tier irgendwie zu beruhigen? Ist es eher verständlich, wenn Blut fließt oder ähnliches und der Tierhalter dann den Raum verlässt? Hättet ihr dafür mehr Verständnis?

Ich kenne es nur so, dass mich der Tierarzt aus dem Raum geschickt hat, wenn davon ausgegangen werden konnte, dass sich das Tier wert oder rumjammert. Das wird ja in der Regel gemacht damit sich der über besorgte Tierhalter nicht einmischt. Ansonsten habe ich aus freien Stücken noch nicht den Raum verlassen. Denn gerade wenn sich das Tier wehrt muss man es ja meistens mit festhalten.

Mein Tierarzt versucht eigentlich immer, dass die Besitzer im Raum bleiben können. Das Wörtchen "wenn" gehört hier jedoch als das bekannte Aber auch dazu. Denn wenn der Tierarzt merkt, dass die Besitzer die Situation fürs Tier verschlechtern, dann schickt er sie durchaus raus, aber das kam bei mir eigentlich nie vor. Weder beim einschläfern, noch bei einer Untersuchung oder sonst wann.

Natürlich wehren sich meine Katzen. Logisch. Man geht ja auch nicht einmal die Woche mit den Tieren für gewöhnlich zum Tierarzt, sodass diese sich immer unwohl fühlen. Wenn es keine Freigängerkatzen sind, ist alleine das Rausgehen für sie eine wahre Tortur und das habe ich bei bisher fast allen Wohnungskatzenbesitzern so gesehen. Auch beim Tierarzt wurde mir das eigentlich so bestätigt.

Ich verlasse auch sowieso sehr ungern den Raum. Selbst wenn ich nicht helfen kann, stehe ich an der Seite. Ich kontrolliere immer genau, was passiert und wie etwas passiert. Das muss ich einfach wissen, weil es hier um meine Tiere geht und ich genau wissen möchte, was passiert, wieso es Komplikationen gibt und mehr. Ich muss das schon wissen.

Meine Tiere wehren sich generell sehr stark bei jedem Fremden. Ich kann sie küsseln, anfassen, vorsichtig festhalten und beruhigen. Das macht vieles einfacher, aber natürlich nicht auf übertriebene Weise, wie manche ältere Damen das macht, auch wenn ich dafür Verständnis habe.

Es sieht manchmal für einen Tierbesitzer einfach grausam aus und da sind wir Tierbesitzer doch etwas empfindlich, logo oder? Doch ich lasse mich nicht des Raumes verweisen und mein Freund im Übrigen auch nicht, wenn ich nicht dabei sein kann. Wir sind da äußerst vorsichtig und vertrauen keinem Tierarzt, auch nach Jahren blind!