Begründet ihr beim Arbeitgeber weswegen ihr krank seid?
Der Arbeitgeber meines Freundes fragt immer nach, warum man denn krank ist, wenn man anruft und sich krank meldet. Mein Freund sagt dann auch, dass er Fieber hat oder eben eine Magen-Darm-Geschichte oder sonst was.
Ein Kollege von ihm lässt den Chef aber immer im Regen stehen und wenn der Chef fragt, dann sagt er, dass er das nicht sagen will und auch nicht muss. Muss man das denn wirklich nicht sagen? Wenn nein, wie reagiert ihr denn, wenn ihr gefragt werdet? Sagt ihr, was ihr habt und warum ihr krank geschrieben seid? Auf der Krankmeldung steht es ja auch nicht. Das steht ja nur auf dem Teil, was die Krankenkasse bekommt.
Nein, man muss dem Arbeitgeber nicht mitteilen, weshalb man krank ist. Deshalb sind auch die Teile vom Krankenschein, die der Arbeitgeber ausgehändigt bekommt nicht mit einem Code für die betreffende Krankheit versehen. Dieser steht auf dem Teil für die Krankenkasse und kann auch vielfach dann gegoogelt werden. Allerdings sollte man gerade bei längeren Erkrankungen nicht zu zugeknöpft sein, weil ja immerhin für Ersatz gesorgt werden muss.
Man muss es nicht sagen, aber bisher hatte ich noch keinen Grund, es meinem Arbeitgeber nicht zu sagen, warum ich mich krank melde. Mein Chef fragt auch immer nach und so habe ich es auch immer gesagt, auch wenn ich es nicht gemusst hätte. Gerade bei den häufigeren Krankmeldungen, wie bei einem grippalen Infekt oder bei einem Magen-Darm-Infekt, sehe ich keinen Grund, warum man es dem Arbeitgeber nicht sagen sollte, was man hat.
Nein, man muss dem Arbeitgeber tatsächlich nicht sagen was man hat. Und ich kenne durchaus auch Leute die Ihrem Arbeitgeber nicht sagen weshalb Sie krank sind. Ich selbst sage es jedoch meinem Chef, wir verstehen uns recht gut und ich sehe keinen Grund meine "Krankheiten" zu verheimlichen. Außerdem fragen mich ja auch meine Arbeitskolleginnen, wenn ich wieder zur Arbeit komme, was ich hatte. Und Ihnen erzähle ich was ich hatte, warum dann nicht auch meinem Chef?
Allerdings muss ich sagen das ich es meinem Chef nicht erzählen würde wenn ich mich nicht mit Ihm verstehen würde. Es ist dein gutes Recht es nicht zu tun. Außerdem gibt es ja auch die ein oder andere Krankheit über die man nicht so gerne spricht. Nur wüsste ich nicht genau wie ich dann antworten sollte wenn mich mein Chef fragt was ich habe.
Ich bin sehr selten krank. Aber gerade in diesem Moment bin ich auch wieder zu Hause. Ich melde mich grundsätzlich sehr früh bei meinen Arbeitgeber ab, dass ich zum Arzt gehe. Wenn ich dann den Krankenschein in den Händen halte, versuche ich diesen noch auf den Rückweg nach Hause an den Arbeitgeber zu überreichen. Immerhin muss er bis zu drei Tagen später bei ihm vorliegen. Somit habe ich das dann auch gleich erledigt.
Dabei wurde ich auch kurz von meiner Pflegeleitung gefragt, was ich denn habe, beziehungsweise sieht man dies ja auch. Dadurch dass ich so selten krank bin, glauben sie es mir aber auch. Sie wünschen mir gute Besserung und dann gehe ich auch schnell wieder. Bisher habe ich aber nur gesagt, dass ich einen Infekt habe, entweder mit Verdacht auf Lungenentzündung, oder dass es mir auf die Ohren geschlagen hat.
Eine Rechtfertigung muss man aber nicht vorlegen. Krank ist krank. Da kann er noch so sehr nachfragen. Solange ein Krankenschein vorliegt, ist alles in Ordnung. Wenn man es also nicht sagen möchte, muss er das akzeptieren, man sollte aber schon Auskunft darüber geben, wie lange man krank sein wird. Schließlich muss der Arbeitgeber mit der Person rechnen, er muss sie eintakten und eventuell auch Ersatz beschaffen.
Bei meinen Betrieb wird doch sehr ehrlich darüber geredet, warum man krank ist. Meist sind es auch körperliche Erscheinungen, die zu einer längeren Auszeit führen, somit finde ich das schon in Ordnung. Ich glaube, dass damit mein Betrieb doch sehr offen umgeht. Manchmal ist dies aber auch nicht so gut, weil dann die Kollegen hinterm Rücken ablästern könnten. Das habe ich bisher aber nur wenig mitbekommen.
Mir zeigt aber auch das Nachfragen vom Arbeitgeber wirkliches Interesse. Er möchte gern wissen, was los ist. Schließlich ist er für das Wohlbefinden seiner Arbeitnehmer verantwortlich. Sollte die Erkrankung durch die Arbeit entstehen, ist es doch nur in seinem Wohle dies zu hinterfragen, damit er dem entgegenwirken kann und wohl möglich andere Arbeitnehmer davor schützen kann. Ich weiß auch, dass geraumer Zeit Gespräche über die Krankheit geführt werden, in denen man sich dazu äußern muss. Mein Freund hatte dies in seinem alten Job, ziemlich zum Anfang in der Probezeit.
Zu meinem ersten Arbeitgeber hatte ich ein sehr enges Verhältnis. Daher wurde im Prinzip alles rund um die persönlichen Fragen der Gesundheit auch besprochen. Oft bin ich gar nicht zum Arzt gegangen, sondern ich habe die nötigen Medikamente vom Chef aufgeschrieben bekommen und auf seine Rechnung aus der Apotheke geholt.
Also bitte nicht falsch verstehen: Wir hatten eine rein berufliche Beziehung. Aber da wir jeden Tag mindestens acht Stunden ständig zusammen waren, wusste man automatisch ziemlich viel vom anderen. Das wurde zwar in der Regel nie thematisiert, aber man bekommt es zwangläufig mit. Da wäre es sehr komisch gewesen, wenn er plötzlich den Grund der Erkrankung nicht gewusst hätte. Ich wusste schließlich auch immer, was mit ihm los ist, immerhin habe ich seine Termine vereinbart.
In den Firmen danach war das anders. Da hätte ich nie in der Personalabteilung gesagt, was ich denn habe. Schließlich muss meine Erkältung nicht zum Thema der ganzen Firma werden. Ein Vorgesetzter hätte nie gefragt. Selbst wenn die drei Herren brav im Krankenhaus angetanzt sind, war die Grund für den Aufenthalt in einer Klinik nie Thema. Es gab Blumen, Konfekt und Besserungswünsche, fertig.
Und das ist auch gut so, denn was ich habe, das geht niemanden etwas an. Unterschwellig bleibt eine Krankheit immer im Gedächtnis. Und wenn man nun meinetwegen einen Krebsverdacht oder ein Rückenleiden hat, dann könnte das ein Grund sein, einen Vertrag nicht zu verlängern oder eine Beförderung nicht auszusprechen, weil Zweifel an der Belastbarkeit bestehen. Das brauche ich nun gar nicht.
Man muss das nicht sagen und der Arbeitgeber muss auch nicht danach fragen. Der Chef von deinem Freund scheint sehr neugierig zu sein, aber eigentlich ist das die Privatsache und sollte ihn nichts angehen, deswegen bekommt er auch auf der Krankmeldung nicht die Codierung mit dem Grund, sondern nur wie lange der Arbeitnehmer nicht kommen kann.
Ich selber sage durchaus an was es liegt, wenn ich nicht kommen kann, aber das liegt dann auch daran, dass ich gar keine Krankschreibung abgeben muss und so kann mein Arbeitgeber einschätzen wie lange es dauern wird oder wir können da dann auch besser drüber reden.
Ich finde nicht, dass man unbedingt sagen muss, warum man krankheitsbedingt ausfällt. Teilweise kommt das aber auch so heraus. Wenn ich zum Beispiel hustend und verschnupft bei uns auf Arbeit anrufe und mich krank melde, dann können die ja wohl 1 und 1 zusammenzählen und sich denken, warum ich fehle - gerade wenn ich Tage vorher im Büro gehustet habe und auch bei einer Grippewelle kann man 1 und 1 zusammenzählen.
Bei uns ist es aber so, dass man dennoch sehr offen damit umgeht. Meine Teamchefin ist mal ausgefallen wegen Herzrhythmusstörungen und war sogar auf der Intensivstation. Selbst wenn das nicht bekannt gewesen wäre, hätte man das spätestens dann erfahren, wenn sie wieder zur Arbeit erschienen ist - denn dort trug sie mehrere Tage ein Langzeig-EKG und so ein Ding fällt total auf und lässt sich nicht mal eben unter dem Mantel verstecken - besonders im Hochsommer bei der letzten tropischen Hitzeperiode.
Ein Kollege von mir fällt knapp 6 Wochen aus, weil der sich die Achillessehne gerissen hat durch einen Unfall und das hat der auch von Anfang an - zwar unter großen Schmerzen - mitgeteilt. Ich glaube bei uns kann man so etwas auch nicht wirklich verheimlichen, dafür sitzen zu viele Experten bei uns herum, die einen sofort durchschauen.
Ich denke, dass man nicht direkt angeben sollte, was der Grund für das Fehlen ist. Zwar halte ich auch eine einfache Entschuldigung für ungenügend, jedoch würde ich wenigstens erwähnen, um welches Thema es geht. Heißt: entweder aus "gesundheitlichen" Gründen, "familiären" oder eben aufgrund eines Unfalls. Mehr muss man auch nicht angeben, denn das würde meiner Meinung nach zu sehr in die Privatsphäre des Arbeitnehmers eingreifen. Ich selbst verfasse Entschuldigungen so. Dreist hinterfragen darf der Arbeitgeber nämlich auch nicht.
Sagen muss man grundsätzlich erst einmal gar nichts. Der Arbeitgeber muss nur wissen, dass man krank ist und er bekommt mit dem Krankenschein ja auch nichts anderes mitgeteilt. Der Teil für den Arbeitgeber enthält ja nur den Teil, wo drauf steht wie lange man voraussichtlich ausfällt, allerdings ohne jegliche Diagnose.
Ich selbst sage aber eigentlich immer schon dazu, warum ich denn nun ausfalle. Wir haben untereinander alle ein gutes Verhältnis und für unsere Dienstpläne ist es ja auch schon wichtig zu wissen wie lange jemand ausfällt. Und oftmals schreiben Ärzte ja erst einmal nur für 1 Woche krank und dann wird der Krankenschein nochmal verlängert. Wenn ich die Krankheit aber schon weiß, dann kann man sich ja schon ausrechnen, ob die 1 Woche jetzt realistisch ist oder nicht und wir können uns frühzeitig um andere des Dienstplanes bemühen.
Und solange man wirklich krank ist, ist das ja eigentlich auch nicht schlimm, wenn man jetzt sagt warum man ausfällt. Aber machen muss man das natürlich nicht. Und es dürfen dann auch keine Nachteile entstehen, wenn man das eben nicht sagt.
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