Begeht man unter Emotionen mehr Fehler?
Heute hatten wir eine Diskussion über gewisse Aktionen von Menschen. Eben Aktionen, die aus ganz unterschiedlichen Gründen begannen, wurden. Sei es eine Schlägerei aus Eifersucht, sei es eine verbale Diskussion, die unter die Gürtellinie ging und mehr.
Dabei meinte eine Bekannte, dass ohnehin alle Reaktionen/Aktionen mit einer emotionalen Grundlage meist die gefährlichsten seien. Denn Emotionen tragen wohl dazu bei, häufig Fehler zu begehen, so hat sie es jedenfalls gesehen. Doch einfach Gefühle/Emotionen ausschalten, das klappt natürlich auch nicht.
Einige haben der Bekannten zugestimmt und meinten ebenfalls, dass ihre größten Fehler, ob verbale Aussagen und Getanes immer aus Emotionalität begangen wurden. Das sie heute aber wüssten, das dies ein Fehler sei.
Daher stelle ich gerne mal die Frage an Euch in den Raum, ob Ihr auch der Meinung seid, dass unter Emotionen die meisten Fehler begangen werden und Ihr da aus eigener Erfahrung sprechen könnt? Oder seid Ihr der Meinung, dass dies nicht so ist, dass man mit Emotionalität fehleranfälliger sei?
Von meinen Eltern habe ich immer gelernt, dass man vor wichtigen Entscheidungen bzw. klärenden Gesprächen immer erst einmal mindestens eine Nacht drüber schlafen sollte um nicht im Affekt falsche Wege einzuschlagen bzw. Dinge zu sagen / zu tun die einem hinterher leid tun.
Hintergrund dieser Aussage ist meiner Meinung, dass man da aufgrund der emotionalen Lage in einer Ausnahmesituation steckt, egal ob aus Wut/Enttäuschung, Trauer aber auch aus positiven Emotionen heraus. Man ist aufgewühlt, kann vielleicht die Dinge nicht mehr objektiv genug sehen und denkt zu wenig nach über Auswirkungen bzw. Konsequenzen. Ich glaube oft ist man dann auch gar nicht mehr offen für andere Meinungen / Sichtweisen, Alternativen und Kompromisse. Manche haben das vielleicht besser im Griff und andere können sich bzw. ihre Reaktionen nicht mehr richtig kontrollieren und steuern.
Ich glaube also dass dieser "alte" Tipp mit dem Überschlafen tatsächlich die einzig richtige Lösung ist. Wenn die erste Aufregung abgebaut ist dann hat man einfach in den meisten Fällen wieder einen viel klareren Kopf und kann sich in Ruhe die nächsten Schritte überlegen.
Bei mir war das mal der Fall im beruflichen Bereich. Ich war an einem Arbeitstag so enttäuscht und sauer auf meinen Chef, dass ich ihm am Liebsten die ganze Arbeit vor die Füße geknallt hätte und meine Kündigung ausgesprochen. Am nächsten Tag hatte ich meine Emotionen wieder soweit im Griff dass ich mit ihm ein sachliches Gespräch führen konnte und natürlich nicht gekündigt habe. Hätte ich aus meiner Emotion heraus gehandelt bzw. wäre zu einem Gespräch "gezwungen" worden, dann hätte ich vermutlich schon gekündigt. Letztendlich habe ich dort tatsächlich irgendwann gekündigt, aber in dem Moment wäre es vermutlich erstmal ein Fehler gewesen.
Im Privatbereich gibt es ja gleichzeitig den Ratschlag nicht im Streit ins Bett zu gehen. Ehrlich gesagt sehe ich das anders. Ich brauche oft erst einmal meinen Abstand zum Streit und meinen Schlaf um dann am nächsten Tag sachlich zu diskutieren.
Ich bin auch der Meinung, dass man keine wichtigen Entscheidungen treffen sollte, wenn man grade emotionsgeladen ist und vor allem aufgewühlt, verzweifelt, sauer oder extrem traurig. Grade dann neigt man eben aufgrund des aktuellen Gemütszustandes dann doch dazu überzureagieren und Entscheidungen zu treffen, die man so nicht treffen würde.
Ich würde spontan behaupten, dass man das damit vergleichen kann, dass man ja auch keine Entscheidungen unter Alkoholeinfluss trifft. Dann ist man ja auch nicht Herr seiner Sinne und würde Entscheidungen treffen, die man wahrscheinlich auf kurze oder lange Sicht bereuen würde.
Ich selbst spreche aus Erfahrung, da ich schon oft Entscheidungen aus dem Bauch heraus getroffen habe, wenn ich emotional sehr geladen war. Das waren meistens die falschen Entscheidungen, in einigen wenigen habe ich mich aber auch richtig entschieden und mich so Dinge getraut, die ich mich sonst vielleicht nie getraut hätte.
Emotionen beeinflussen einen natürlich und nicht immer positiv. Ich meine, wenn man frisch verliebt ist und sich dann beflügelt fühlt und alles nur noch positiv sieht ist das eine Sache, aber wenn man wütend oder sonst irgendwie mit negativen Emotionen ausgestattet ist, dann macht man auch nicht mehr etwas Positives, sondern das Verhalten wird schlimmer werden. Es macht daher Sinn ich eine Pause zu gönnen, sich herunterzufahren.
Man sollte möglichst neutral wichtige Entscheidungen treffen und daher macht es Sinn versuchen etwas Abstand zu nehmen, wenn man zu geladen ist. Natürlich klappt das auch nicht immer, aber unter Emotionen macht man auf jeden Fall mehr Sachen, die man dann bereut.
Ich denke, dass die Aussage, dass die meisten Fehler aus emotionalen Reaktionen entstehen, in gewisser Weise zutrifft. Emotionen können uns dazu bringen, impulsiv zu handeln und Dinge zu sagen oder zu tun, die wir später bereuen. Das kann sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich passieren. Wenn man sich in eine Diskussion oder Auseinandersetzung hineinsteigert, kann es leicht passieren, dass man Dinge sagt oder tut, die man später nicht mehr zurücknehmen kann.
Allerdings denke ich auch, dass es wichtig ist, zwischen verschiedenen Arten von Emotionen zu unterscheiden. Negative Emotionen wie Wut oder Eifersucht können oft zu Fehlern führen, während positive Emotionen wie Liebe oder Begeisterung uns dazu motivieren können, unsere Ziele zu verfolgen und erfolgreich zu sein.
Ich denke, dass es wichtig ist, sich seiner Emotionen bewusst zu sein und zu versuchen, sie zu kontrollieren, wenn man merkt, dass sie dazu führen können, dass man unüberlegt handelt. Das bedeutet aber nicht, dass man Emotionen komplett ausschalten muss. Im Gegenteil, Emotionen sind ein wichtiger Teil unseres Lebens und können uns helfen, uns mit anderen Menschen zu verbinden und glückliche Momente zu erleben.
Insgesamt denke ich also, dass es wichtig ist, ein gesundes Gleichgewicht zwischen Emotionen und Vernunft zu finden. Emotionen sollten uns nicht beherrschen, aber auch nicht komplett unterdrückt werden. Stattdessen sollten wir lernen, unsere Emotionen zu verstehen und zu kontrollieren, um gute Entscheidungen zu treffen und erfolgreich zu sein.
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