Begegnet ihr allen Menschen unvoreingenommen?

vom 15.01.2015, 14:30 Uhr

Oft macht man sich ja durch Erzählungen anderer schon ein Bild von einem Menschen. Und manchmal ist es schwer dann diesem Menschen wirklich unvoreingenommen zu begegnen. In manchen Berufsgruppen stelle ich mir das besonders schwer vor. Wenn Polizisten jemanden vernehmen oder wenn Rechtsanwälte jemanden vertreten ist ein unvoreingenommenes Begegnen oft nicht so einfach.

Begegnet ihr jedem Menschen wirklich unvoreingenommen oder könnt ihr eure Voreingenommenheit nicht leugnen? Ist das Bild eines Menschen wirklich dann oft anders als ihr es euch vorher zurecht gelegt habt oder wie ihr es gehört habt, wenn ihr versucht unvoreingenommen diesem Menschen zu begegnen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Unvoreingenommen kann niemand absolut sein. So ist halt der Mensch, Schubladendenken ist durchaus eher die Norm und es ist extrem schwierig sich da komplett davon zu befreien. Auch ich ertappe mich da bisweilen immer wieder.

Ich bin aber keiner, der sich nur auf den ersten Eindruck verlässt und Menschen dann schon einsortiert, denn ich bin mir durchaus bewusst, dass der erste Eindruck schnell täuscht. Eben weil ich meinen ganz subjektiven Standpunkt habe, wie jeder. Ich denke, das ist schon wichtig, seine Einschätzungen anfangs auch kritisch zu hinterfragen, bis man jemanden besser kennt.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Wenn ich bereits bestimmte Dinge über jemanden gehört habe, bevor ich überhaupt zum ersten Mal auf die Person treffe, dann ist das zugegebenermaßen schwierig. Ich versuche das aber trotzdem so gut es geht beiseite zu schieben und mir einen eigenen Eindruck machen, denn die Vorurteile, die andere Leute gegen jemanden haben, erweisen sich oft nicht als wahr. Deshalb ist es immer wichtig, sich ein eigenes Bild zu machen.

Zum beruflichen Aspekt kann ich nichts sagen, da ich keiner der betreffenden Berufsgruppen angehöre. Ich denke aber, dass Menschen, die anderen grundsätzlich zu voreingenommen begegnen, in einem Beruf wie Polizist schlicht und einfach falsch wären. Man muss sich da bis zu einem gewissen Grad von Vorurteilen freimachen können, um seine Arbeit ordentlich machen zu können.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich bemühe mich, Allem unvoreingenommen zu begegnen. Selbst wenn man mir einen Menschen als extrem schwierig dargestellt hat, kann ich nicht wissen, ob das stimmt. Lieber überzeuge ich mich selbst und möchte diesem Menschen unvoreingenommen begegnen und mir selbst ein Bild von ihm machen. Ein Vorurteil von anderen zu übernehmen heißt, nicht in der Lage zu sein, sich selbst ein Urteil zu bilden. Ich lege mir keine Bilder von Menschen zurecht, die ich kennenlernen möchte.

Wenn mir nun ein voreingenommener Mensch etwas erzählt, würde ich demjenigen, um den es geht nicht Unrecht tun, wenn ich das ungeprüft übernehmen würde? Ich habe meine eigene Meinung und habe die Fähigkeit, mir diese selbst zu bilden. Ob es richtig ist, was dabei herauskommt, weiß ich nicht, denn es ist auch möglich, dass man etwas falsch sieht. Unvoreingenommenheit heißt aber auch, Neues kennenzulernen und zu erfahren.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Natürlich macht man sich ein Bild im Kopf von einer Person, wenn man sie sieht. Dennoch versuche ich das dann weiter nach hinten zu schieben und der Person erst mal zu zu hören. Natürlich kann man nicht ganz unvoreingenommen sein, weil das Unterbewusstsein ja einiges wahrnimmt und das auch verarbeitet, aber ich versuche jedem Menschen neutral zu begegnen und erst mal positiv zu betrachten.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich glaube nicht, dass es möglich ist, allen und jedem völlig unvoreingenommen und vorurteilsfrei zu begegnen. Dann müsste man sich ja beispielsweise denken: "Der Typ, der da vorne rumbrüllt und mit einem Baseballschläger fuchtelt, könnte eine Gefahr für mich darstellen. Vielleicht ist es aber auch nur ein Performance-Künstler beim Proben. Außerdem ist ja gar nicht gesagt, dass er den Baseball-Schläger auch einsetzen will.

Vielleicht schreit er auch nur herum, weil sein Bafög-Antrag nicht bewilligt wurde, und nicht, weil er stockbesoffen und grundlos aggressiv ist. Man soll sich nicht vom ersten Eindruck täuschen lassen." Und so weiter. Ein gewisses Maß an Schubladendenken ist für unser Überleben und Funktionieren im Alltag nicht nur gegeben, sondern meiner Meinung nach sogar zwingend notwendig.

Aber dabei handelt es sich natürlich um ein extremes Beispiel. Im Alltag bemühe ich mich auch darum, meinen Mitmenschen offen entgegen zu treten und sie nicht sofort abzustempeln. Aber es wird mir bestimmt nie gelingen, jeden mir bekannten Menschen in seiner Individualität wahrzunehmen und unvoreingenommen zu akzeptieren.

» Gerbera » Beiträge: 11319 » Talkpoints: 49,61 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich versuche es, den Menschen allgemein unvoreingenommen zu begegnen, aber das ist nicht einfach und ich glaube allgemein auch nicht, dass es ausnahmslos möglich ist. Gerade dann, wenn man schon so einiges über eine Person gehört hat, bevor man sie dann mal kennenlernt, finde ich es unheimlich schwierig, unvoreingenommen zu sein. Manchmal überrascht mich ein Mensch dann auch und ich beurteile ihn anders, als ich es nach dem Gehörten eigentlich getan hätte. So eine Chance sollte man jedem geben.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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