Befristete oder unbefristete Stelle wählen?
Ich bin nun fast am Ende der Ausbildung angekommen. Dabei hatte ich mit der Personalabteilung bei der Firma, in der ich arbeite, ein Gespräch. Sie möchten sehr gerne viele Auszubildende übernehmen. Dazu zähle nun auch ich. Dabei wurde durch die Personalabteilung verschiedene Aspekte wie das Gehalt, Stundenanzahl, Unterstützungen durch den Arbeitgeber und Urlaubstage vorgestellt.
Dabei liegt es in meiner Hand nun erst einmal ja oder nein zu sagen. Ganz gerne würde ich bei meinen Arbeitgeber bleiben. Wahrscheinlich wird es aber so sein, dass ich in einen anderen Haus arbeiten werde. Dies wünscht die Personalabteilung so.
Die nächste Baustelle, die sich bei mir dann aufstellt, ist, ob ich nun eine befristete Stelle oder eine unbefristete Stelle nehmen soll. Die Personalabteilung geht dort auf meine Wünsche ein. Ich bin mir aber unsicher.
Eine befristete Stelle wäre wohl gut, wenn ich wechseln möchte, aber es kann auch sein, dass nach einem Jahr die Stelle neu vergeben wird und ich ohne Job zunächst da stehe. Bei einer unbefristeten Stelle habe ich den Vorteil, dass ich längerfristig einen Job habe, der mir sicher ist. Ausnahme ist natürlich, dass ich mir etwas leiste, dass eine Kündigung bedarf. Dies denke ich aber nicht.
Gleichzeitig hat mir die Personalabteilung auch gesagt, dass ich dann damit nicht so leicht aus dem Arbeitsvertrag komme, da ich mich an die Fristen im Arbeitsvertrag halten muss. Um eins klar zu stellen, es geht lediglich um die Befristung, der Job wird im gleichen Haus absolviert, stellt also keine Vergleichsmöglichkeit dar. Gehalt und Urlaubstage sind gleich.
Eine Probezeit von 6 Monaten habe ich bei beiden Möglichkeiten. Wenn ihr entscheiden könntet oder müsstet, oder ich auch schon vor dieser Wahl standet, wie würdet oder habt ihr euch entscheiden? Was ratet ihr mir?
Wenn du eine Probezeit hast, ist doch alles in Ordnung. Dann würde ich die unbefristete Stelle nehmen, weil du nach einem halben Jahr durchaus sehen wirst, ob es dir gefällt oder eben nicht. In der Probezeit kannst du ja auch jederzeit kündigen und wenn diese 6 Monate beträgt ist das ja in Ordnung und selbst bei einer unbefristeten Stelle kann man selber auch kündigen. Ich denke, dass die dir im Personalbüro da einfach ein bisschen Angst machen wollten, damit du nicht gleich weg bist, aber du kommst immer da raus, wenn du raus willst.
Wenn ich vor dieser Wahl stehen und mich in dem Betrieb allgemein schon wohlfühlen würde, dann würde ich mich für die unbefristete Stelle entscheiden. Ich möchte in einem Job für die Zukunft planen und dazu gehört dann auch, dass ich mir nicht nach einem Jahr wieder Gedanken darüber machen muss, was ich tun soll, weil der Vertrag ausläuft.
Wie sehen denn die Kündigungsfristen aus, an die du dich bei einem unbefristeten Vertrag halten musst? Länger als drei Monate sind das in der Regel doch auch nicht. Und wie Ramones schon schrieb, sind die Kündigungsfristen in der Probezeit sowieso andere. Darum würde ich mir erst mal also keine Sorgen machen.
Die unbefristete Stelle ist bei ansonsten gleichen Bedingungen und einem akzeptablen Arbeitsumfeld doch eindeutig vorzuziehen. Ich arbeite in einer Branche, wo befristete Verträge an der Tagesordnung sind. Ich musste schon so manches Mal bangen und habe eine Vertragsverlängerung erhofft, die dann aber von anderen Faktoren wie der Finanzierung und dergleichen abhängig war. Das ist kein schönes Gefühl, glaub mir.
Etwas mehr Sicherheit ist schon nicht zu unterschätzen meiner Ansicht nach. Denn auch bei unbefristeten Arbeitsverträgen hast du die Möglichkeit, zu gehen und zu wechseln, wenn es dir nicht mehr gefallen sollte. Aber dann ist der Druck nicht so groß wie bei befristeten Stellen und du kannst dich in Ruhe umschauen.
Wenn ich eine Probezeit von sechs Monaten habe, würde ich niemals freiwillig eine befristete Stelle bei ansonsten gleichen Konditionen wählen. Denn die Kündigungsfrist beträgt meistens sowieso nicht mehr als drei Monate, und diese drei Monate sind eigentlich immer verschmerzbar. Und die hast du ja bei einer befristeten Stelle ja auch, falls du vor Ablauf der Befristung wechseln möchtest.
Von daher hat in meinen Augen nur das Unternehmen Vorteile bei einer befristeten Stelle, denn die Personalabteilung oder die Vorgesetzten können bestimmen, wer wie lange bleibt, du hast da meist eher weniger mitzureden. Und ich lebe viel lieber mit der Sicherheit, dass ich einen relativ sicheren Job habe, statt jedes Mal kurz vor Ende der befristeten Zeit mir Sorgen machen zu müssen, wie es denn nun aussieht mit einer Verlängerung.
Ich würde auf jeden Fall die unbefristete Stelle nehmen. Du bist ja nicht gezwungen, dein Leben lang dort zu arbeiten. In der Probezeit gelten eh sehr kurzfristige Kündigungsfristen beiderseits und auch später kannst du jederzeit vermutlich mit Dreimonatsfrist kündigen. Für den Arbeitgeber gelten strengere Kündigungsregeln. Es hat für dich keinerlei Vorteile, befristet zu arbeiten, außer wenn du sehr viel mehr Geld dafür bekommst und schon sicher weißt, dass du nach der Frist woanders anfangen möchtest.
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