Beerdigungsinstitute die Trauer eines Menschen ausnutzen

vom 03.03.2015, 10:27 Uhr

Für Beerdigungsinstitute ist es bestimmt ein leichtes Spiel die Trauer eines Menschen auszunutzen um an mehr Geld zu kommen. In der Trauer hat man nicht immer einen klaren Kopf um auch rational zu denken. Da sieht man nur etwas, was dem Toten bestimmt gefallen hätte und gibt dann vielleicht auch mehr aus, als man hat.

Ich kann mir vorstellen, dass manche Beerdigungsinstitute dann auch das Geld wittern um aus der Trauer eines Menschen noch mehr Geld heraus zu holen. Ich habe gelesen, dass man schon eine Beerdigung finanzieren kann und Raten zahlen kann. Dass die Angehörigen dann möglicherweise monatelang oder jahrelang für eine Beerdigung zahlen, die man hätte auch billiger haben können sehen die Angehörigen in dem Moment nicht und das Beerdigungsinstitut macht einen bestimmt nicht darauf aufmerksam.

Wie findet ihr es, wenn man einem Menschen in Trauer so das Geld aus der Tasche zieht und das Teuerste vom Teuren verkauft, obwohl ein trauernder Mensch kaum in der Lage ist so rational zu denken?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich finde das jetzt ein wenig überzogen und einseitig gedacht. Natürlich möchte ein Beerdigungsinstitut auch Geld verdienen und mit Sicherheit wird es dort auch schwarze Schafe geben. Deshalb kann man aber nicht alle über einen Kamm scheren und verteufeln. In der Regel wird man da vernünftige Dienstleister haben, die ja auch auf ihren guten Ruf bedacht sein müssen.

Diesen halte ich nämlich in der Branche für sehr wichtig. Ferner bieten viele Institute heute nicht nur Bestattungsdienstleistungen an, sondern auch Trauerbegleitung. Natürlich ist es immer wünschenswert, wenn Angehörige nicht allein alles regeln müssen, sondern sich vielleicht zwei oder drei Leute zusammen finden.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Nehmen wir mal den umgekehrten Fall an. Man muss eine Beerdigung ausrichten und der Mitarbeiter vom Beerdigungsinstitut will einem ständig Schnäppchen aufdrängen. Das wäre den Kunden doch in ihrer Trauer auch nicht recht.

Ich denke, man muss da mit sehr viel Feingefühl vorgehen. Sie stellen einem beispielsweise verschiedene Modelle von Särgen vor, aber die Entscheidung liegt beim Kunden. Natürlich gibt es welche, die total von der Rolle sind und sich dann für das Teuerste entscheiden. Aber ich bezweifel, dass die Mitarbeiter da viel Druck ausüben müssen oder daran viel ändern könnten. Sie können ja auch schlecht sagen, dass der Kunde wiederkommen kann, wenn es ihm besser geht. Denn eine Beerdigung muss leider schnell vonstatten gehen und in der ersten Trauer erledigt werden.

Ich will gar nicht bezweifeln, dass es Beerdigungsinstitute gibt, die abzocken. Natürlich müssen sie auf ihren Ruf achten, aber so wirklich rumsprechen würde sich das nicht. Wahrscheinlich wollen es die meisten danach einfach so schnell wie möglich abhaken und sich nicht noch mit dem Institut streiten. Also ja, es kommt sicherlich vor und ist doch auch irgendwie das Grundkonzept der Branche. Sie wollen verkaufen, so wie alle, und ihre Kunden sind leider gerade in Trauer.

Aber man muss auch bedenken, dass Beerdigungen nie so richtig billig sind. Also alleine, dass es die Möglichkeit gibt, das Ganze zu finanzieren, ist kein Beweis dafür, dass abgezockt wird. Für Familien ohne Rücklagen ist eine Beerdigung auf keinen Fall leicht zu stemmen. Sie brauchen diese Angebote. Auch wenn sie nicht abgezockt werden und von allem das billigste nehmen. Oder, wie es wohl oft ist, nicht das allerbilligste haben wollen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich habe zwei verschiedene Beerdigungsinstitute kennengelernt beim Tod im Familienkreis. Von keinem der beiden ich ich abgezockt worden und es hat mir niemand etwas aufgedrängt. Das ist also nicht die Norm. Särge von billig bis teuer kann man sich in einem Katalog aussuchen und man hat genügend Zeit zu überlegen. Alle anderen Leistungen werden genannt und auch die Preise. Wenn jemand eine teure Ausstattung des Sarges wünscht, ist das seine Sache. Man kann sich alle Kosten zusammenstellen lassen und weiß dann genau, ob man das Geld hat oder nicht.

Auch wenn man in großer Trauer ist, funktioniert immer noch der Verstand. Und so schnell lässt sich ein Mensch auch wenn er trauert nicht gegen seine Überzeugung etwas aufschwätzen. Das hat auch niemand versucht. Wo hast du das gehört?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



In erster Linie ist der Bestatter natürlich Unternehmer. In einer größeren Stadt wird man schon Bestattungsunternehmen finden können, die sozusagen die ersten Häuser am Platz sind und bei denen die Bestattung dann auch etwas teurer werden kann. Da hilft es nur sich im Vorfeld - wenn denn die Zeit ist, denn nicht immer ist der Tod absehbar - im Bekanntenkreis zu erkundigen, welcher Bestatter eine gute Dienstleistung zu einem moderaten Preis bietet.

Natürlich ist es meist so, dass die Hinterbliebenen im Trauerfall nicht die großen Preisvergleiche starten, wie sie es heute bei vielen Produkten auch dank Internet ansonsten tun. In der Regel ist der Hinterbliebene froh, wenn ihm der Bestatter einiges abnimmt.

Wenn das Geld knapp ist, sollte man am besten gleich dem Bestatter vermitteln, wie viel Geld die Hinterbliebenen für die Bestattung aufbringen können.

» Wundertüte » Beiträge: 193 » Talkpoints: 0,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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