Beeinflusst ihr die Berufswünsche eurer Kinder?

Der Sohn meiner Freundin kommt in die zehnte Klasse und ist derzeit dabei sich ernsthaft mit dem Thema Berufswahl auseinander zu setzen.

Leider weiß er noch nicht was er werden möchte. Er hat eine grobe Tendenz, die gefällt meiner Freundin aber nicht. Seine Intention ist es in Richtung Forstwirtschaft zu gehen. Da er durch seinen Opa, der war Förster, so groß geworden ist, hat ihn das sicherlich geprägt. Meine Freundin ist aber der Meinung, dass er in dem Beruf nicht glücklich wird. Sie versucht ihn zwanghaft in Richtung Erzieher zu drängen. Leider ist es schon drängen, da sie eine andere Meinung nicht zulässt. Für mich waren ihre Argumente nicht nachvollziehbar.

Ich bin da etwas entspannter. Mir ist es wichtig das die Kinder sich etwas suchen woran sie Interesse haben. Ich möchte nicht, dass sie meinen Wunsch erfüllen und später unglücklich sind im Job. Klar geht man die pro und contra durch und versucht ihnen aufzuzeigen was wichtig ist und worauf man achten sollte. Aber komplett etwas vorschreiben halte ich für den falschen Weg.

Wie ist es bei euch? Beeinflusst Ihr eure Kinder bei der Berufswahl? Oder lasst ihr den Wünschen der Kinder freien Lauf.

Ich kann da noch wahnsinnig entspannt sein, meine Kinder sind noch sehr klein. Dennoch würde ich meinen Kindern nun auch nicht hineinreden. Wenn sie meinen etwas lernen zu müssen, was wenig Geld einbringt, dann müssen sie ja damit leben. Aufzeigen kann man das durchaus, aber mehr auch nicht. Letztendlich ist ja auch niemand auf seinen erlernten Beruf festgenagelt. So hatte ich damals jemanden in meiner Klasse, der mit 40 nochmal die Schulbank gedrückt hat um danach etwas zu studieren, da er in seinem Beruf unzufrieden war. Kann man alles machen und heutzutage ist es nicht schlimm.

Ich finde auch, dass man keinem Kind seinen Willen aufzwingen soll, weil es sonst entweder total unglücklich wird oder nie einen eigenen Willen entwickelt. Man kann ja seinem Kind auch nicht alles abnehmen. Eigene Erfahrungen zu machen ist immer wichtig.

Nein, ich möchte den Berufswunsch meiner Tochter nicht beeinflussen. Derzeit (also mit 13) hat meine Tochter aber noch gar keine konkrete Vorstellung von dem was sie tatsächlich einmal machen möchte. Eine kurzfristige Idee war mal Zugbegleiterin bzw. im Reisebereich (Reisebüro, Hotelgewerbe etc.) Wenn es ein Beruf wäre den ich mir für sie nicht vorstellen kann / könnte dann würde ich ihr vermutlich schon einmal im Gespräch meine Gründe /Argumente nennen.

Ich würde es aber dann auch dabei belassen. Im Grunde genommen muss ja sie mit ihrem Job zufrieden sein und nicht ich. Ich hab leider damals auch meinen Berufsweg mehr oder weniger von meinen Eltern "vorgeschrieben" bekommen und weiß wie blöd das ist. Für eine Umorientierung ist es eigentlich nie zu spät aber inzwischen habe ich einen Job gefunden der mir wirklich sehr viel Spaß macht.

Ja, wir haben strikte Regeln aufgestellt. Aber die betreffen nicht die Richtung, die mal eingeschlagen wird. Unser Ältester macht seinen Abschluss im Ausland. Und wenn er nicht studieren möchte, was vollkommen in Ordnung wäre, dann darf er nur im Ausland eine Ausbildung machen, wenn er etwas findet, das in den anderen Landesteilen und der Europäischen Union anerkannt wird. Sonst erwarten wir eine Ausbildung in Deutschland.