Beeinflusst die Ernährung die Partnerwahl?
Bei manchen Menschen beeinflusst die Ernährung ja durchaus die Partnerwahl und das ganz bewusst. Soll heißen, wenn man sich auf eine besondere Weise ernährt, bevorzugen manche Menschen da einen Partner, der sich genauso ernährt. Das erlebe ich gerade bei Veganern sehr oft. Ansonsten soll es aber auch so sein, dass die Ernährung unbewusst die Partnerwahl beeinflusst, da diese auf die eigene Stimmung wirken soll.
Ich habe vor kurzem erst einen Podcast gehört, in dem eine Frau befragt worden ist, die der felsenfesten Überzeugung war, dass man erst durch die richtige Ernährung inneres Gleichgewicht bekommen könnte und dadurch eben die richtige Partnerwahl treffen würde - unbewusst eben. Wie denkt ihr darüber? Inwiefern beeinflusst die Ernährung (unbewusst) die Partnerwahl? Welche Beobachtungen und Erfahrungen habt ihr in dieser Hinsicht machen können?
Ich glaube nicht, dass das immer eine Rolle spielt. Ich meine, wenn sich jemand vegan oder vegetarisch ernährt und sieht dann jemanden, der Fleisch isst, ist das sicherlich alles andere als anziehend, aber dennoch kann es ja sein, dass man einfach ins Gespräch kommt, sich nett findet und dann erst später herauskommt wie man sich ernährt, wenn man sich schon verknallt hat. Genauso kann es aber auch sein, dass wir jemanden beim Essen sehen und es gut finden, was er isst und ihn dann ansprechen. Letztendlich denke ich aber, dass das alles nicht so eine große Rolle spielt, auch unterbewusst, wenn der Rest stimmig ist.
Bei Veganern kann ich mir das durchaus vorstellen. In meinem Freundes- und Bekanntenkreis sind einige und die mutieren langsam auch zur radikaleren Art. Erst war alles nach dem Motto:“ich lebe vegan und was andere machen, ist mir egal“. Aber irgendwie scheint es bei etlichen Veganern irgendwann zu kommen, dass man die Weltverbesserer Manier nicht ablegen kann und glaubt, man sei der Gipfel der Erde.
Das hat traurigerweise auch bei diesen Menschen nicht lange gedauert. Die eine möchte schon getrennt kochen. Unterschiedliche Pfannen und Töpfe nutzen, auch wenn sie gespült wurden. Sie sagt sogar, Fleisch soll ihr Partner nur noch kochen, wenn sie nicht da ist. Dem geht das langsam zu weit und der ist gewillt sich nach 6 Jahren Beziehung zu trennen. Da hat er nämlich keine Lust mehr drauf.
Ich denke also schon, dass es sein kann, dass sich einige auch irgendwelche Partner genau nach diesen Kriterien im Bezug auf die Ernährung aussuchen. Ich würde es persönlich jetzt nicht präferieren, aber muss zugeben, dass mir vor allem Veganer mit ihrer teilweise militant radikalen Einstellung nicht ins Haus kämen. Das schreckt mich ab, wenn ich anfangen muss, aufzupassen, was ich esse und wenn ich mir auch ständig Diskussionen anhören darf. Da hätte ich dann auch keine Lust.
Als von mir kann ich nicht unbedingt behaupten, dass meine Ernährung bewusst oder unbewusst meine Partnerwahl beeinflusst hat. Wir sind doch sehr unterschiedlich was Essen angeht und mögen da häufig nicht die gleichen Dinge. Ich glaube schon, dass die Ernährung eines bewirken kann, aber nicht unbedingt, dass diese auch bei der Partnerwahl eine Rolle spielt. Da entscheidet man sicherlich eher bewusst, ob man auch als Veganer mit einem Partner zusammen sein möchte, der Fleisch über alles liebt.
Bei mir spielt das insofern keine Rolle, dass ich mit jeder Ernährung einverstanden bin, die dem anderen nicht offensichtlich schadet (wenn eine Partnerin an hohem Cholesterin leiden und trotzdem täglich Fleisch und Käse reinschaufeln würde, würde ich das durchaus als Problem sehen) und solange man nicht erwartet, dass ich meine ändere.
Im Bekanntenkreis gibt es durchaus einige, für die aufgrund veganer Lebensweise auch nur ein strikt veganer Partner in Frage käme. Ein Kumpel hatte mal eine Freundin, die selbst Veganerin war und angeblich kein Problem damit hatte, dass er außerhalb ihrer Wohnung Fleisch konsumiert und dann bei jedem Grillfest gemeckert hat, wenn er sich Steaks auf den Teller geladen hat.
Die Ernährungsweise sagt ja schon einiges über Charakter und Interessen aus, von daher macht die Aussage für mich schon Sinn. Isoliert betrachtet ist der ständige Konsum von Junkfood vielleicht kein Grund, der gegen eine Partnerschaft spricht. Die Tatsache, dass jemand aber so gar nicht auf sich achtet, aber schon. Und da ist die Ernährung eben ein Aspekt dieser Verhaltensweise.
Die Problematik mit dogmatischen Veganern kenne ich auch, ging so weit, dass wir auf unserer eigenen Gartenparty gebeten wurden doch noch einen weiteren Grill zu organisieren, damit die mitgebrachten veganen Würstchen nicht neben meinen vegetarischen Spießen mit Grillkäse liegen müssen.
Ich glaube wenn man so unterwegs ist bleibt irgendwann wirklich nur noch der dogmatisch-vegane Freundeskreis übrig, weil man alle anderen Menschen mit seinem Verhalten vor dem Kopf gestoßen hat. Wer würde denn solche Leute noch mal zu einer Party einladen? Ich bestimmt nicht.
In erster Linie hat meine Ernährung nicht meine Partnerwahl beeinflusst, wobei ich schon denke, dass das auch eine Rolle spielt. Ich wusste anfangs noch nicht so viel darüber, wie sich mein Partner so ernährt. Ich ernähre mich vegetarisch, mache das aber nicht immer bei jedem Date direkt zum Gesprächsthema. Wenn es sich ergibt, dann ist das in Ordnung, aber es gibt für mich auch andere Themen, über die man reden kann.
Mein Partner isst Fleisch, was für mich in Ordnung ist. Mir ist es aber wichtig, dass er sich für gesunder Ernährung und nachhaltigen Konsum interessiert und dass er beispielsweise darauf achtet, wo sein Fleisch herkommt oder was er da überhaupt kauft und unterstützt. Das ist alles der Fall und in dieser Hinsicht sind wir uns dann wiederum ähnlich. Ich glaube nicht, dass ich mit einem Partner zurechtkommen würde, der sich nur von billigem Fleisch, Eiern aus Bodenhaltung, Döner und Chips ernähren würde. Das würde einfach nicht passen.
Ich interessiere mich allgemein sehr für Ernährung und koche auch liebend gerne, so dass es da einfach schon stimmen muss. Ein Partner, der so gar kein Interesse an so etwas hat und sich sein Essen lieber immer in Form eines Fertiggerichtes in der Mikrowelle warm macht, passt einfach nicht zu mir. Von daher denke ich schon, dass Ernährung die Partnerwahl beeinflussen kann.
Umgekehrt ist es ja auch schwer, wenn man selbst so gar keinen Wert auf Ernährung legt, so günstig wie möglich einkauft und nur Fastfood essen will. Da passt man ja auch eher weniger mit jemandem zusammen, der sich beispielsweise vegan ernährt. Man kann ja kaum zusammen einkaufen, kochen oder essen gehen.
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