Bedürfnis komischen Gedanken nachzugehen
Es gibt manchmal Situationen, an denen ich wirklich grausame Gedankengänge habe, denen ich fast nachgehe und das Gefühl habe dem fast nicht mehr widerstehen zu können.
Zum Beispiel wenn ich mich extrem streite mit jemanden und diese Person richtig zornig macht, dann habe ich die visuelle Vorstellung wie ich den Fernseher kaputt trete, das Handy auf den Boden zerschmettere oder Ähnlichkeiten. Und ehe ich merke das es Gedanken sind erwische ich mich wie ich fast diese Handlung durchführen wollte, die Faust sich zusammenballt oder ich näher am Fernseher stehe als vorher.
Kennt ihr so etwas auch und ist das normal oder soll ich mich mal von einem Psychologen ernsthaft untersuchen lassen? Ich habe Angst das ich irgendwann die Kontrolle verliere und etwas mache was ich bewusst nicht machen wollte, sondern sich nur in meinen Gedanken abgespielt hat.
Das menschliche Hirn ist eine Dramaqueen. Gerade wenn Emotionen wie Wut, Enttäuschung oder Ähnliches auf einen Menschen einstürzen, kann es dazu kommen, dass man unschöne Vorstellungen bekommt. Das kann man aber durchaus kontrollieren. Ich habe diese Gefühlswelten auch schon durchlebt und war auch schon an der Grenze zu unüberlegtem Tun.
Wenn ich wütend bin, dann verlasse ich mittlerweile den Raum und verziehe mich und mache Sport, um die überschüssige Energie loszuwerden. Ich schreibe meine Gedanken auf und lese mir das Wirrwarr zwei Tage später einmal durch und kann nur den Kopf schütteln. Man muss seine Wut anders kanalisieren, dann kann es auch nicht zu unüberlegten Ausbrüchen kommen und das ist wirklich schwer. Wenn du Angst hast dich nicht mehr kontrollieren zu können, solltest du vielleicht einen Anti-Aggressionskurs besuchen.
Solange die Gedanken im Kopf bleiben und man nicht ernsthaft den Drang hat, sie durchzuführen, ist das doch in Ordnung. Mal im Ernst, wer hatte noch nie Lust gehabt, jemanden spontan zu erwürgen, der einen gerade tierisch zur Weißglut bringt? Wenn man gerade in Rage ist, ist es normal, dass man solche brutalen Fantasien hat. Da sagt man ja auch oft mehr oder weniger ernst, dass man jemanden am liebsten umbringen würde. Aber natürlich würde man das nicht wirklich tun.
Wenn ich unglaublich wütend auf jemanden bin, dann habe ich auch oft brutale Gedanken, wobei ich diese aber noch niemals durchgeführt habe. Ich habe auch nie das Bedürfnis danach, das Ganze außerhalb meines Kopfes stattfinden zu lassen. Ich finde solche Gedanken aber nicht immer schlecht. Wenn man im Kopf durchspielt, was man am liebsten machen würde, fühlt man sich ja auch oft erleichtert und es ist dann auch ein bisschen so, als hätte man das wirklich gemacht und man kann sich dann auch wieder abreagieren.
Ich habe auch ganz oft Rachegedanken, wenn ich wütend auf jemanden bin und male mir aus, wie ich mich an der Person räche. Danach fühle ich mich viel befreiter und besser, wobei ich diese Pläne aber nie durchführe. Sich aber einfach auszumalen, was man gerne tun würde und den Gedanken freien Lauf zu lassen, kann ja auch schon helfen.
Ganz abgesehen davon, kann man seine Gedanken leider auch nicht immer steuern. Gegen gewisse Gedanken ist man einfach machtlos, wobei das ja auch menschlich ist. Wie gesagt, solange du nun nicht wirklich Gewalt anwendest, würde ich mir da keine weiteren Gedanken oder gar Sorgen darüber machen.
Prinzessin_90 hat geschrieben:Wenn man im Kopf durchspielt, was man am liebsten machen würde, fühlt man sich ja auch oft erleichtert und es ist dann auch ein bisschen so, als hätte man das wirklich gemacht und man kann sich dann auch wieder abreagieren.
Das Gefühl kenne ich zu gut. Wenn richtig wütend bin auf eine Person, dann habe ich oft das Kopfkino, wie ich diese Person dann in Gedanken eben schüttle und ihr rechts und links eine scheuere. Allein durch diese Fantasie fühle ich mich dann etwas erleichtert und auch ruhiger, auch wenn ich diese Genugtuung nicht wirklich hatte, sondern sie mir nur vorgestellt habe. Es kann durchaus helfen und ich finde das überhaupt nicht schlimm, solche Gedanken zu haben, solange man sie nicht anschließend auslebt.
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