Bedürfnis haben bei Gastgebern ungefragt zu putzen?

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Mein Partner und ich treffen uns öfter mit einem anderen Pärchen. Es gibt Tage, an denen wir einen netten Abend veranstalten und auch Tage, an denen sie uns zu sich einladen und wir dort einen schönen Abend verbringen. Oder wir gehen zusammen weg und verbringen einen gemeinsamen Abend wo anders.

Jedenfalls mag ich die beiden sehr gerne und mein Partner kommt auch super mit ihnen klar und umgekehrt. Aber die beiden sind ziemliche Chaoten. Das äußert sich darin, dass es meist nicht aufgeräumt ist, wenn wir bei ihnen ankommen und sie anscheinend auch nicht das Bedürfnis haben, es zu ändern. Sie scheinen sich in ihrem Saustall wirklich wohl zu fühlen und sehen den Dreck nicht, in dem sie eigentlich leben.

Wenn ich die Wahl habe, lade ich die beiden lieber zu uns ein. Bei ihnen in der Wohnung fühle ich mich einfach nicht wohl, weil es mir zu unhygienisch ist. Dazu muss man sagen, dass sie einen Hund haben und überall auf dem Sofa und auf dem Teppich Hundehaare ihr Zuhause gefunden haben.

Außerdem ist die weibliche Komponente Studentin, sodass ihre Unterlagen und Notizen meist über den ganzen Esstisch verteilt sind. Ich habe nichts dagegen, wenn Bücher oder Schreibsachen herumliegen. Aber ich denke doch schon, dass man sie normalerweise wegräumt, wenn man Besuch erwartet und wenigstens noch einmal durchsaugt.

Bei der männlichen Komponente bin ich immer noch am rätseln, ob er evtl ein kleines Alkoholproblem hat. Denn meistens stehen Unmengen von leeren Bierflaschen neben dem Sofa, die natürlich auch nicht weggeräumt werden. Dazu klebt dann noch teilweise bei den Bierflaschen der Fußboden und der Esstisch hat diverse Ringe von den Flaschen.

Mir ist mal aufgefallen, dass eine Woche nach unserem Besuch immer noch dieselben Flecken den Tisch und den Fußboden schmückten. Es waren sogar noch welche dazu gekommen. Geputzt wird also nicht sehr häufig.

Schmutziges Geschirr ist eigentlich auch immer in der Küche verteilt, sodass die beiden bevor wir essen können, erstmal das Abwaschen, was später zum Essen verwendet wird. Sie scheinen nur nach Bedarf abzuwaschen, der Rest bleibt erstmal stehen. Es riecht im Wohnzimmer nach Bier und da die beiden Raucher sind und auch in der Wohnung rauchen, riecht es dementsprechend auch nach Zigarettenqualm, wenn wir die Wohnung betreten.

Mein Partner und ich sind Nichtraucher und mögen es eigentlich nicht, wenn in unserer Anwesenheit geraucht wird. Aber ich verstehe, dass sie es in ihrer Wohnung nun mal machen, weil es ihre Wohnung ist. Das akzeptiere ich. Trotzdem würde ich es gut heißen, wenn mal zwischendurch das Fenster geöffnet oder ein Lufterfrischer eingesetzt wird.

Es ist aber nicht immer so schlimm, wie ich es gerade beschreibe. Aber ich muss zugeben, dass ich die Wohnung noch nie in einem angenehm sauberen Zustand vorgefunden habe. Ich ekele mich jedesmal aufs neue davor, die Wohnung zu betreten. Jegliche Versuche, den beiden klar zu machen, dass es so nicht geht, weil sie ja noch Haustiere haben, für die der Zustand der Wohnung wahrscheinlich auch nicht ganz gesund sein wird, bringen nichts.

So war ich schon einige Male kurz davor, mir meine Reinigungsmittel von Zuhause mitzunehmen und dort mal kräftig die Wohnung zu säubern. Aber mir ist auch klar, dass die beiden alt genug sind und sie wahrscheinlich schon selber etwas unternehmen würden, wenn sie sich in der Wohnung nicht wohlfühlen.

Habt ihr schon einmal erlebt, dass ihr euch in der Wohnung eines Anderen so sehr wegen dem Zustand geekelt habt, dass ihr schon freiwillig putzen wolltet? Oder seid ihr eher schreiend rausgelaufen?

Oh man, das muss ja echt schlimm sein. Ich versuche mir das gerade wirklich vorzustellen. Ich habe so eine schlimm zugerichtete Wohnung auch noch nicht gesehen und konnte mir bis zu deiner Schilderung auch nicht wirklich vorstellen, dass es solche Zustände überhaupt gibt. Aber gut, man lernt nie aus.

Ich kann mir gut vorstellen, dass es dich bei dem Anblick in den Fingern juckt und du mal aufräumen willst. Man will sich ja auch wohlfühlen. Aber da das irgendwie unhöflich wirkt, finde ich es besser, wenn man sich außerhalb oder bei euch zu Hause trifft. Da die weibliche Komponente, wie du sie nennst, Studentin ist, gehe ich ganz stark davon aus, dass die beiden schon erwachsen sind. Umso schlimmer finde ich solche Zustände.

Ja, habe ich. Ich muss gerade an eine bestimmte Person denken, wo ich jedes Mal am liebsten im Badezimmer das Waschbecken blitze blank schrubben möchte. Allerdings würde es dort wohl auch gar nicht interessieren, und wirklich eklig ist es auch nicht, aber ist dreckig, nun nicht dreckig im Sinne von Haaren und so Zeug, eher mit Farbklecksen und so, und das nervt mich irgendwie.

Bei anderen Freunden putze ich zeitweise auch, es sind alles Männer dort, und wenn ich da bin, ist es für mich Morgens wichtig, eine frisch geputzte Arbeitsfläche zu haben.

Das Bedürfnis habe ich bei mir im Freundeskreis noch nicht gehabt, wenn ich dort irgendwo eingeladen war. Ich kann es mir vorstellen, dass dir schon mal in den Fingern juckt und dass du dort gerne mal putzen möchtest. Aber ich denke, dass das sicher nicht viel bringen wird. Erstens sind die beiden erwachsen und würden es sicher als Eingriff in ihre Privatsphäre empfinden und außerdem wird sich so doch langfristig auch nichts ändern.

Also ich muss wirklich zugeben, dass ich auch keine Traumhausfrau bin, aber so etwas wie das von dir geschilderte, das ginge mir dann auch zu weit. Ich habe tatsächlich auch schon so eine, nennen wir sie einmal ziemlich verwahrloste, Wohnung gesehen. Dort habe ich dann wirklich gesehen, dass die Eltern einfach ein Problem haben und habe dann einmal gemeinsam mit den Kindern die Wohnung aufgeräumt, als diese einmal aus waren.

Es ist wirklich ab und an so, dass die Menschen, die tagtäglich in so einem Saustall wohnen, das einfach nicht mehr sehen. Es fällt ihnen gar nicht auf, wahrscheinlich, bis sie dann wieder einmal in eine Wohnung kommen, die aufgeräumt ist. Aber auch dann werden sie sich wahrscheinlich denken, ach, die haben einfach die schönere Wohnung oder die haben es einfacher mit dem Aufräumen, oder was weiß ich.

Fremde Leute sollen wegen mir in ihrem eigenen Dreck und geklebe untergehen, wenn sie sich so wohl fühlen. Ich bin noch nie auf den Gedanken gekommen, bei jemand anderem ungefragt zu putzen. Ganz egal, ob ich mich in deren Zuhause wohl fühle oder nicht - das gehört sich einfach nicht und deshalb sehe ich einfach darüber hinweg.

Ich kann es aber durchaus verstehen, wenn man sich wegen dem Zustand einer Wohnung so sehr ekelt, dass man seinen Besuch lieber direkt zu sich einlädt, statt zu ihm in die Wohnung zu gehen! Bei meiner Schwiegermutter in spe würde ich auch am liebsten Mal ordentlich durchwischen, die Schränke auswischen, das Badezimmer komplett renovieren, verschiedene Bodenbeläge komplett austauschen und erneuern und die Heizkörper neu lackieren. In der Küche kleben einem wirklich die Füße am Boden fest! Der einzige saubere Raum ist der, den mein Freund bewohnt. Und meistens das Badezimmer, weil er das ebenfalls sauber hält.

Ansonsten ist er aber nicht zuständig, er hält sich auch nicht wirklich in den anderen Räumen auf, eben wegen deren Zustand. Einmal war ich zu Besuch und seine Mutter meinte zu mir, dass ihr das jetzt unangenehm wäre, weil sie nicht gewischt hätte. Zwei Wochen später kam ich wieder zu Besuch und sie meinte irgendwann, dass sie nun aber wirklich mal wischen müsse, das hätte sie ja bei meinem letzten Besuch schon machen wollen.

Ich komme nicht aus besonders sauberen Verhältnissen, wenn ich ehrlich bin. Aber die Zustände da sind wirklich eklig! Ich gehe ungern dort hin, allein schon wegen dem ekelhaften Geruch, der im Flur, Esszimmer, Wohnzimmer und in der Küche herrscht. Mir scheint das Schimmelgeruch zu sein. Und der versiffte Wohnzimmerteppich tut sein übriges. Aber es ist nun einmal nicht meine Wohnung, also werde ich mich da nicht einmischen.

Sollte es tatsächlich so kommen, dass ich für meine Ausbildung in diese Region versetzt werde und ich bei meinem Freund einziehe, bestehe ich aber entweder darauf, dass wir uns ganz schnell eine eigene Wohnung suchen, oder dass ich die Oberhand über Sauberkeit und Ordnung erhalte! Dann ist es aber ja keine fremde Wohnung mehr, sondern auch meine.

Wenn ich so etwas sehe, bekomme ich eher das Bedürfnis, weg zu laufen. Ich würde für so faule Leute nicht putzen.

Ich bin zwar auch nicht Miss Ordentlich in Person und hier kann es auch schon mal tagelang ziemlich unordentlich sein. Aber ich lasse es hier niemals verdrecken. Schließlich will ich hier leben und soviel Dreck ist wirklich nicht gesund.

Zudem ich auch eine schlimme Hausstaubmilbenallergie habe. Da bleibt es nicht aus, dass ich öfter als ich möchte sauber machen muss, weil sich sonst mein Asthma meldet. Genau durch so eine Vernachlässigung bin ich überhaupt erst an Asthma erkrankt in meiner Jugend.

Wäre es nicht so traurig, was du über den Haushalt eurer Freunde berichtest, könnte man schon aus Verzweiflung lachen. In einer solch verqualmten, dreckigen Bude, wo es nicht nur nach Rauch stinkt, sondern auch nach Alkohol, könnte ich es auch als nur Besuch nicht aushalten. Ich bekäme keine Luft mehr und würde das Fenster einfach aufreißen. Das wird ja wohl erlaubt sein.

Aber auf den Gedanken sofort zu putzen, käme ich nicht. Ich würde aber anbieten, ihr mal beim Großreinemachen zu helfen. Da weiß man ja gar nicht, wo man anfangen soll. Vollkommen kann ich verstehen, wenn du diese Freunde lieber zu euch einladest, anstatt in eine versifte Wohnung zu gehen.

Merken den deine Freunde den Unterschied nicht, wenn sie zu euch kommen und alles ist sauber und duftet auch frisch, nicht so vermieft? Eigentlich dürften sie dann doch keine Lust haben, wieder nach Hause zu gehen in ihren Saustall. Das muss man doch merken.

Wenn ich dort wäre, würde ich zwar nicht putzen, aber das Fenster würde ich trotzdem aufmachen ohne zu fragen mit der Begründung, dass ich keine Luft bekomme und erst einmal Sauerstoff tanken müsse. Darüber können sie nicht beleidigt sein.

Bei einem Hund als Haustier ist es schon gut und muss sein, dass jeden Tag gesaugt wird. Vom Teppich oder der Couch gehen Hundehaare nicht besonders gut weg. Aber vielleicht können sie auch eine Decke für den Hund auf die Couch legen, die man dann auch mal kurz ausschlagen kann, damit wenigstens die losen Haare mal rausgehen. Vielleicht wird das Fell des Hundes auch nicht genügend gepflegt, also gebürstet.

Da würde ich auch nur so wenig wie eben möglich hingehen, auch wenn ihr euch gut versteht und die beiden nett sind.

Das kenne ich nur zu gut von meinem Exfreund. In der ganzen Wohnung sah es nie besonders sauber aus, aber sein Zimmer hat alles getoppt. Ich kann mich nicht daran erinnern, ihn je einmal aufräumen gesehen zu haben. Dementsprechend sah es natürlich auch aus. Der ganze Boden war voller Wollmäuse, es roch muffig und teilweise schimmelte auch das restliche Essen auf den Tellern, die sich da stapelten.

Da wollte ich wirklich einmal durchgreifen, da ich mich unglaublich geekelt habe, da zu schlafen, was ja auch verständlich ist. Als ich mir jedoch den Staubsauger packen wollte, hat mein Exfreund jedoch protestiert, da er unter keinen Umständen wollte, dass ich da irgendetwas aufräume. Als ich dann gegangen bin, hat es seine Mutter aber glücklicherweise erledigt, die er beauftragt hatte.

Im Prinzip bin ich aber schon der Meinung, dass jeder selbst für seine Wohnung oder sein Zimmer verantwortlich ist und normalerweise würde ich da auch nie anfangen zu putzen. Zum einen gehört sich das natürlich nicht unbedingt, weil man dem anderen so natürlich indirekt sagt, dass es aussieht, wie im Saustall und zum anderen würde ich mir die Mühe nicht machen wollen, wenn ich einen eigenen Haushalt habe, um den ich mich auch kümmern muss.

Den Gedankengang kann ich aber schon verstehen. Bei Freunden würde ich aber diesbezüglich auch nichts ansprechen. Würde es bei meinem jetzigen Partner - Gott bewahre - so aussehen, würde ich ihn natürlich direkt darauf ansprechen und Ordnung einfordern. Würde das nicht passieren, würde ich ihn wohl auch nicht mehr besuchen. Gerade dann, wenn man mehrere Stunden bleibt oder gar übernachtet, sollte man sich schon einigermaßen wohl fühlen.

Ich bin in dieser Hinsicht ein wenig Schmerzbefreit und mir ist es eigentlich egal, wie es in der Wohnung von anderen Menschen aussieht ich wohne schließlich nicht dort und wenn es mir nicht gefällt, dann packe ich meine Sachen und gehe. Wenn es wirklich so schlimm ist wie du es hier beschreibst, dann frage ich mich doch wieso ihr dort immer noch regelmäßig verkehrt? Denn wenn du es so schlimm findest das du den Saustall schon aufräumen willst, dann scheinst du dich dort nicht wohl zu fühlen. Daher kann ich nicht verstehen, wieso keine Konsequenz daraus gezogen wird.

Mir ist es wirklich egal was andere in ihrer Wohnung machen. Ist es mir dort zu dreckig, dann schlafe ich dort auch nicht selbst wenn es mein Partner wäre. Diesem würde ich es auch offen und ehrlich mitteilen, dass wenn er möchte das ich dort schlafen soll den Dreck auch beseitigt. Meistens hat das schon alleine ausgereicht damit sich etwas verändert hat und entsprechend sauber gemacht wurde. Denn bei meinem letzten Partner war das auch so, nichts sauber gemacht über Jahre und als er wollte das ich über Nacht bleibe musste erst einmal aufgeräumt werden. Danach war das mit dem putzen nie wieder eine Frage.

Auch käme ich sicherlich nicht auf die Idee, dass ich mir das Putzzeug und den Lappen schnappe und einfach eine fremde Wohnung putze. Bei einem Job ist das etwas anderes, wenn ich dafür bezahlt werde aber einfach so weil es mir dort nicht sauber genug ist und nicht passt, mit Sicherheit nicht.

Meine Schwiegermutter ist auch nicht die ordentlichste und dort missfällt mir auch einiges, aber entsprechend ist meine Konsequenz das ich sie nur selten bei ihr Zuhause besuche und auch mein Sohn dort nur in absoluten Ausnahmefällen bleiben darf. Denn die Ausscheidungen der Katze auf dem Boden könnte sie wenigstens direkt beseitigen anstatt das liegen zu lassen und erst viele Tage später zu entsorgen. Aber ich fange sicherlich nicht an dort zu putzen wenn ich mal wieder ihre Wohnung hüten muss wenn sie in Urlaub gefahren ist.