Bedeutet zweiter Bildungsweg berufliche Unzufriedenheit?
Es gibt ja immer mehr Menschen in Deutschland, welche im fortgeschrittenen Alter nochmal studieren oder eine Ausbildung / Umschulung machen. Meist geschieht das an Bildungsträgern, welche aus,- und weiterbilden oder umschulen. Hat man erst mal eine Ausbildung / Umschulung auf dem Wege gemacht, möchte man ja anschließend in der Regel auch sofort beruflich in dem Bereich arbeiten.
Beispielsweise man hat eine Altenpfleger/in oder Erzieher/innen Ausbildung / Umschulung gemacht, ist Mitte 40 und fängt neu in einer Einrichtung an. Nach ein paar Tagen macht man etwas nicht zur Zufriedenheit einer bereits dort lange arbeitenden Person, die den selben Abschluss hat.
Diese lässt nun durch die Blume blicken, dass man den Abschluss ja nur über den zweiten Bildungsweg gemacht hat und das man deswegen ja unter einem steht (trotz selben Berufsabschlusses). Wie soll man damit umgehen, wenn man schon durch so etwas unzufrieden und sauer ist? Man weiß im Prinzip das man die selbe Ausbildung hat, jedoch einen anderen Weg gegangen ist, um diesen Abschluss zu erreichen.
Da kann man doch locker drüber stehen. Wenn ich mir wegen so etwas graue Haare wachsen lassen würde, dann wäre ich heute weiß auf dem Kopf. Ich habe nach der 11. Klasse lieber eine Ausbildung gemacht und mein Abitur als Nichtschülerprüfung. Das ist der erste Knackpunkt, den mach Idiot nicht leicht verkraften kann.
Dann habe ich nach meinem ersten Studium nicht in dem Job arbeiten können, weil ich krank geworden bin. Also habe ich etwas ganz anderes studiert. Das kam auch nicht immer gut an. Wobei da dann eher der Vorwurf war, dass man sich nicht mit dem Möglichkeiten der Umschulung und der Berufsgenossenschaft zufrieden gegeben hat. Wie kann man nur?
Ich übersehe so etwas einfach. Wenn es gar nicht geht, dann gibt es ein offenes Wort unter vier Augen. Das ganze freundlich, professionell aber deutlich sorgt normalerweise für Entspannung. Bisher gab es nie langfristig Probleme, die wirklich damit zu tun hatten. Eher waren es Enttäuschung oder Wut, weil der Betreffende bei einer Beförderung übergangen wurde. Nur dafür kann ich nichts, wenn ich stattdessen eingestellt worden bin.
Da sollte man auf jeden Fall drüber stehen und freundlich aber bestimmt durchblicken lassen, dass man zwar noch nicht so lange in dem Beruf steht, aber die nötigen Qualifikationen auch erreicht hat und somit eine vollwertige Arbeitskraft ist. Natürlich können Fehler passieren, aber die passieren auch einer Arbeitskraft, die direkt die Ausbildung absolviert hat und eingestellt wurde.
Ich selbst befinde mich in der Situation und mache mein Abitur auf dem zweiten Bildungsweg. Es gibt natürlich Leute, denen das gerne sauer aufstößt, aber die hindern mich nicht daran, mein Ziel zu erreichen. Die meisten Menschen sind jedoch so nett und finden es sogar gut, dass man sich nicht einfach dem Stillstand hingibt. Wenn es jemandem absolut nicht passt, dann führe ich wie cooper75 ebenfalls ein Gespräch unter vier Augen und stelle meinen Standpunkt klar.
Manchmal denke ich mir jedoch auch, dass man wenn man den Abschluss erreicht hat und man wurde als Fachkraft eingestellt, dass man nicht sagen sollte, dass man den Beruf auf dem zweiten Bildungsweg erreicht hat. Natürlich gibt es Personalabteilungen, die diese Informationen rausrücken, aber die meisten Kollegen geht das doch eigentlich gar nichts an. Natürlich kann man es in Gesprächen erwähnen, aber ich muss mir schon ehrlich eingestehen, dass ich manchmal einfach nichts darüber erzählen möchte, auch wenn ich mich nicht schäme.
Ich denke auch, dass man sich davon nicht ärgern lassen sollte und darüber stehen. Denn nur weil eine Qualifikation auf dem zweiten Bildungsweg absolviert worden ist, muss diese nicht unbedingt schlechter sein. Vor allem hat man sich doch selbst dafür entschieden diese Umschulung etc zu machen und das geschah auch aus der Unzufriedenheit im alten Job, gesundheitlichen Gründen oder was auch immer.
Ich habe auch mein Studium auf dem zweiten Bildungsweg absolviert und mich hat deswegen noch nie jemand dumm angemacht, dass ich ein Quereinsteiger bin. Im Gegenteil wird die fachliche Kompetenz aus dem anderen Bereich ebenfalls lobenswert erwähnt, da man einfach mehrere Spezialgebiete hat auf die man eben bauen kann.
Nun habe ich mich mit meinen beiden Qualifikationen, also Ausbildung und Studium, ebenfalls entschlossen in einem anderen Bereich Fuß zu fassen und dort kommt mir beides ebenfalls zu gute. Auch wenn ich vom Rang und Dienstgrad her noch unter einigen anderen stehe, so wird mein fachlicher Rat doch manchmal eher eingeholt als der von den alt eingesessenen. Und alleine das würde mir schon reichen wenn sich jemand so vor mir aufspielt, damit zufrieden zu sein.
Manche machen so etwas auch nur aus Neid, da sie nicht die Kraft und Motivation haben so etwas ebenfalls durchzuziehen. Solche Leute sind dann sehr erbärmlich und selbst unzufrieden in ihrem gelernten Job, dass sie versuchen es allen anderen ebenfalls madig zu machen und dann zu kündigen. Aber den Gefallen sollte man denen wirklich nicht tun, einfach darüber stehen mit einem lächeln antworten, dass es in ein paar Jahren auch anders sein kann und man selbst über der Person steht. Das reicht oftmals schon dafür aus, dass solche Sprüche nicht mehr vorkommen.
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