Bedenken haben, Gewicht nicht wieder reduzieren zu können?
Eine Freundin hat zugenommen und sich nun doch erschrocken als sie sich mal gewogen hat, wie viel es nun eigentlich ist. Daher möchte sie nun gerne abnehmen und war deswegen schon den Tränen nahe.
Sie hat wohl Angst, dass sie es nicht schafft die zugenommenen Kilos wieder los zu werden. Sie meint, dass ihre letzte Abnahme schon einige Jahre her ist und ihr Körper sich durch das Alter ja auch verändert. Allerdings hat sie nicht etwa durch Medikamente zugenommen, sondern einfach weil sie Süßigkeiten liebt. Sie ist nun total verunsichert und etwas in Panik, dass sie die Pfunde vielleicht behält und eine Diät nichts bringen würde.
Könnt ihr verstehen, dass jemand Bedenken hat, sein Gewicht nicht reduzieren zu können? Wie kann man die Bedenken da am besten ausräumen? Ist es euch auch schon gegangen? Und was habt ihr da gemacht?
Abnehmen ist nicht schwer, egal wie alt man ist oder wie sich der Körper "verändert" hat. Allerdings sollte man sich vorher bewusst sein, dass eine kurzfristige Diät nie sinnvoll ist. Wenn man 2 Monate sehr auf die Ernährung achtet, hat man zwar schnell viel abgenommen, aber dann kommt der Jojo-Effekt.
Am effektivsten ist es, die Ernährung langsam umzustellen und Sport zu treiben. 2-3 Mal pro Woche laufen, die Ernährung wirklich individuell anpassen und Disziplin zeigen, dann kann jeder abnehmen. Ein CheatDay kann natürlich auch eingebaut werden, damit wird der Kreislauf animiert.
Ich finde auch nicht, dass Abnehmen sonderlich schwer ist. Sogar ohne Sport klappt das ganz gut, vorausgesetzt man stellt die Ernährung auch konsequent um und isst nicht nur Ungesundes mit massenhaft Kalorien und ohne Nährwert. Ich kann Bedenken, dass man sein Gewicht nicht wieder reduzieren kann, nur unter dem Aspekt nachvollziehen, wenn man sein Verhalten und seine Ernährung gar nicht ändern will. Wenn man alles so lassen will wie es ist, dann wird es sicherlich schwer und dann wird man eher zunehmen als abnehmen. Man sollte schon bereit für Veränderungen sein und diese dann konsequent umsetzen, sonst wird das nichts.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Emotionen (die meisten davon negativ) sich um so einen banalen Vorgang wie das Essen ranken. Wenn man Panik und Tränen abzieht, bleibt die Biologie übrig, und die sagt, dass der Mensch an Gewicht verliert, wenn er mehr Energie verbraucht, als er durch Essen aufnimmt. Sport und so weiter sind dabei schön und gut, aber wenn man mal nachrechnet, wieweit man rennen muss, um einen einzelnen Keks wieder rückgängig zu machen, erscheint für den Normalverbraucher eine Ernährungsumstellung wohl am sinnvollsten.
Und natürlich braucht das Ganze Zeit. Man hat sich die überflüssigen Pfunde ja auch nicht in einem Monat angefressen, sondern vermutlich Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte daran gearbeitet. Ich bin auch der Meinung, dass es auf die richtige Motivation und auf eine realistische Haltung ankommt, wenn man erfolgreich abnehmen will. Es stimmt nämlich schon, dass sich der Körper verändert, und dass man, selbst wenn man sich mit 35 wieder auf das Gewicht herunter hungert, das man mit 18 hatte, nicht mehr das straffe und rosige Körperchen seiner Teenagerjahre zurückbekommt.
Außerdem kommt es meiner Meinung nach darauf an, ob man wirklich um seiner selbst willen abnehmen will (etwa aus gesundheitlichen Gründen) oder ob man glaubt, dazu verpflichtet zu sein, weil man sonst nicht gemocht wird oder nicht dazu gehört oder was auch immer. Wie gesagt, Essen ist auch ein soziales und psychologisches Problem. Ich selber könnte in den Augen vieler Leute locker 10 kg und mehr abnehmen. Aber ich habe darüber nachgedacht und finde eigentlich nicht, dass sich der Aufwand für mich lohnen würde. Meine Gesundheit ist ganz in Ordnung für mein Alter und meinen Alltag bewältige ich auch mit Kleidergröße 42. Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass viele Leute nicht so pragmatisch mit ihren Speckfalten umgehen, sondern tatsächlich darunter leiden, nicht "dünn" zu sein. Das tut mir immer leid.
Generell halte ich es auch für eine gute Idee, mit Abnehmwünschen und -bedenken einen kompetenten Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen. Diese/r kann dann auf Fachleute für Ernährung oder ähnliches verweisen bzw. erst einmal klären, ob die Bedenken aus physiologischer Sicht gerechtfertigt sind oder ob der Betroffene nicht einfach nur völlig unrealistische "fünf Kilo in drei Tagen"-Vorstellungen hat.
@turkeyboy: Ich finde, du gehst hier etwas stark von dir selbst aus. Du bist ein recht junger Mann und treibst sehr viel Sport. Dass man mit so einem Lebensstil sehr leicht das Gewicht kontrollieren kann, ist klar. Aber nicht jeder hat da so gute Voraussetzungen wie du.
Wenn man als Frau jenseits der Wechseljahre erst mal massiv Übergewicht angesammelt hat, oder sogar adipös ist, ist Abnehmen gar nicht so locker flockig zu bewältigen. Dann ist es oft schon so, dass jede Bewegung schmerzt und an richtigen Sport kaum zu denken ist. Und wenn man dann noch gerne nascht, meldet sich in der Regel auch oft der Heißhunger und das kann leicht zu einem Teufelskreis geraten.
Gerade, wenn man schon in der Vorgeschichte ein paar Misserfolge hatte, dass Diäten schlecht anschlagen, weil man sich den Stoffwechsel verhunzt hat, können natürlich Ängste entstehen, dass man es einfach nicht mehr schafft. Aber in so einer Situation kann man mit kompetenter Begleitung trotzdem einiges machen. Ein Gang zum Arzt wäre der erste Schritt.
Andererseits weiß man auch nicht, wie schwer die Dame aus dem Thread hier ist. Vielleicht ist sie ja schon im Bereich des Normalgewichts und fühlt sich vielleicht einfach aus psychologischen Gründen fett, obwohl sie es gar nicht ist? Oder es passen einfach ihre Klamotten nicht mehr und sie will beziehungsweise kann keine neuen kaufen. Dann ist Abnehmen auch gar nicht so einfach, wenn man eigentlich Normalgewicht hat und der Körper versucht, nicht ins Untergewicht abzugleiten. Das kann man per Ferndiagnose ganz schlecht abschätzen, was wirklich der Grund ist, warum sie sich nun unwohl fühlt.
Ich selber hatte dieses Problem noch nicht. Wenn ich mal zugenommen habe, dann gehen diese überflüssigen Pfunde auch schnell wieder weg, wenn ich mal Stress habe und nicht so zum Essen komme. Sicher ist es schon verständlich, dass jemand Bedenken hat, das Gewicht nicht so einfach reduzieren zu können. Oft sind dann ja auch vorhergehende Misserfolge Schuld an diesen Befürchtungen.
Ich habe nun leicht reden, aber trotzdem würde ich auch allgemein dazu raten, die Ernährung umzustellen und nach Möglichkeit Sport zu treiben. Dann sollte es auch kein Problem sein, die Gewichtszunahme wieder reduzieren zu können. Allerdings muss einem eben klar sein, dass das auch seine Zeit dauert. Trotzdem finde ich eine Diät wegen des zu befürchtenden Jo-Jo-Effektes in der beschriebenen Situation eher kontraproduktiv.
Ich war noch nie in so einer Situation, aber es ist doch schon mal ein Schritt in die richtige Richtung, dass sie das Problem erkannt hat, sich auch gewogen hat und es nun angehen möchte. Natürlich ist es schwer komplett auf Süßes zu verzichten, was zunächst einfach mal Sinn macht, weil sie davon zu viel zu sich zu nehmen scheint.
Mit Sport und einer gesunden Ernährung kann man aber recht schnell gute Erfolge sehen und wenn man dann erst mal sieht dass die Hose wieder schlabbert und man abgenommen hat, wird man auch weiterhin Motivation haben abzunehmen und dranzubleiben.
Ich muss gestehen, dass ich einige Beiträge unter diesem Post echt grenzwertig finde. Offen gesagt, mit Sport und einer gesunden Ernährung sieht man anfangs auf jeden Fall Ergebnisse, aber wenn eine Hose auf den Hüften schlabbert, ist vielleicht einfach nur der Bund zu locker. Aber ich habe auch lange so gedacht. Und wenn man Sport macht, dann kann es durchaus sein, dass man erstmal sogar noch zunimmt und dass die Dame sich dann noch unwohler fühlt.
Ich habe auch oft den Eindruck, dass Abnehmen immer zu leicht genommen wird. Es gibt so unheimlich viele Faktoren, die eine Rolle spielen können und dann ist es oftmals nicht mit Sport und gesunder Ernährung getan. Das bedeutet, dass deine Freundin erstmal ihrem Verhalten auf den Grund gehen sollte. Warum futtert sie so viele Süßigkeiten? Hat sie ständig Hunger oder ist es irgendwelcher Stress, der auf sie einwirkt?
Vielleicht ist ein guter Arzt eine gute Hilfe, vielleicht sollten auch die psychischen Ursachen aus dem Weg geräumt werden? Sie muss sich also zuerst einmal klarwerden, warum sie abnehmen möchte und eine schlabbrige Jeans ist da echt kein Indikator zum Abnehmen. Eine schlabbrige Jeans kann auch nur auf einen kurzfristigen Erfolg hindeuten und sobald sich meinetwegen eine Stresssituation einstellt, wird sie gegebenenfalls wieder in alte Verhaltensweisen zurückfallen und eine gesunde Ernährung vielleicht zu einer ungesunden Ernährung umwandelt.
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