Baustelle nach Fertigstellung als schöne Zeit betrachten?

vom 17.12.2016, 18:23 Uhr

Vor kurzem hat eine Bekannte eine große Baustelle am Haus. Sie hatte auch Helfer, die regelmäßig jeden Tag gekommen sind und mit angefasst haben. Eine Helferin kam sogar täglich direkt von der Arbeit zu meinen Bekannten und hat sich dann dort umgezogen und wirklich noch körperlich ran geklotzt. Es waren wohl insgesamt 4 Wochen harte Arbeit am Stück, auch an den Wochenenden wurde gearbeitet.

Die Zeit hat doch wohl ziemlich geschlaucht und meine Bekannte meinte, dass sie da wirklich an ihre Grenzen gekommen wäre. Sie hat auch Steine geschleppt, gebuddelt und Erde geschaufelt und ist mit der Schubkarre hin und her gefragt. Ihre Helferin, die auch täglich nach der Arbeit noch vorbei gekommen ist, meinte nun aber, dass es doch eigentlich auch eine schöne Zeit gewesen wäre. Immerhin hätten alle zusammen gearbeitet und an einem Strang gezogen. Man hätte sich täglich gesehen und trotz das vieles schief gelaufen ist, auch viel zu lachen gehabt.

Ich denke, dass man durchaus so denken kann, wenn man diese Baustelle eben abgeschlossen und hinter sich hat. Da sieht man dann vielleicht auch eher die Dinge, die eben schön daran waren und auch gut funktioniert haben. Meine Bekannte ist aber einfach nur heilfroh, dass diese Baustelle endlich erledigt ist und kann noch nicht viel schönes an der Zeit finden.

Meint ihr auch, dass man eine Baustelle auch als schöne Zeit betrachten kann? Was ist für euch dazu nötig? Habt ihr auch schon so eine Baustelle erlebt und diese anschließend als schöne Zeit empfunden? Kann man das nur hinterher, wenn man alles geschafft und fertig hat?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich verstehe, ehrlich gesagt, nicht, wie man diese Zeit überhaupt nicht als schön betrachten kann. Klar ist das anstrengend und nicht gerade praktisch, wenn man währenddessen dort wohnt und all das. Aber die schönen Seiten sind doch auch ganz offensichtlich.

War sie nicht dankbar, dass diese Freundin vier Wochen lang kam und für sie geackert hat? Das beweist doch, was für eine gute Freundin sie ist. Und allein die Vorfreude auf das Ergebnis. So einen Bau unternimmt man ja nicht, weil alles perfekt ist. Somit muss man sich doch wenigstens darauf freuen, dass man gerade dabei ist, etwas zu verbessern.

Also ich find´s ganz schön traurig, dass deine Bekannte da ausschließlich die schlechten Seiten sieht. Ich hoffe sehr, dass das recht bald noch kommt. Wie gesagt, ich kann ja auch die Erleichterung verstehen, dass es vorbei ist. Die schlechten Seiten überwiegen und auch die spaßigste Baustelle sollte mal vorbeigehen.

Wir haben hier auch monatelang mehr oder weniger eine Baustelle gehabt, als wir gleich nach dem Kauf in das alte Haus gezogen sind. Aber ich fand´s aufregend, alles zu planen und zu träumen und mir zusammen mit meinem Mann etwas aufzubauen. Stück für Stück hat man gesehen, wie das Ergebnis aussehen wird. Und wir hatten auch einen Freund, der ganz besonders mit angepackt hat. Ich hab erst vor kurzem ein Video von damals angesehen und war wieder ganz gerührt.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Wie kann man nur die negativen Seiten sehen? Dass eine Baustelle keine rosa Zuckerwolke ist auf der man sich sonnt und nicht selbst anpackt sollte klar sein und entsprechend anstrengend ist das ganze auch, wenn man körperlich nicht darauf vorbereitet ist dann nochmals mehr. Und diese Menschen sind es auch, die im Anschluss nur am jammern sind wie schwer doch alles war und nicht das Gesamtergebnis sehen können.

Klar ist das eine schöne Zeit die man auf einer Baustelle verbringt und dort mit anpackt. Man kann sich im Dreck wühlen, etwas mit seinen eigenen Händen fertigen und bauen, wobei man auch immer neue Seiten und Fähigkeiten an sich entdeckt. Selten ist man dabei alleine, es sind mehrere mit da die sich gegenseitig unterstützen und helfend zur Seite stehen, wo hat man das ansonsten im Alltag und über diese Zeit?

Ich betrachte das nicht nur hinterher nach der Fertigstellung als eine schöne Zeit sondern auch in der kompletten Bauphase. Selbst wenn ich nur alleine an der Baustelle am arbeiten bin, sehe ich doch was ich geschafft habe und wie es voran geht, welche neuen Dinge ich mir dabei aneignen konnte und welche Lösungen für Probleme geschaffen wurden. Ich finde es schon fast ein wenig schade, dass ich mit meinen Baumaßnahmen am Eigenheim fertig bin und nun warten muss, bis der Winter vorbei ist bis es damit weiter geht. Einfach weil mir diese körperlich anstrengende Arbeit auch zusagt und ich an so etwas Freude habe.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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